RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 11.10.2017

Tagesmeldungen vom 11.10.2017

- Papst: Nein zu Todesstrafe soll Glaubensgut werden -
- 25 Jahre Weltkatechismus: Referenzwerk schlechthin -
- Papst hat 40 Millionen Follower auf Twitter -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 18.30 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Franziskus will das Nein zur Todesstrafe im Katechismus haben
Das ausnahmslose Nein zur Todesstrafe soll verpflichtendes katholisches Glaubensgut werden und als solches im Katechismus stehen: Das hat Papst Franziskus angekündigt. Im Widerspruch zur Tradition stehe das nicht, im Gegenteil, die Kirche habe immer das Leben von Anfang bis zum Ende verteidigt. Seit der Katechismus vor 25 Jahren erschien, habe sich nicht nur das päpstliche Lehramt zum Thema Todesstrafe weiterentwickelt, sondern auch das Bewusstsein des Gottesvolkes, argumentierte Franziskus. (rv)
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25 Jahre Weltkatechismus: „Referenzwerk schlechthin“
Der Weltkatechismus feiert in diesem Jahr 25. Geburtstag, und Kardinal Christoph Schönborn würdigt diese Zeit im Rückblick als guten Weg. Der Katechismus sei „heute das Referenzwerk schlechthin - auch für das Lehramt“, sagte uns der Wiener Erzbischof, der damals als Redaktionssekretär den Weltkatechismus mitverantwortete. Allerdings hätte die Aufnahme dieses katholischen Standardwerks gerade im deutschsprachigen Raum besser sein können, merkte der Kardinal „mit einem gewissen Kummer“ an. (rv)
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COMECE-Kongress in Rom: Politik und Kirche im Dialog
Rethinking Europe - Europa Umdenken” das will ein dreitägiges Treffen in Rom Ende Oktober. Fachleute aus Kirche kommen dazu im Vatikan zusammen, als Veranstalter tritt COMECE auf, die Kommission der EU-Bischofskonferenzen mit Sitz in Brüssel. Pater Olivier Poquillon ist Sekretär der COMECE. Er sagte uns, gerade die Kirchenführer könnten wichtige Impulse für eine Neuausrichtung der Politik liefern. (rv)
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Papst: Friedensstifter müssen sich selbst einbringen
Ein Friedensstifter, der nicht auch seinen eigenen Seelenfrieden aufs Spiel setzt, ist „kein Friedensstifter, sondern ein Faulpelz“. Das betonte Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch. Vor zahlreichen Pilgern führte er auf dem Petersplatz seine Katechesenreihe zur christlichen Hoffnung fort. (rv)
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Papstappell: Die Risiken von Naturkatastrophen mindern
Die Menschen sollen dem Umweltschutz und der Sorge um die Natur einen größeren Stellenwert einräumen. Diesen Appell für die Bewahrung der Schöpfung hat Papst Franziskus im Rahmen seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch erneuert. (rv)
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DER PAPST AUF TWITTER:

40 Millionen Follower zum fünften Geburtstag: Der Twitter-Account @Pontifex hat in diesen Tagen eine weitere Marke übersprungen. Der Kurznachrichtendienst entspricht dem Papst als Medium, doch war es sein Vorgänger Benedikt XVI., der sich vor bald fünf Jahren zuerst per Twitter zu Wort meldete. (rv)
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UNSER FILMTIPP:

Wenn Gott schläft
Dokumentarfilm über den iranischen Sänger Shahin Najafi, über den 2012 eine Todes-Fatwa verhängt wurde, nachdem er einen satirischen Rap-Song über einen von den Schiiten verehrten Imam veröffentlichte. Er folgt dem in Köln lebenden Musiker auf Schritt und Tritt, dokumentiert Auftritte und öffentliche Auseinandersetzungen, zeigt aber auch die Angst und die Zweifel hinter diesem Kampf. Das Porträt eines mutigen Künstlers, der sich gegen die radikalen Hetzer und Dogmatiker wehrt, fängt ebenso die sich wandelnde Stimmung in Deutschland ein, die sich in den letzten Jahren Ausländern gegenüber deutlich verschlechtert hat. - Sehenswert ab 14. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Das erste Mal in der deutschen Geschichte streiken seit Mittwochmorgen Mitarbeiter eines Krankenhauses in katholischer Trägerschaft. In der Marienhausklinik im saarländischen Ottweiler sind etwa 20 der 300 Angestellten für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege auf die Straße gegangen. Sieben bis acht Mitarbeiter hätten zur Frühschicht ihre Arbeit niedergelegt, der Regelbetrieb laufe somit weiter, erklärte der Geschäftsführer der Klinik, Günter Merschbächer, gegenüber der KNA. Das rund 120 Betten zählende Krankenhaus gehört zur Marienhaus Stiftung der Waldbreitbacher Franziskanerinnen. (kna)

