RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 24.10.2017

Tagesmeldungen vom 24.10.2017

- Kardinal Koch bilanziert das Luther-Gedenkjahr -
- Gerlich und Guardini könnten selig werden -
- Benedikt XVI. hört Musik und spielt kein Klavier -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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BLICKPUNKT VATIKAN:

Kardinal Koch bilanziert das Luther-Gedenkjahr
Der Ökumene-Verantwortliche des Vatikans, Kardinal Kurt Koch, war „am Anfang sehr irritiert“ über das Gedenken an 500 Jahren Reformation in Deutschland. Er habe „immer gesagt“, dass bei einem solchen Gedenken „auch Buße“ wegen der „grausamen Konfessionskriege“ geleistet werden müsse, sagte Koch in einem Bilanzinterview zum Lutherjahr mit Radio Vatikan. Doch zu Beginn des Gedenkjahres sei sein Eindruck gewesen, „dass man den Aspekt der Buße nicht wahrnehmen wollte“. (rv)
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Frühmesse: Ins Geheimnis Christi eintauchen
Ein guter Christ zu sein, heißt noch lange nicht, dass man bis zum Geheimnis Jesu Christi durchgedrungen ist. Denn dieses sei „nicht leicht zu erfahren“, betonte Papst Franziskus bei seiner Frühmesse in der Casa Santa Marta. Um zu verstehen, dass Jesus Christus „mich geliebt hat“ und „sich selbst für mich hingegeben hat“, sei es hilfreich, mit einer Kreuzwegsmeditation zu beginnen, riet der Papst an diesem Dienstagmorgen den Gläubigen. (rv)
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Vatikan und UNO: „Für die Beteiligung sehr dankbar“
„Bei dem, was die Kirche tut, sind Sie ganz vorne mit dabei“: Mit diesen Worten hat Papst Franziskus seinen Vertreter bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Ivan Jurkovic, an diesem Montag zu einer Audienz empfangen. Am 24. Oktober 1945 waren die Statuten der Vereinten Nationen in Kraft getreten, seitdem wird dieser Tag als „Tag der Vereinten Nationen“ begangen. Anlässlich dieses Tages haben wir Jurkovic gefragt, was die Rolle des Heiligen Stuhls bei der internationalen Vereinigung ist. Der Vatikandiplomat nennt die wichtigsten Themen, welche vom Vatikan immer wieder vorgebracht würden und zwar: das Problem des Waffenhandels und Fragen rund um die Migration. (rv)
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Papstprogramm bis Januar: Welttag der Armen bis Südamerika
Zum ersten Welttag der Armen feiert Papst Franziskus am 19. November eine Messe im Petersdom. Das geht aus dem Programm der Papstfeiern von November bis einschließlich Januar hervor, wie das päpstliche liturgische Büro es an diesem Dienstag veröffentlichte. Franziskus hatte den Gedenktag letztes Jahr zum Abschluss des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit eingerichtet und auf den zweiten Sonntag vor dem Advent gelegt, die päpstliche Botschaft zum ersten Welttag der Armen liegt bereits vor. Am 2. November zu Allerseelen besucht Franziskus, wie bereits bekannt, den US-amerikanischen Soldatenfriedhof in Nettuno. (rv)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Deutschland: Fritz Gerlich und Romano Guardini könnten selig werden
Zwei mögliche neue Selige des 20. Jahrhunderts für Deutschland: Für Romano Guardini und Fritz Michael Gerlich werden Seligsprechungsverfahren eingeleitet. Das hat das Erzbistum München und Freising am Dienstag mitgeteilt. Mit einem feierlichen Gottesdienst im Münchner Liebfrauendom am 16. Dezember eröffnet Erzbischof Kardinal Reinhard Marx das Verfahren. Gerlich arbeitete als Historiker, leistete publizistischen Widerstand gegen die Nationalsozialisten und wurde bereits 1934 in Dachau erschossen. Guardini gilt als einer der bedeutendsten Religionsphilosophen des 20. Jahrhunderts. (pm)
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Deutschland: „Im neuen Bundestag bei allen Gehör finden“
In Berlin ist an diesem Dienstag der 19. Deutsche Bundestag erstmals zusammengetreten. Damit begann offiziell die Legislaturperiode, auch wenn die Regierung noch mitten in Koalitionsverhandlungen steht. Der Leiter des katholischen Büros Berlin, Prälat Karl Jüsten, lud zusammen mit einem evangelischen Vertreter am Morgen alle 709 neuen und auch die scheidenden Abgeordneten zu einem ökumenischen Gottesdienst in die Französische Friedrichstadtkirche in Berlin ein. Dem Kölner Domradio sagte Jüsten, man müsse einen kühlen Kopf behalten, auch im Bundestag selbst, wenn es um die Vergabe der Präsidentschaft und der Vizepräsidentschaft geht. (domradio)
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UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Dem emeritierten Papst Benedikt XVI. „geht es für seine 90 Jahre gut“. Das erklärte dessen Privatsekretär, Erzbischof Georg Gänswein, am Dienstag im vatikanischen Pressesaal. Eine Änderung gebe es allerdings beim Klavierspiel: Der frühere Papst und passionierte Pianist höre jetzt eher Musik, als dass er selbst musiziere. Gänswein wandte sich damit neuerlich gegen jüngst im Internet verbreitete Gerüchte über eine angebliche Verschlechterung des Gesundheitszustands von Benedikt XVI. Der deutsche Vatikan-Erzbischof äußerte sich am Rande einer Präsentation einer CD mit geistlicher Musik, die vom päpstlichen Vokalensemble der Cappella Sistina in der Sixtinischen Kapelle eingespielt worden war. Es war der erste öffentliche Auftritt Gänsweins seit einem schweren Hörsturz Ende September. (kap)

