RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 26.10.2017

Tagesmeldungen vom 26.10.2017

- Franziskus lobt das Reformations-Gedenkjahr -
- Papst plaudert mit Astronauten im Weltall -
- Frühmesse: „Ruhige Christen gibt es nicht“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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ZUM AUSKLANG DES LUTHERJAHRES:

Franziskus lobt das Reformations-Gedenkjahr
Papst Franziskus lobt das Reformations-Gedenken. Als „Geschwister, nicht als Rivalen“ hätten die Kirchen in den letzten zwölf Monaten an Luthers Thesen-Veröffentlichung vor 500 Jahren erinnert, sagte der Papst. Das gemeinsame Gedenken sei Anlass für Dank. (rv)
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Augustinerorden zu Martin Luther: Schaden und Verdienst
„Der Schaden für den Orden und das religiöse Leben in Deutschland war enorm.“ Mit deutlichen Worten distanziert sich der Augustinerorden von seinem früheren Mitglied Martin Luther. Dieser habe sich nicht nur persönlich von den Augustinern abgewandt, sondern auch das Ordensleben an sich „mit aller Kraft verdammt“, schreibt der Generalprior des Ordens, Alejandro Moral Anton, in einem Beitrag für die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“. (kap/or)
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„Wir hatten viel mehr Gelegenheit als sonst, öffentlich zu wirken.“ Der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge zieht eine positive Bilanz des Reformationsjubiläums. So habe man auch Nichtchristen und Kirchenferne über Gedenkveranstaltungen erreicht und angeregt, „sich mit der christlichen Tradition auseinanderzusetzen“, so Dröge. Die „gute ökumenische Atmosphäre“ müsse man nutzen, um die kirchentrennenden Themen aufzugreifen und neu zu diskutieren. Auch für interreligiösen Dialog mit Juden und Muslimen habe das Reformationsgedenken wichtige Impulse gebracht. (kna)

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AUS DEM VATIKAN:

Papst plaudert mit Astronauten auf der Raumstation ISS
Der direkte Draht zwischen Vatikan und Weltall: Papst Franziskus hat sich am Donnerstag mit Astronauten der Internationalen Raumstation ISS unterhalten. Die sechs Raumfahrer in blauen Overalls waren per Live-Schalte mit dem Papst zusammengespannt. (rv)
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„Wie ein Fahrrad mit platten Reifen“: Papstrede über Arbeit
Einmal mehr hat Papst Franziskus mit Nachdruck würdige Arbeit für alle gefordert. In einer Videobotschaft an die Sozialwoche der italienischen Kirche – sie begann an diesem Donnerstag in Cagliari auf der Insel Sardinien – lobte er das diesjährige Motto: „Wir wollen freie, kreative, solidarische Arbeit“. (rv)
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Frühmesse: „Ruhige Christen gibt es nicht“
„Gott ruft uns dazu, unser Leben zu ändern, eine neue Straße einzuschlagen, er ruft uns zur Bekehrung!“ Das sagte Papst Franziskus an diesem Donnerstag bei seiner Frühmesse in der Casa Santa Marta im Vatikan. Umkehr bedeute Kampf: Kampf gegen das Böse, auch im Innern unseres Herzens, „Kampf, der dir keine Ruhe, aber dafür Frieden gibt“. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Einem Bericht der „Zeit“ zufolge prüft Papst Franziskus die Möglichkeit zum Einsatz von „viri probati“ in der Messfeier. Der aus Österreich stammende langjährige Amazonas-Bischof Erwin Kräutler sieht im Einsatz von „erprobten (verheirateten) Männern“ eine Möglichkeit, dem Priestermangel etwa im Amazonasgebiet, aber auch in Deutschland entgegenzuwirken. „In erster Linie steht nicht der Zölibat zur Diskussion, sondern die von der sonntäglichen Eucharistiefeier ausgeschlossenen Gemeinden“, so der emeritierte Bischof. Er habe ein entsprechendes Papier mit vorbereitet, das dem Papst bereits vorliege. Verheiratete Priester gibt es in der katholischen Kirche bisher nur in Ausnahmefällen, etwa, wenn ein Geistlicher einer anderen Konfession zum Katholizismus übertritt. (kna)

