RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 31.10.2017

Tagesmeldungen vom 31.10.2017

- Reformationsgedenken: Positive ökumenische Bilanz -
- Papst zu Atomwaffen: „Selbstmord der Menschheit“ -
- Kardinal Müller verteidigt Amoris Laetitia -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

THEMEN DES TAGES:

„Tiefe Dankbarkeit“: Gemeinsame Bilanz zum Reformationsgedenken
Der Heilige Stuhl und der Lutherische Weltbund ziehen miteinander eine positive Bilanz des gemeinsamen Reformationsgedenkjahres, das an diesem Dienstag zu Ende geht. An diesem 31. Oktober 2017 „empfinden wir tiefe Dankbarkeit für die spirituellen und theologischen Gaben, die uns die Reformation geschenkt hat“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme vom Dienstag. „Als lutherische und katholische Christen und Christinnen sind wir zutiefst dankbar für den ökumenischen Weg, den wir in den vergangenen 50 Jahren gemeinsam gegangen sind.“ Vorurteile seien in diesen 50 Jahren geschwunden, das gegenseitige Verständnis gewachsen und „entscheidende theologische Übereinstimmungen“ seien herausgearbeitet worden. (rv)
Hier erfahren Sie mehr

Die Katholisch-lutherische Erklärung im Wortlaut
In deutscher Übersetzung: Die Katholisch-lutherische Erklärung zum Reformationsgedenkjahr. (rv)
Hier geht es zum Text

Papst: „Menschheit riskiert sich mit Kernwaffen auszurotten“
Die Menschheit riskiert, sich selbst auszurotten: so drastisch hat das am Montag Papst Franziskus formuliert. Er äußerte sich zum Thema Kernwaffen bei einem Blitzbesuch am Sitz des weltkirchlichen Ministeriums für Gerechtigkeit und Frieden, dem „Dikasterium zur Förderung der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen“. Die Behörde richtet Ende nächster Woche eine internationale Tagung zur nuklearen Abrüstung aus, wie ebenfalls am Montag bekannt wurde. Nicht weniger als elf Nobelpreisträger werden dazu am 10. und 11. November im Vatikan erwartet. (rv)
Hier erfahren Sie mehr

Kardinal Müller müht sich um Ausgleich im Streit um „Amoris Laetitia“
Kardinal Gerhard Ludwig Müller bemüht sich um Ausgleich im innerkatholischen Streit um den Weg der Familienseelsorge, den Papst Franziskus mit „Amoris Laetitia” eingeschlagen hat. Das päpstliche Schreiben habe „polarisierende Thesen” über eine eventuelle Wiederzulassung zur Kommunion von Geschiedenen in zivilen Zweitehen hervorgerufen, und diese Thesen bedrohten „die Einheit der Kirche”, beklagt der Kardinal im Vorwort zu einem neuen Buch des italienischen katholischen Politikers Rocco Buttiglione. In einzelnen Fällen sei der Empfang der Sakramente der Buße und der Kommunion für Gläubige in sogenannten irregulären Lebenssituationen möglich, schreibt Müller. (rv)
Hier erfahren Sie mehr

Frühmesse: Damit das Reich Gottes wächst, braucht es Mut
Um das Reich Gottes zum Wachsen zu bringen, braucht es den Mut, Senfkörner zu säen und den Sauerteig unters Mehl zu mischen. Oft hingegen bevorzugen Christen eine „Seelsorge der Konversation“, die das Reich Gottes klein hält. Darüber predigte Papst Franziskus am Dienstag bei der Morgenmesse in der Casa Santa Marta. Paulus spricht in der Lesung von den „Leiden der gegenwärtigen Zeit“, die „nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll“. Hier gebe es also eine Spannung zwischen Leiden und Herrlichkeit, führte der Papst aus, eine Spannung, die im Grund eine Erwartung sei, eine Hoffnung. (rv)
Hier erfahren Sie mehr

____________________________________

UNSERE SENDEREIHE ZUR ÖKUMENE:

RV spezial: Johannes Paul II. und Martin Luther
Ein Einzelner – der Mönch Martin Luther – brachte vor genau 500 Jahren die Reformation ins Rollen. Die Ökumene heute hingegen hat viele Väter, viele Akteure: Einer von ihnen war der heilige Johannes Paul II. Und daran erinnern wir am Abend des Reformationstages in unserer Radio-Akademie. Die gesamte Sendereihe des Monats Oktober können Sie gegen eine Spende hier auf CD bestellen. (rv)
Hier erfahren Sie mehr