Österreich
Ein Dank für die Wertschätzung des Papstes erreichte den Katholischen Laienrat Österreichs (KLRÖ). Das vatikanische Staatssekretariat hat auf die Erklärung geantwortet, mit der der KLRÖ bei seiner jüngsten Vollversammlung seine Unterstützung für Papst Franziskus zum Ausdruck gebracht hat. "Im Namen Seiner Heiligkeit danke ich Ihnen für dieses Zeichen der Wertschätzung und für die Verbundenheit mit dem Nachfolger Petri wie auch für Ihre Mitsorge um das Wirken der Kirche in der Welt von heute", heißt es wörtlich in dem Schreiben, über das der Laienrat am Mittwoch informierte. (kap)
Die ökumenischen Hilfseinsätze in Palästina sollen nicht beendet werden. Trotz erschwerter Bedingungen hält der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) an der Beteiligung am „Ökumenischen Begleitprogramm in Palästina und Israel“ (EAPPI) fest. Im Rahmen dieser Initiative des Weltkirchenrates werden Freiwillige entsendet, die sich gemeinsam mit Friedensaktivisten aus aller Welt für ein Ende der Gewalt und ein friedliches und gerechtes Zusammenleben von Palästinensern und Israelis einsetzen.  (pm)

Italien
Zwei Häftlinge haben offenbar ein Mittagessen mit Papst Franziskus zur Flucht genutzt. Seit einem Termin mit dem Papst am 1. Oktober in Bologna werden zwei Italiener aus dem Gefängnis Castelfranco Emilia in der Provinz von Modena vermisst. Die Männer, die den Angaben zufolge schon öfter Ausbruchsversuche unternommen hatten, waren Teil einer Gruppe von insgesamt 20 Häftlingen, die für das gemeinsame Mittagessen mit Franziskus vorgesehen waren. Ob sie vor oder nach dem Essen mit dem Papst in der Basilika San Petronio verschwanden, sei noch unklar. Die Suche nach den Ausbrechern und die weiteren Ermittlungen dauerten an. (kna)

Asien

Indien
Die Caritas schlägt Alarm: vor allem Kinder sind im indischen Staat Assam von Menschenhandel betroffen. Das katholische Hilfswerk geht von einem Anstieg von 250 Prozent im Jahr 2015 aus. Dies sei besorgniserregend. Über 1.500 Fälle von Menschenhandel, davon der Großteil in Assam, seien dabei wahrscheinlich nur die „Spitze des Eisbergs“, befürchtet die Hilfsorganisation. Kinderarbeit und sexuelle Ausbeutung seien das Hauptproblem in den vergangenen Jahren, fand das Nationale Büro für Kriminalitätsstatistiken (NCRB) heraus. Allein im letzten Jahr seien demnach etwa 130 Mädchen zu Prostitution gezwungen worden. (fides)

Myanmar
Als ersten Schritt zu Frieden und Harmonie zwischen den Religionen in Myanmar organisiert die Regierungspartei Nationale Liga für Demokratie (NLD) interreligiöse Gebetsveranstaltungen im ganzen Land. Die Initiative solle insbesondere zur Lösung des Konflikts zwischen dem Staat und den muslimischen Rohingya im Teilstaat Rakhine beitragen, erklärte ein Sprecher der NLD. Insgesamt vier solcher Veranstaltungen sollen in diesem Monat in Myanmar stattfinden. Ende November wird Papst Franziskus zu einem dreitägigen Besuch in Myanmar erwartet, bevor er weiter nach Bangladesch reist. (kna)

Amerika

Vereinigte Staaten
Die Bischöfe in den USA fordern von Präsident Donald Trump und seiner Regierung klare Regelungen zum Schutz der „Dreamer“. Der Vorsitzende der bischöflichen Kommission für Migration, Bischof Joe Steve Vásquez, rief zu einer Lösung für die „Dreamer“ auf, die ihnen einen „echten Schutz“ bringe. Als „Dreamer“ werden in den USA etwa 800.000 Kinder und Jugendliche, deren Eltern illegal in das Land gekommen sind, bezeichnet. US-Präsident Trump hatte im September angekündigt, diese nicht weiter zu unterstützen. Schon damals wurde das Vorhaben von der Bischofskonferenz scharf kritisiert. (fides)
Die US-Bischöfe zeigen sich enttäuscht über die Pläne der Regierung um Präsident Donald Trump für einen Kurswechsel in der Klimapolitik. In einer von der US-Bischofskonferenz veröffentlichten Erklärung kritisieren die Bischöfe die Pläne deutlich. Es gebe sicherlich auch andere Möglichkeiten als den „Clean Power Plan“ (CPP) von Trump-Vorgänger Barack Obama, um schädliche Emissionen einzudämmen. Bisher habe die neue Regierung aber keine sinnvolle Alternative vorgelegt. (kap)

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