Europa

Österreich
Für eine bessere Unterstützung von Frauen im Schwangerschaftskonflikt, eine mehrtätige Bedenkzeit vor einem Schwangerschaftsabbruch und ein Verbot von Spätabtreibungen wird in diesen Wochen bei mehreren „Märschen fürs Leben“ in den österreichischen Landeshauptstädten demonstriert. Wohl kaum jemand in Österreich empfinde „Abtreibung per se als etwas Gutes“, oft führten aber Druck und fehlende Informationen über Hilfen zu den jährlich geschätzten 35.000 Abtreibungen in Österreich, so eine Sprecherin der Organisation „Jugend für das Leben“ in einer Pressemitteilung. Die mehr als 40 Jahre alte Fristenregelung müsse „komplett erneuert werden, um besten Schutz für Frauen im Schwangerschaftskonflikt und ihrer Kinder vor der Geburt zu garantieren“. (kap)
Hermann Glettler, designierter Bischof der Diözese Innsbruck, warnt vor einer aggressiven Abwehrhaltung gegenüber Migranten. Im Interview mit der katholischen Zeitung „Die Tagespost“ kritisierte er zudem die aktuelle Asylpolitik beziehungsweise bewusst geschürte Ängste. Natürlich brauche es aber ein „menschliches Augenmaß für das, was ein Land leisten kann und was nicht“, räumte der Bischof ein. An die Christen appellierte er, ihren Glauben wieder bewusst zu leben und auch im Dialog mit Muslimen begeistert von Christus zu sprechen. Auf zunehmende Ängste und Ressentiments gegenüber „Fremden“ und Andersgläubigen in Österreich angesprochen, meinte der Bischof, die Aufgabe der Kirche liege darin, „Zeugnis des Vertrauens und der Einheit zu geben - ohne Ängste kleinzureden oder mit Vorwürfen zu reagieren“. (kap)

Schweden
„Vom Konflikt zur Gemeinschaft“: Zum Ende des Reformationsgedenkjahres findet im schwedischen Uppsala am kommenden Samstag ein ökumenisches Jugendtreffen statt. Dazu laden die lutherische Schwedische Kirche sowie die katholische Kirche ein. Im Mittelpunkt des Treffens soll das 2013 vorgestellte Dokument „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ stehen, das als Basis einer verstärkten Zusammenarbeit der Kirchen in Schweden dienen soll. Das Jugendtreffen endet mit einer Vesper in der Kathedrale von Lund unter Mitwirkung von Kardinal Anders Arborelius und der Erzbischöfin von Uppsala, Antje Jackelén. (sir)

Asien

Osttimor
Potential für eine vierte Diözese in Osttimor sieht der Bischof der Hauptstadtdiözese Dili. Das Bistum von Bischof Virgilio do Carmo da Silva zählt 28 Gemeinden mit über 580.000 Katholiken, insgesamt sind 97 Prozent der Einwohner Osttimors katholischen Glaubens. Jedes Jahr zähle die Diözese drei bis vier neue Seminaristen, so da Silva. Insgesamt gebe es 49 Priester und 646 Ordensfrauen und -männer. Die Kirche genießt in dem südostasiatischen Staat besondere Anerkennung für ihren Einsatz im Zuge der Unabhängigkeit von Indonesien und darüber hinaus für ihre humanitäre Arbeit. (ucanews)

Indonesien
Für seinen großen Beitrag im Fach Philosophie wurde der in Deutschland geborene Jesuit Franz Magnis-Susenso geehrt. Die Gadjah Mada Universität in Yogyakarta zeichnete den 81-Jährigen für über 39 Bücher und 600 Artikel über Ethik, Philosophie und indonesische Kultur aus. Seit 55 Jahren lebt Magnis-Susenso in Indonesien, er war neben seiner Tätigkeit an der Universität auch Rektor der Jesuitenschule für Philosophie in Jakarta. Über all die Jahre hat sich der katholische Priester für den interreligiösen Dialog im Land stark gemacht. (ucanews)

Vereinte Nationen

UNO
Papst Franziskus spielt eine wichtige Rolle beim Umweltschutz. Das hat die Leiterin des UN-Klimaschutzsekretariates (UNFCCC) Patricia Espinosa, im Interview der KNA festgehalten. Der Papst mache „mit seinen beeindruckenden Appellen klar, dass der Kampf gegen den Klimawandel eine ethische Verantwortung ist - die nicht nur uns betrifft, sondern auch die nachfolgenden Generationen“. Der Papst spreche nicht nur zu Staaten, sondern auch zu einzelnen Menschen. „Wir sind ihm dafür sehr dankbar und wir profitieren von seinem Ansehen als moralische Instanz“, so die mexikanische Diplomatin, die das Klimaschutzsekretariat seit 2016 leitet. - In Bonn findet vom 6. bis 17. November die Weltklimakonferenz statt. (kna)

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