RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 14.10.2017

Tagesmeldungen vom 14.10.2017

- Papst: Christen sollen „anbeten und aufnehmen“ -
Müller: „Streit um Amoris laetitia nicht aussitzen“ -
- Emeritierter Bischof Iby für Frauendiakonat -

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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Die drei großen A’s des Christen: „Anbeten, aufnehmen, aufbrechen“
Für Christen gibt es drei große A’s: Anbeten, aufnehmen, aufbrechen. Das sagte Papst Franziskus an diesem Samstag bei einer Audienz. Anbeten sei „ein Stehen vor Gott“, und Aufnehmen bedeute, „sein eigenes Ich zurechtzustutzen“. Zum Aufbrechen sagte der Papst: „Liebe ist dynamisch, sie geht aus sich heraus. Wer liebt, bleibt nicht auf dem Sofa sitzen und wartet ab…“ (rv)
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Kardinal Müller: „Streit um Amoris laetitia nicht aussitzen“
Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat erneut für einen Dialog im Streit um die Auslegung des Papstschreibens „Amoris laetitia" zu Ehe und Familie geworben. „Es hat sich eine Schere aufgetan zwischen heftigsten Kritikern und bissigsten Verteidigern", analysiert der frühere Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation in einem Interview mit der katholischen Zeitung „Die Tagespost" (Samstag-Ausgabe) in Würzburg. „Den Streit kann man weder aussitzen noch durch einen versuchten K.O.-Schlag lösen." (kap)
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„Franziskus ähnelt Johannes XXIII.“
Papst Johannes XXIII. und Papst Franziskus ähneln einander in ihrer kirchlichen Reformfreudigkeit und in ihrer Ausrichtung. Daran erinnert der argentinische Theologe und Papstberater Carlos María Galli im Gespräch mit Radio Vatikan. Beide Päpste reflektierten „die Zärtlichkeit Gottes“, beide verwiesen schon zu Beginn ihrer jeweiligen Amtszeiten auf die Barmherzigkeit Gottes, sagte Galli. (rv)
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Ex-Klinikchef kommt glimpflich davon
Der Prozess zu Veruntreuung von Geldern im vatikanischen Kinderkrankenhaus Bambin‘ Gesù ist am Samstag mit einer Verurteilung zu Ende gegangen. Allerdings kam der frühere Klinikchef Giuseppe Profiti glimpflich davon. Die Richter verurteilten ihn lediglich zu einem Jahr Haft auf Bewährung und einer 5.000-Euro-Geldstrafe. Außerdem darf er fünf Jahre lang kein öffentliches Amt mehr im Vatikan wahrnehmen. (rv)
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Kinderpornografie: Keine Auslieferung an Kanada
Der Vatikan wird den Mitarbeiter der päpstlichen Botschaft in Washington nicht an Kanada ausliefern. Es liege kein Auslieferungsantrag aus Kanada vor, so der Vatikan. Man arbeite aber mit den Behörden in der Aufklärung des Falls zusammen. Der Vatikandiplomat soll während eines Kanadaaufenthalts Ende 2016 über einen Dienstrechner kinderpornografische Inhalte heruntergeladen und verbreitet haben. (rv)
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Österreich: Emeritierter Bischof für Franziskus – und für das Frauendiakonat
Der emeritierte Eisenstädter Bischof Paul Iby gibt sich als unumwundener Anhänger des amtierenden Papstes und seines Kirchenkurses zu erkennen. „Franziskus wäre mein Papst gewesen“, schreibt der 82-jährige Bischof in einem neuen Buch. Darin tritt er auch für die Weihe von Diakoninnen ein. „Wenn die Kirche die Frage der Frauenweihe wirklich studiert und sich intensiv damit beschäftigt, wird diese Zeit kommen. Ähnlich wie die Abschaffung des Pflichtzölibats." (kap)
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UNSER BUCHTIPP:

