RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 10.10.2017

Tagesmeldungen vom 10.10.2017

- „Superheld“ Franziskus für einen guten Zweck -
- Myanmar und Bangladesch: Reiseprogramm steht -
- Rom: Luther-Ausstellung in katholischer Kirche -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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AUS DEM VATIKAN:

Vatikan: „Superheld Franziskus“ wirbt auf T-Shirts Spenden ein
Franziskus als „Superheld“, der im dynamischen Flugmodus die Werte Jesu in die Welt trägt: Das bekannte Graffito mit dem Papst als Superman prangt nun auf T-Shirts, die mit dem Segen des Vatikans für einen guten Zweck verkauft werden. Das bestätigte der Chef des vatikanischen Kommunikationssekretariats, Dario Edoardo Viganò, gegenüber Radio Vatikan. Ein Teil der Verkaufserlöse fließe in päpstliche Spendenprogramme wie den Peterspfennig.

Erhältlich ist das T-Shirt für 19 Euro auf der Webseite „Superpope.it“. Die Ideengeber waren auf Viganò zugegangen, der die Genehmigung für die Nutzung des Bildes erteilte. Die Rechte für offizielle Papstbilder liegen grundsätzlich bei der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“, dessen Logo auch auf den T-Shirts zu sehen ist. (rv)
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Die Papstreise nach Myanmar und Bangladesch im Detail
Der Vatikan hat an diesem Dienstag das detaillierte Programm der Papstreise nach Myanmar und Bangladesch veröffentlicht. Demnach hält der Papst auf seiner knapp einwöchigen Staats- und Pastoralreise vom 26. November bis 2. Dezember 2017 zehn Ansprachen und eine Predigt, trifft neben Angehörigen der christlichen Minderheit buddhistische Mönche und leitet ein interreligiös-ökumenisches Friedenstreffen. Zudem sind Begegnungen mit Staats- und Regierungschefs geplant. Ein Treffen mit den muslimischen Rohingya oder ein Besuch der Region Rakhine ist in dem offiziellen Programm nicht vorgesehen. (rv)
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Papst: Strenge sind Angsthasen mit verschlossenem Herzen
Die Barmherzigkeit Gottes stand an diesem Dienstag einmal mehr im Zentrum der Predigt des Papstes im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Bei der Morgenmesse ging Franziskus auf die Geschichte des Propheten Jona ein, von der die Tageslesung (vgl. Jona 3, 1-10) erzählt. Jona sei ein „Starrkopf“ gewesen, der Gott habe belehren wollen, so der Papst. Als Gott ihn beauftragte, die Stadt Ninive zu bekehren, floh er zunächst vor seinem Auftrag. Das zweite Mal nahm er die Aufgabe an und hatte Erfolg, zeigte aber Unmut über Gottes Barmherzigkeit: der Herr hatte das angekündigte Strafgericht zurückgenommen, als die Menschen echte Reue über ihr Fehlverhalten zeigten. Jona fand diese Milde unangemessen, ja sie machte ihn sogar wütend: der Prophet war „krank vor Strenge“, brachte der Papst es auf den Punkt: (rv)
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Bambino-Gesù-Prozess: Haftstrafe gefordert
Im Prozess um die Veruntreuung von Spendengeldern beim Vatikankrankenhaus Bambino Gesù hat der zuständige Staatsanwalt an diesem Montag eine Haftstrafe und einen Freispruch gefordert. Fortgesetzt werden soll die Gerichtsverhandlung am Samstag. Für den Hauptangeklagten Giuseppe Profiti, den ehemaligen Präsidenten der Stiftung Bambino Gesù, plädierte Roberto Zannotti auf eine dreijährige Freiheitsstrafe, ein lebenslanges Verbot der Bekleidung von Vatikanämtern und ein Bußgeld von 5.000 Euro, wie das vatikanische Presseamt am Montagnachmittag bekanntgab. Für den zweiten Angeklagten und ehemaligen Schatzmeister der Stiftung, Massimo Spina, forderte er einen Freispruch aufgrund unzureichender Beweislage. (rv/kna)
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FOKUS REFORMATIONSGEDENKEN:

Reformationsgedenken: Ausstellung in Santa Maria dell´Anima
Es ist ein besonderer Abschluss für die Ökumene-Initiativen im Reformationsgedenkjahr 2017 auf römischem Boden: An diesem Dienstag wurde in der deutschsprachigen katholischen Kirche Santa Maria dell´Anima eine dreiwöchige Ausstellung rund um Luther und die Reformation eröffnet. Initiiert von der deutschen Botschaft in Rom und in Zusammenarbeit mit der deutschen lutherischen Gemeinde wurde die Wanderausstellung erstmals ins Italienische übersetzt. Damit möchte man in den nächsten Wochen gezielt den Römern die Person Martin Luthers, seine Zeit und die Vielschichtigkeit des deutschen Reformators näherbringen. Doch warum geschieht dies ausgerechnet in einer katholischen Kirche, wollten wir vom evangelischen Pfarrer in Rom, Jens Martin Kruse, wissen. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Papst zum Welthungertag: In Land-Entwicklung investieren
Auf dem Land gibt es eine Zukunft, auch in den ärmsten Gegenden der Welt. Darauf will Papst Franziskus am kommenden Montag den Blick lenken, wenn er die Welternährungsbehörde F.A.O. in Rom besucht. Investitionen in ländliche Entwicklung und Ernährungssicherheit als Form der Fluchtursachenbekämpfung ist der Grundtenor seines Vortrages anlässlich des Welthungertages zum Thema Zukunft der Migration am 16. Oktober. Vor allem die Jugend in Afrika kann ein Motor von Entwicklung sein. Das legt der jüngste F.A.O.-Bericht zu Welternährungslage und Landwirtschaft nahe. Wir haben mit F.A.O.-Ökonom Andrea Cattaneo, einem der Autoren des F.A.O.-Berichtes, gesprochen. (rv)
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Österreich: „Aussortieren“ von weiblichen Embryonen kommt auch in Europa vor
Vorgeburtliches „Aussortieren“ von weiblichen Embryonen - ein Missstand, der von China und Indien bekannt ist – „hat auch Europa längst erreicht": Auf diesen Trend zum „Genderzid“ durch neue, unkomplizierte genetische Pränatal-Tests hat die Geschäftsführerin des Wiener Bioethikinstituts IMABE, Susanne Kummer, aufmerksam gemacht und mit Beispielen aus vielen Ländern belegt. Geschlechterselektion sei „keine Lappalie, sondern eine Menschenrechtsverletzung, die unter allen Umständen unterbunden werden muss", forderte Kummer entsprechende gesetzliche Vorkehrungen. Das Geschlecht kann heute laut der Bioethikerin per Bluttest bereits in der neunten Schwangerschaftswoche bestimmt werden - also früher als bei einer Ultraschalluntersuchung und noch innerhalb der gesetzlichen Frist von zehn oder zwölf Wochen, die in etlichen Ländern für einen Schwangerschaftsabbruch gelten. (kap)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Die Vatikanbank IOR hat in Malta eine Zivilklage eingereicht. Die Anzeige richte sich gegen mehrere Beteiligte, die das IOR „im Zusammenhang mit einigen Investitionen, an denen das Institut beteiligt war, bedeutend geschädigt“ hätten, heißt es in einer Mitteilung des vatikanischen Presseamts vom Dienstag. Es gehe um Ereignisse zum Jahresbeginn 2013 und eine anfängliche Investition von 17 Millionen Euro, erklärte Vatikansprecher Greg Burke auf Nachfrage. Die Höhe des tatsächlichen Schadens müsse durch das Gericht in Malta festgestellt werden. Weiter hieß es in der Mitteilung, die Vatikanbank wolle „im Interesse der Transparenz“ jeden möglichen Missbrauch melden und entsprechende Maßnahmen auch außerhalb des Vatikanstaats ergreifen. (rv/kna)
Der Sekretär des Päpstlichen Kulturrates, Bischof Barthélemy Adoukonou, hat seinen Dienst im Vatikan vollendet und ist in sein Heimatland Benin zurückgekehrt. Darüber informiert der monatliche Nachrichtenbrief des Rates an diesem Dienstag. Adoukonou war im August 75 Jahre alt geworden. Er ist ein theologischer Schüler Joseph Ratzingers, bei dem er in Regensburg promovierte. Der Kardinal berief den afrikanischen Priester später in die Internationale Theologische Kommission in den Vatikan, als Papst ernannte er ihn 2009 zum Sekretär des Kulturrates. In Benin wird Bischof Adoukonou Leiter einer Forschungsstelle für Anthropologie. (rv)
Papst Franziskus empfängt am kommenden Samstag rund 11.000 Mitglieder der Vinzentiner-Familien auf dem Petersplatz. Die Audienz für Kongregationen und Gemeinschaften, die sich auf den heiligen Vinzenz von Paul berufen, findet anlässlich des 400jährigen Bestehens der Vinzentiner-Familie statt, die 1617 mit der Gründung der „Bruderschaft der Damen der christlichen Liebe“ durch den französischen Priester ihren Anfang nahm. Das Jubiläumsjahr steht unter dem Motto „Ich war fremd aber ihr habt mich aufgenommen“ (vgl. Mt 25,35). (rv)
Der Papst hat zwei Opfern des Bürgerkrieges in Guatemala den heroischen Tugendgrad zugesprochen und ihren Tod als Martyrium anerkannt. Das teilte der Vatikan an diesem Dienstag mit. Damit ist der Weg für eine Seligsprechung des Franziskanerpaters Tullio Maruzzo und des Laienkatholiken Luigi Obdulio Arroyo frei. Die beiden wurden 1981 bei Los Amates erschossen. Weiter erkannte der Papst vier weiteren Männern und drei Frauen den heroischen Tugendgrad zu. Ein heroisches Glaubensleben führten nach dem Urteil der Heiligsprechungskongregation und des Papstes die Französin Francesca dello Spirito Santo, bürgerlich Carolina Baron (1820-1882), und die Polin Elisabetta Rosa Czacka (1876-19619, ferner die aus Spanien stammende Maria Lorenza Requenses in Longo (um 1463-15399. Die übrigen Seligsprechungskandidaten lebten in Spanien, Italien, Brasilien und der Ukraine. (rv/kna)

