RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 4.10.2017

Tagesmeldungen vom 4.10.2017

- Papst plant Vor-Synode von Jugendlichen -
- „Christen sind keine Unglückspropheten“ -
- Benedikt XVI. beklagt „Verdunkelung“ Gottes -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst plant Vor-Synode von Jugendlichen
Papst Franziskus will hören, was junge Leute wirklich über das Leben und den Glauben denken. Im März 2018 lädt er katholische und nicht-katholische Jungen und Mädchen aus aller Welt zu einer Vor-Synode in den Vatikan ein, wie er an diesem Mittwoch bekanntgab. Die Kirche wolle vor der Bischofssynode zum Thema Jugend im Oktober 2018 „die Stimme der Jugendlichen“ hören. (rv)
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Parolin: „Größter Einsatz bei Pädophilieermittlungen“
Der Heilige Stuhl wird mit aller Kraft an der Aufklärung und Verfolgung eventueller pädophiler Straftaten durch ein Mitglied seines diplomatischen Dienstes arbeiten. Das versprach Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in Rom am Rande eines internationalen Kongresses zum Kinderschutz im Internet. (rv)
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Generalaudienz: „Christen sind keine Unglückspropheten“
„Christen sind keine Unglückspropheten“, sondern ganz im Gegenteil Träger der Hoffnung: Das sagte der Papst bei seiner Generalaudienz. „Die Essenz der christlichen Verkündigung ist das Gegenteil von Unheil: Jesus starb aus Liebe zu uns und wurde auferweckt. Das ist der Kern des christlichen Glaubens.“ (rv)
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Moralisch deinvestieren: Katholiken machen´s vor
Katholische Geldanlage wird grün: 40 katholische Organisationen haben gemeinsam ihre Abkehr von Investitionen in Kohle, Gas und Öl bekannt gegeben. Sie wollen nicht länger an der Finanzierung von fossilen Brennstoffen beteiligt sein. Unter den „grünen“ katholischen Investoren sind die „Bank für Kirche und Caritas“ sowie mehrere Gemeinschaften aus Assisi, der Heimat des heiligen Franziskus. (rv)
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Italien: Darf man in einer Kirche zu Mittag essen?
In einer Kirche tafeln – darf man das? Diese Frage kam nach dem Papstbesuch in Bologna vergangenen Sonntag auf. Dort nämlich lud Papst Franziskus Flüchtlinge und Bedürftige zum Mittagessen in eine große Kirche der Innenstadt. Die Bilder des Mahls in der Kirche erhitzten in Italien einige Gemüter. Doch der Papstvertraute Antonio Spadaro SJ beteuert: „Die Heiligkeit des Ortes wird in keiner Weise durch die karitative Handlung angegriffen.“ (rv)
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VATIKAN BACK-STAGE:

Medienreform liegt im Plan
Halbzeit bei der Reform der Vatikan-Medien: Vier Jahre hat Papst Franziskus für eine umfassende Umstrukturierung und inhaltliche Neuorientierung der Medien anberaumt, die Hälfte der Zeit ist um, „und wir sind ganz gut unterwegs“. Das sagte Pater Bernd Hagenkord von Radio Vatikan bei  einem Vortrag in Wien. (kap)
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Deutscher Rota-Richter Fischer ins Amt eingeführt
Der deutsche Priester Hans-Peter Fischer ist neuer Richter an der Römischen Rota. An diesem Mittwoch legte der aus dem Erzbistum Freiburg stammende Prälat seinen Amtseid ab. Fischer ist Kirchenrechtler, bisher wirkte der 56 Jahre alte Prälat als Rektor des Camposanto Teutonico im Vatikan, ein Amt, das er bis auf weiteres behält. Die Rota ist eines der drei Gerichte der katholischen Weltkirche. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Félicité
Nachts unterhält eine großgewachsene Frau die Menschen in einer Bar in Kinshasa mit ihrer rauen Stimme, tagsüber arrangiert sie sich mit ihrem entbehrungsreichen Alltag. Als ihr Sohn bei einem Motorradunfall schwer verletzt wird, muss sie viel Geld für eine Operation auftreiben. In dem kraftvollen Porträt der Sängerin, das zugleich ein Bild des Lebens in der Republik Kongo skizziert, prallen Lebensfreude und Solidarität auf Gewalt, Korruption und Mitleidlosigkeit. Ein Film der krassen Gegensätze, der gegen Ende zwar zunehmend zerfasert, aber in seiner enigmatischen Hauptdarstellerin stets einen geradezu magischen Anker findet. - Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Der ehemalige Papst Benedikt XVI. hat eine „Verdunkelung“ Gottes in der Liturgie beklagt. Darin liege die eigentliche Ursache für die Krise der Kirche, schreibt der 90-Jährige in einem Vorwort der russischen Ausgabe seiner Werke zur Liturgie. In einem weitverbreiteten Missverständnis der Liturgiereform habe man die Unterweisung sowie die eigene Aktivität und Kreativität in den Mittelpunkt des Gottesdienstes gerückt. Wenn aber der Vorrang Gottes nicht mehr in der Liturgie und im Leben deutlich werde, sei die Kirche in Gefahr, so Benedikt XVI., der bis 2013 Oberhaupt der Katholiken war. (kna)
Kardinal Kevin Farrell spricht sich für eine stärkere Laienbeteiligung bei der Ehevorbereitung aus. Eine Vielzahl der Laien lebe in Partnerschaft oder schon in Ehe und sei somit viel stärker mit dem Thema vertraut als ein katholischer Priester. Die Laien müssten jedoch geschult werden, um einen solchen Dienst ausüben zu können, so der Kardinal. (kath.ch)