Klartext bitte!
Warum nicht mal die Nebelmaschine im Gottesdienst anwerfen, statt das Weihrauchfass zu schwenken? Und warum nicht mal bei einem normalen Abendessen über den Glauben reden – das hat Jesus doch auch so gemacht? Ungewöhnliche Ideen eines niederrheinischen Kaplans, der ein Buch namens „Klartext bitte!“ veröffentlicht hat. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Papst Franziskus hat die Angehörigen der Kaiser-Karl-Gebetsliga für den Völkerfrieden dazu eingeladen, mit persönlichem Einsatz und Gebet auch an seinen Friedensbemühungen teilzunehmen. „Die Herausforderungen unserer Zeit erfordern die Zusammenarbeit aller Menschen guten Willens und insbesondere das Gebet und Opfer“, sagte der Papst an diesem Samstag bei einer Audienz für rund 130 Mitglieder der Liga. „Ohne die Unterstützung durch das Gebet der Gläubigen kann der Nachfolger Petri seine Sendung für die Welt nicht erfüllen. Ich zähle hier auch auf Sie“, sagte Franziskus. - Die Kaiser-Karl-Gebetsliga tagt derzeit in Rom zur Jahreshauptversammlung. Thema ist der 100. Jahrestag der Friedensinitiative Benedikts XV. im Ersten Weltkrieg. (rv)
Mit einer Feier im Petersdom wurde am Freitagnachmittag der Abschluss der Hundertjahrfeiern zu den Erscheinungen von Fatima begangen. Kardinal Angelo Comastri, Erzpriester der päpstlichen Basilika, leitete ein Rosenkranzgebet und stand einer Heiligen Messe vor. Davor trugen Gläubige die Marienstatue von Fatima in einer Prozession zum Petersdom. Papst Franziskus hatte diese Statue zu Beginn seines Pontifikats nach Rom holen lassen und gesegnet. Überdies war er zu den Hundertjahrfeiern der Marienerscheinungen im Mai 2017 nach Fatima gereist. (rv)
Papst Franziskus betet für einen römischen Priester, der in Nigeria Opfer einer Entführung wurde. Darüber informiert der Leiter des vatikanischen Pressesaals, Greg Burke, per Tweet. Maurizio Pallù war am Donnerstag in Südnigeria auf dem Weg nach Benin City in die Hand von Bewaffneten geraten. Er war mit vier Einheimischen unterwegs gewesen. Die Täter raubten die fünf Männer zunächst aus, ehe sie den Italiener entführten. Maurizio Pallù ist 63 Jahre alt, gehört dem Neokatechumenalen Weg an und wirkte seit drei Jahren als Missionar in Nigeria. Ob die Täter Terroristen oder Räuber sind, war zunächst nicht klar, die römische Staatsanwaltschaft beteiligt sich an den Ermittlungen. (rv) 

Europa

Deutschland
Eine 900-jährige Tradition steht vor dem Aus: Das Zisterzienserkloster Himmerod in der Eifel wird aufgelöst. Dies hat das Kongregationskapitel der Mehrerauer Kongregation als höchste Instanz der deutschsprachigen Zisterzienserklöster in der vergangenen Woche entschieden, wie das Kloster am Samstagmorgen mitteilte. „Die wirtschaftlich angespannte Situation, aber vor allem die geringe Zahl der Mönche, waren entscheidend für diesen schweren Schritt“, erklärte Abt Johannes. Vor sechs Jahren hätten noch zehn, derzeit nur noch sechs Mönche dem Konvent angehört. Sie hätten nun die Möglichkeit, in ein anderes Kloster ihrer Wahl überzusiedeln. Laut Abtei gehen die Liegenschaften in den Besitz des Bistums Trier über. (kna)