Europa

Deutschland
Die katholische Kirche in Deutschland fordert keine unbegrenzte Aufnahme von Migranten. Dies betonte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, am Dienstag vor der Bundespressekonferenz in Berlin. Eine unbegrenzte Aufnahme könne es schon aus rein praktischen Gründen nicht geben, erklärte Marx. Wesentlich sei die Frage, wie man den wachsenden Zustrom humanitär gestalten könne. Zugleich unterstrich der Kardinal die kirchliche Forderung des Rechts auf Familiennachzug für Flüchtlinge. „Wer auf Dauer hier ist, muss seine Kinder oder Ehegatten nachholen können, das ist ethisch geboten.“ Nur in äußerster Not könne man Familien zur Trennung zwingen. Familiennachzug zu ermöglichen, sei auch eine Frage der Klugheit, weil er der Integration diene. (kna)

Griechenland
Die Mönchsregierung des Heiligen Berges Athos, die „Iera Epistasia“, zeigt sich beunruhigt über Auswirkungen, die Griechenlands neue Gender-Gesetzgebung auf das traditionelle Verbot des Besuchs von Frauen in der Mönchsrepublik haben könnte. Ein revidiertes Personenrecht, das die Regierung in Athen vorbereitet, sieht die eigenmächtige Definierung des Geschlechts ohne Rücksicht auf die physiologischen Gegebenheiten vor, berichtete die KNA am Dienstag. Dann wird es Erwachsenen möglich sein, sich selbst auch ohne äußere Geschlechtsumwandlung als Mann, Frau oder beides festzulegen. Für den Berg Athos, den bisher die griechische Polizei vor dem Eindringen von Frauen zu schützen hatte, warnte die dortige Mönchsregierung, das Vorhaben würde ein Besuchsrecht äußerlich weiblicher Personen bedeuten, die sich als Männer deklariert haben. Allerdings ist noch offen, ob die Regierung von Alexis Tsipras für das Gesetz die parlamentarische Mehrheit erhält. (kap)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die US-amerikanische Bischofskonferenz begrüßt die Aufhebung des sogenannten Verhütungsmandats. Durch diese Regelung war es möglich, kostenfreien Zugang zu künstlichen Verhütungsmitteln zu bekommen. Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Kardinal Daniel DiNardo sieht in der Entscheidung der Trump-Regierung eine Verbesserung der Religionsfreiheit. Auch Papst Franziskus hatte die Regelung des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama kritisiert. Mit einem Besuch der „Little Sisters oft he Poor“, die gegen dieses Mandat vor Gericht gezogen waren, verdeutlichte der Pontifex seine Position in diesem nun beigelegten Streitfall. (pm)

Honduras/Panama
Zwei lateinamerikanische Unis haben die Umweltenzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus auf ihren Lehrplan gesetzt. An der katholischen Universität Nuestra Señora de la Paz in Honduras sowie an der katholischen Universität Santa María la Antigua in Panama würden fortan entsprechende Kurse angeboten werden, berichtet die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“. Die verschiedenen Lehrmodule beleuchteten Fragen rund um die natürliche und menschliche Umwelt aus interdisziplinärer Sicht. So behandelten die Studenten etwa die Frage der Immigration aufgrund von klimatischen Veränderungen und versuchten, praktische Lösungen für das jeweilige Problem zu erarbeiten. (or)

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