Europa

Deutschland
Engagement aller Christen für „ein Europa des gemeinsamen Marktes, vor allem aber des Geistes“ fordert Erzbischof Nikola Eterovic. Der Apostolische Nuntius in Deutschland warnte beim Unternehmertag des Bundes Katholischer Unternehmer der Diözese Eichstätt vor einer weiteren Ausbeutung der Reserven armer Länder. Für die katholische Kirche seien das Recht auf Arbeit, die Rechte von Arbeitnehmern sowie deren Solidarität untereinander sehr wichtig, ergänzte Eterovic. Jeder Mensch habe dabei dieselbe Würde, das gelte auch in der Wirtschaft. Auch diese sollte deshalb Bedürftige im Blick behalten. (kna)
Der Erzdiözese Freiburg drohen Nachzahlungen von 160 Millionen Euro. Die Diözese hat möglicherweise für eine große Zahl geringfügig Beschäftigter jahrelang zu wenig Sozialversicherungsabgaben gezahlt. Die genaue Höhe lasse sich noch nicht beziffern, im Haushalt seien vorsorglich 160 Millionen Euro zurückgestellt worden, erklärte die Diözese am Mittwochabend. Allein mehr als 100 Millionen Euro könnten auf Säumniszuschläge entfallen. (kna)

Österreich
Das Leben der  NS-Widerständler Franz und Franziska Jägerstätter wird von nun an einem eigenen Institut weiter erforscht. Am Mittwoch wurde es mit einem feierlichen Festakt an der Katholischen Privat-Universität Linz gegründet. In den nächsten zehn Jahren soll die bisher geleistete Arbeit fortgeführt werden, indem Biographie und Selbstverständnis der beiden wissenschaftlich erfasst und in pädagogische, akademische und gesellschaftspolitische Konzepte eingebracht werden sollen. Neben dem Ehepaar sollen auch weitere NS-Widerständler in den Blick der Forschungen genommen werden. (kap)

Frankreich
Ein Jahr nach der Auflösung des sogenannten Dschungels von Calais bleibt die Lage vor Ort angespannt. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) warnt vor einer weiteren Verschlechterung der Lebensbedingungen für die Flüchtlinge, unter ihnen viele Kinder. Über 1.000 Menschen, unter ihnen rund hundert unbegleitete Minderjährige, seien nach Calais zurückgekehrt. Zudem habe UNICEF über 30.000 verzweifelte Versuche von Flüchtlingen verzeichnet, von Calais nach Großbritannien zu gelangen. Das Problem könne nicht durch Aussitzen und Verzögern gelöst werden, mahnt UNICEF und erinnerte an seinen Aktionsplan, der etwa den Schutz minderjähriger unbegleiteter Flüchtlinge vor Ausbeutung und Maßnahmen zur Fluchtursachenbekämpfung vorsieht. (pm)

Naher Osten

Heiliges Land
Der anhaltende Streit um die Wehrpflicht strengreligiöser Juden sorgt für Konflikte zwischen verschiedenen ultraorthodoxen Gruppierungen in Israel. Eine gemäßigtere Hauptströmung des strenggläubigen Judentums hat nun eine Kampagne gegen radikale Wehrdienstgegner der sogenannten „Jerusalem-Fraktion“ gestartet, die anhaltend und teils gewalttätig gegen die Wehrpflicht protestieren. Sie veröffentlichten unter anderem Namen und Fotos von prominenten Mitgliedern der „Jerusalem-Fraktion“ in Internetportalen und riefen zum Boykott ihrer Geschäfte auf. Der Streit um die Wehrpflicht strengreligiöser Juden hält seit Jahren an. (kna)

Asien

Thailand
Auch die katholische Kirche hat an der Einäscherungszeremonie für Thailands König Bhumibol teilgenommen. Ein Jahr nach seinem Tod finden in dieser Woche im ganzen Land Feierlichkeiten zu Ehren des Königs statt, der mit 70 Jahren Amtszeit der am längsten regierende Monarch der Welt war. Zu den Feiern kamen auch der Apostolische Nuntius in Thailand sowie der Erzbischof von Bangkok. Der stellvertretende Vorsitzende der asiatischen Bischofskonferenz, Vissanou Thanya-Anan, rief die Katholiken Thailands dazu auf, an den buddhistischen Feierlichkeiten teilzunehmen, um die Verbundenheit mit den mehrheitlich buddhistischen Thais zu betonen. (kath.ch)

Amerika

Kolumbien
Die Friedensgespräche zwischen kolumbianischer Regierung und der ELN-Guerilla gehen in die vierte Verhandlungsrunde. Vor dem Kolumbien-Besuch des Papstes im September war ein Waffenstillstand von Oktober bis Januar zwischen beiden Parteien ausgehandelt worden. Zu den neuen Gesprächen zeigten sich alle Beteiligten optimistisch, auch aus den Vermittlerstaaten Ecuador, Brasilien, Kuba, Chile und Norwegen. Die katholische Kirche tritt auch bei den Verhandlungen mit der ELN als Vermittler auf, wie zuvor schon bei dem erfolgreichen Friedensschluss mit der FARC-Guerilla. (afp/kna)

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