Österreich
Österreichs Botschafter beim Heiligen Stuhl, Alfons Kloss, wechselt nach Ende seiner Amtszeit in Rom nach Wien und wird Präsident der Stiftung „Pro Oriente". Das gab bei der Kuratoriumssitzung der Stiftung am Freitag der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn bekannt. Kloss ist noch bis Mitte 2018 in Rom im Amt. Der bisherige Präsident der Stiftung, Johann Marte, wird bis dahin weiterhin die Geschäftsführung wahrnehmen. Kardinal Schönborn dankte Marte und Kloss für die problemlose „Hofübergabe“. - „Pro Oriente" ist eine Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen mit dem Ziel, die Beziehungen zwischen römisch-katholischer Kirche und den orthodoxen und orientalisch-orthodoxen Kirchen zu fördern. Gegründet hat es der Wiener Kardinal Franz König 1964. (kap)

Ungarn
Ministerpräsident Viktor Orban hat Christenverfolgung im Nahen Osten scharf verurteilt, eine Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen in seinem Land aber abgelehnt. Stattdessen müsse alles dafür getan werden, damit diese Menschen in ihre Heimat zurückkehren könnten, sagte er in Budapest auf einer internationalen Konferenz über Christenverfolgung, die seine Regierung ausgerichtet hatte. Orban hat sich den Unmut der EU zugezogen, weil er allen Absprachen entgegen keine Migranten, die in anderen EU-Ländern Zuflucht gesucht haben, in Ungarn aufnehmen will. In seiner Rede ging der Ministerpräsident auf den anhaltenden Zwist mit Brüssel nicht direkt ein. Stattdessen geißelte er Europas „apathisches Schweigen, das seine christlichen Wurzeln verneint“. Die europäischen Führer verfolgten „mit Gewalt eine Einwanderungspolitik, die dazu führt, dass gefährliche Extremisten auf das EU-Territorium gelangen“. Er hingegen trete dafür ein, dass Europa ein „christlicher Kontinent“ bleibe. (rv)

Asien

Myanmar
Auch Christen sind in Myanmar starken Verfolgungen ausgesetzt, selbst wenn sich die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf die Rohingya beschränkt. Darauf macht die vatikannahe Nachrichtenagentur asianews aufmerksam. Im ganzen Land würden religiöse Minderheiten durch das Militär und radikale Buddhisten unterdrückt, sie gälten als Fremde im eigenen Land. Seit Jahrzehnten arbeite die Militärregierung nach dem Schema „Ein Land, eine Rasse, eine Religion“. Konkret seien christliche Gemeinschaften vor allem in den Bundesstaaten Chin und Kachin der Zerstörung von Friedhöfen, Zwangskonversionen und anti-christlichem Unterricht in staatlichen Schulen ausgesetzt. (asianews)

China
Schon wieder hat der Vatikan den Tod eines chinesischen Bischofs bekannt gegeben, der gar nicht in der offiziellen Bischofsliste des Vatikans auftaucht. Eine Mitteilung des vatikanischen Presseamts spricht davon, dass Bischof Matthew Hu Xiande von Ningbo mit 83 Jahren einem Krebsleiden erlegen sei. Doch im Päpstlichen Jahrbuch, dem „Annuario Pontificio“, taucht Hus Name überhaupt nicht auf: Stattdessen wird der Bischofssitz von Ningbo im Osten Chinas als seit 1967 unbesetzt aufgeführt. Aufschluss über die – wie immer, wenn es um Chinas Katholiken geht, komplizierte – Gemengelage gibt die kirchliche Nachrichtenagentur asianews. Sie erklärt, Hu sei sowohl von der Führung in Peking als auch vom Heiligen Stuhl als Bischof anerkannt worden. (rv/asianews)
 

Philippinen
Auf den Philippinen wird eine Bank für Wanderarbeiter gegründet. Präsident Rodrigo Duterte hat das Projekt genehmigt. Die katholische Bischofskonferenz begrüßt dieses Vorhaben sehr. So könnten die Hunderttausenden von Filipinos, die im Ausland arbeiten, endlich Geld sparen und seien nicht auf überteuerte Kredite angewiesen, sagte der Vorsitzende der Kommission für Migranten der Bischofskonferenz, Ruperto Santos. Das gebe den Menschen mehr Freiheit, da sie unabhängiger über ihr Geld verfügen könnten. (ucanews)

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