RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 3.10.2017

Tagesmeldungen vom 3.10.2017

- Papst bittet um Gebet für gerechte Arbeitswelt -
- Kongress: Kindern helfen, im Netz groß zu werden -
- China: Es wird enger für die Religionsfreiheit -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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AUS DEM VATIKAN:

Papst lädt zum Gebet für Gerechtigkeit in der Arbeitswelt
Papst Franziskus lädt zum Gebet für Gerechtigkeit in der Arbeitswelt. „Wir müssen immer wieder auf die Würde und die Rechte der arbeitenden Menschen hinweisen und Situationen anprangern, in denen diese Würde und diese Rechte verletzt werden“, sagt Franziskus in einer Videobotschaft zur päpstlichen Gebetsmeinung für den Monat Oktober. „Wir müssen dazu beizutragen, dass dadurch ein echter Fortschritt für den Menschen und die Gesellschaft entsteht“, hält er in dem Video fest, das der Vatikan an diesem Dienstag veröffentlichte. (rv)
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Papstpredigt: „Sich Jesu Entschiedenheit vor Augen führen“
Jesu Entschiedenheit zum Selbstopfer stand im Zentrum der Predigt des Papstes an diesem Dienstag im vatikanischen Gästehaus. In seiner Morgenmesse legte Franziskus das Tagesevangelium nach Lukas aus, das vom Weg Jesus nach Jerusalem erzählt. Das Wissen um den nahenden Moment der Passion und Kreuzigung habe Jesus nicht davon abgebracht, den Weg zu gehen, den sein Vater für ihn bestimmt habe, führt der Papst in seiner Morgenmesse aus: Er war entschlossen und teilte dies seinen Jüngern mit. Selbst im einzigen Moment des Zweifels habe er sich seinem Vater anvertraut. (rv)
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Vatikanprozess Bambino Gesù: Bauunternehmer befragt
Zwei hohe Vatikanangestellte sind im Vatikanprozess zur Zweckentfremdung von Klinikgeldern als Zeugen geladen: wie das vatikanische Presseamt am Dienstagabend bekannt gab, sollen am 6. Oktober die Präsidentin der Kinderklinik „Bambino Gesù“, Mariella Enoc, und der Direktor der vatikanischen Finanzaufsichtsbehörde (Aif), Tommaso Di Ruzza, vor Gericht aussagen. Hauptangeklagte in dem Prozess sind der Ex-Präsident der Stiftung des vatikanischen Kinderkrankenhauses, Giuseppe Profiti, und der frühere Schatzmeister der Stiftung, Massimo Spina. Die beiden sollen der einstigen „Nummer Zwei“ im Vatikan, dem damaligen Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, die Renovierung seiner Vatikanwohnung mit Krankenhausgeldern finanziert haben. Kardinal Bertone selbst ist bislang nicht als Zeuge vorgeladen worden; der Dienstag war der Befragung des beauftragten Bauunternehmers gewidmet. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Kongress in Rom: Kindern helfen, im Netz groß zu werden
Internet ist grenzübergreifend – und damit auch die Probleme, die mit dem Medium einhergehen, das mittlerweile das Leben von 3 Milliarden Nutzern immer mehr beeinflusst. Unter diesen Nutzern und somit besonders gefährdet sind viele Kinder und Jugendliche, denen als „Post-Millennium-Generation“ Smartphones und Social Media geradezu in die Wiege gelegt sind. Mit Kinderschutz im Internet befasst sich ab Dienstag ein Großkongress an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, bei dem zum Auftakt der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sprechen wird. (rv)
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„China will den Graubereich der Religion ausschalten“
Die Volksrepublik China richtet derzeit ihre Religionspolitik neu aus. Am 7. September veröffentlichte Peking neue Vorschriften zum Umgang mit den Religionsgemeinschaften im Land, die ab kommenden Februar in Kraft treten sollen. Es handelt sich um die Neufassung eines älteren Regelwerkes, das bereits seit 2005 in Kraft war. Katharina Wenzel-Teuber, Herausgeberin der Zeitschrift „China Heute“, ordnet die Neuerungen im Interview mit Radio Vatikan ein. Zieht Chinas Führung die Zügel mit dem überarbeiteten Gesetz jetzt noch mehr an? Das wollte Anne Preckel zunächst von der China-Expertin wissen. (rv)
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UNSERE SONDERSERIE:

Wann kommt die Einheit der Christen?
Vor 500 Jahren löste Martin Luther die Reformation aus, und ein Jahr lang haben die Christen (auch die katholischen) sich mit vielfältigen Initiativen, Gesprächen, auch Liturgien daran erinnert. Nicht „Lutherjahr“ sollten die vergangenen zwölf Monate sein, sondern „Christusfest“. Für viele überraschend ergab sich, dass das gemeinsam begangene Reformationsgedenken neue ökumenische Perspektiven aufzeigt; auf einmal scheint die Einheit der Christen näher zu rücken. Damit beschäftigt sich unsere Radioakademie im Monat Oktober. Wir skizzieren, wie sich Papst Franziskus eine mögliche christliche „Wiedervereinigung“ vorstellt – und machen dabei die überraschende Entdeckung, dass die Christen für Franziskus schon längst weitgehend geeint sind. Dann untersuchen wir, wie der emeritierte Papst Benedikt XVI. über Martin Luther denkt, und schließlich fragen wir den Ökumene-Verantwortlichen des Papstes, den Schweizer Kardinal Kurt Koch, wie lange es noch dauern wird bis zur Einheit. (rv)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Päpstliche Akademie für das Leben plant im November eine Tagung zu assistiertem Suizid. Einzelheiten zu dem zweitägigen Kongress im Vatikan, der gemeinsam mit der europäischen Sektion des Weltärzteverbandes veranstaltet wird, sollen demnächst bekanntgegeben werden, wie Akademiepräsident Erzbischof Vincenzo Paglia am Montag ankündigte. Als Besonderheit hob er hervor, dass eine „absolut nichtreligiöse Vereinigung“ von sich aus darum gebeten habe, mit dem Vatikan über dieses für beide Seiten „sehr delikate“ Thema zu sprechen. Paglia äußerte sich anlässlich der Vorstellung der ersten Jahresversammlung der Akademie für das Leben nach einem organisatorischen und personellen Umbau: (kna)

Europa

Deutschland
Anlässlich des Tages der Deutschen Einheit rufen die Vertreter der beiden großen Kirchen in Deutschland zum gesellschaftlichen Engagement auf und warnen vor Nationalismus. „Die Demokratie läuft nicht von selbst“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, bei einem Gottesdienst in der Münchner Dreifaltigkeitskirche. Gerade nach der letzten Bundestagswahl werde klar, dass die große Erfahrung der deutschen Einheit nicht bedeute, dass sich alle Probleme von selbst lösten. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, betonte, Nationalismus vergifte das Klima zwischen Menschen. Wo er mit dem christlichen Mäntelchen umgeben werde, sei klarer Widerspruch angesagt. (kna)

Asien

Sri Lanka
Ein Gericht in Sri Lanka hat einen Buddhistischen Mönch festgenommen, der an dem Angriff auf ein UN-Flüchtlingscamp beteiligt war. Er und ein weiterer Tatverdächtiger wurden am Montag in Gewahrsam genommen. Bereits am Sonntag sind demnach weitere fünf Verdächtige festgenommen worden. Ende September hatte eine Gruppe Buddhistischer Mönche ein UN-Flüchtlingscamp für Rohingya gestürmt. (ap)

Philippinen
Im Drogenkrieg auf den Philippinen bietet die katholische Kirche Polizisten Asyl und Schutz an. Es gebe Polizisten, die über die - mittlerweile rund 13.000 - außergerichtlichen Morde reden wollen, da sie ein schlechtes Gewissen plage. Diesen bietet die katholische Kirche Hilfe und Zuflucht an, erklärt der Vorsitzende der philippinischen Bischofskonferenz Socrates Villegas. Dabei gehe es nicht darum, die Polizisten zu Aussagen zu drängen, so der Erzbischof, man werde ihnen aber einen Rechtsbeistand zur Verfügung stellen, wenn das notwendig sei. (reuters/kna)

Amerika

Brasilien
Die brasilianischen Bischöfe erneuern ihre Kritik an der geplanten Herabsetzung der vollen Strafmündigkeit von 18 auf 16 Jahre. In einer Videobotschaft erklärte der Generalsekretär der brasilianischen Bischofskonferenz, Leonardo Steiner, dass es illusorisch sei, sich durch eine solche Maßnahme einen Rückgang der Gewalt im Land zu erhoffen. Jugendliche seien insgesamt eher Täter als Opfer, so Steiner. Es sei wichtig, soziale Eingliederung in den Mittelpunkt zu stellen und nicht stärkere Bestrafung. (pm)

Vereinte Nationen

Die Vereinten Nationen verstärken ihre Hilfen für die aus Myanmar geflohenen Rohingya. Die Hilfsleistungen sollen auf 76 Millionen Dollar aufgestockt werden. Vor allem den Kindern werde geholfen, etwa durch Impfungen gegen Polio. Kinder sind die größte Gruppe unter den Geflohenen, sie machen über die Hälfte der Rohingya in den Lagern aus. Auch die Lieferungen von sauberem Wasser und Hygieneartikeln wird ausgeweitet. Mit dem Sechs-Punkte-Plan sollen auch Mangelernährung und psychosoziale Probleme bekämpft werden. (pm)

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20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

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