Europa

Deutschland
Die katholische und evangelische Kirche in Berlin und Brandenburg bietet nun auch konfessionsübergreifenden Unterricht an. Die Bischöfe Heiner Koch und Markus Dröge werden am Freitag einen entsprechenden Vertrag unterzeichnen. Der kooperative Unterricht ist jedoch nur für die Fälle gedacht, in denen die erforderliche Gruppengröße für konfessionellen Unterricht nicht erreicht wird oder aufgrund von Lehrermangel nicht unterrichtet werden kann. In beiden Bundesländern ist Religion kein ordentliches Schulfach. (kna)

Naher Osten

Ägypten
Ein erneuter Vorstoß für den „Pilgerweg der Heiligen Familie“ in Ägypten hat am Mittwoch den Vatikan erreicht. Der ägyptische Tourismusminister sprach darüber am Rand der Generalaudienz mit Papst Franziskus. Ägypten erhofft sich durch die Eröffnung des Pilgerweges bis zu eine Million Pilger, vor allem in der Weihnachtszeit. Die Idee eines solchen Pilgerweges ist nicht neu. Schon seit 20 Jahren wird darüber nachgedacht, zuletzt gab es konkretere Vorstöße 2014 und im vergangenen Herbst. Infolge der gesellschaftlichen Entwicklungen in Ägypten und den angrenzenden Gebieten hat der Tourismus dort zuletzt drastische Einbußen verzeichnet. (fides)

Amerika

Kolumbien
In Kolumbien ist abermals ein katholischer Priester bei einem Raubüberfall getötet worden. Wie der vatikanische Pressedienst „Fides“ meldet, wurde der 41 Jahre alte Geistliche Abelardo Antonio Munoz Sanchez am Dienstag in Rionegro von zwei Männern auf einem Motorrad erschossen, nachdem er sich weigerte, seine Brieftasche herauszugeben. Munoz ist der zweite katholische Geistliche in diesem Jahr, der in Kolumbien gewaltsam ums Leben kommt. (fides/kna)

Vereinigte Staaten
Das US-Repräsentantenhaus hat mehrheitlich für ein Abtreibungsverbot ab der 20.  Schwangerschaftswoche gestimmt. 237 Abgeordnete votierten dafür, 189 dagegen. Das republikanische Vorhaben droht aber erneut im Senat zu scheitern, da die Mehrheit für die Republikaner dort nicht so groß ist. Das sogenannte Schutzgesetz für schmerzfähige ungeborene Kinder verbietet Abtreibungen ab der 20. Schwangerschaftswoche, es drohen Geld- oder Gefängnisstrafen. Ausnahmen gelten bei Vergewaltigungen, Inzest und bei akuter Lebensgefahr für die Mutter. (efe)
Über 80 Staaten auf der ganzen Welt bevorzugen eine bestimmte Religion, offiziell als Staatsreligion oder inoffiziell. Das US-Forschungsinstitut „Pew Research Center“ wertete dazu Daten aus 199 Ländern aus. 27 Länder sind demnach offiziell muslimisch, sie liegen mehrheitlich im arabischen Raum und in Afrika. In 13 Ländern, neun davon europäisch, gelte das Christentum oder eine bestimmte christliche Konfession als Staatsreligion. Die übrigen 40 Staaten bevorzugen laut der Erhebung eine bestimmte Religion, indem diese steuer- und eigentumsrechtliche Vergünstigungen bekämen. In 28 Fällen handelt es sich bei der bevorzugten Religion um das Christentum. (prc)

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