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

„Unterstützung von Opfern des Menschenhandels: Erfolgsmodelle bei der Rechtshilfe, Entschädigung und Neuansiedlung“. Unter diesem Titel beginnt am kommenden Wochenende ein Workshop im Vatikan, den die Päpstliche Akademie für Sozialwissenschaften gemeinsam mit der Globalen Allianz für Rechtshilfe (GALA) organisiert hat. In fünf Themenblöcken wird bei dem Workshop vom 4. bis 6. November auf verschiedenen Podien über rechtliche Fragen, Entschädigungen und andere Maßnahmen zum Schutz und zur Hilfe der Opfer von Menschenhandel diskutiert. Der Kampf gegen den Menschenhandel ist ein besonderes Anliegen des Papstes; der Vatikan hat dazu zahlreiche Initiativen auf den Weg gebracht und vernetzt sich dazu mit anderen Institutionen und Akteuren weltweit. (pm)

Der Vatikan würdigt Martin Luther zum 500. Jahrestag des Reformationsbeginns mit einer Ein-Euro-Briefmarke. Sie zeigt nicht das Konterfei des deutschen Reformators, sondern das Bild über dem sogenannten Thesenportal der Wittenberger Schlosskirche aus dem 19. Jahrhundert. Zu sehen ist dort Christus am Kreuz vor der Stadt. Links daneben kniet Luther mit der deutschen Bibel; rechts vom Kreuz Philipp Melanchthon mit dem Augsburger Bekenntnis. Das vatikanische Presseamt informiert am Reformationstag über die Gedenkmarke; erhältlich ist sie ab 23. November. (rv)

Das Rosenkranz-Gebet auf Latein bleibt auch weiterhin im Programm von Radio Vatikan bestehen. Das bestätigt die für die liturgischen Programme bei Radio Vatikan zuständige Ordensfrau Beatrice Manaparampil. Jeden Abend, um 20.40 Uhr römischer Zeit, gleich nach der Abendsendung des deutschen Programms von Radio Vatikan, folgt wie bisher das Gebet, das in der Radio-Kapelle im Palazzo Pio aufgenommen wurde. Der Rosenkranz kann über Internet, Partnersender oder Satellit empfangen werden. Jeweils um 17 Uhr römischer Zeit kann man die Vesper auf Latein hören und von 23.20 Uhr bis 23.45 Uhr gibt es das Nachtgebet auf Latein. Diese liturgischen Programme sind jeweils auf Kanal 1 zu hören. Auf Kanal 5 ist um 7.30 Uhr römischer Zeit auch die Heilige Messe auf Latein im Programm. (rv)

Europa

Österreich
Österreichs Bischöfe tagen ab 6. November in Herbstvollversammlung und treffen dabei Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Das bestätigte der Generalsekretär der Bischofskonferenz, Peter Schipka, am Dienstag gegenüber „Kathpress“. Nach der jüngsten Parlamentswahl stehen bei den Bischöfen diesmal politische Themen ganz oben auf der Tagesordnung. Gastgeber ist diesmal der Wiener Erzbischof, die Vollversammlung findet im Wienerwald statt. Sie beginnt am Montag, den 6. November, über die Ergebnisse wird Kardinal Schönborn am Freitag informieren. (kap)

Schweden
Forschungsergebnisse über Jugendarmut in Europa werden im November im Rahmen des EU-Sozialgipfels von verschiedenen Sozialverbänden präsentiert. Unter dem Titel „Lose a Generation - Europa muss in junge Menschen investieren“ stellen Caritas Europa, Caritas Schweden, Eurodiaconia und die lutherische schwedische Kirche ihre Ergebnisse vor. Untersucht wurden 17 europäische Länder, darunter Österreich, Deutschland, Großbritannien und Rumänien. Nach Angaben von Eurostat sind drei von zehn Jugendliche arm. Armut bedeute, so die Caritas, nicht allein Geldmangel, sondern auch alle damit einhergehenden Schwierigkeiten wie prekäre Gesundheit, Ausgrenzung am Arbeitsmarkt oder schlechte soziale Netzwerke und schlechte Bildung. (pm)

Türkei
Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. hat eine der bedeutendsten orthodoxen Kirchen der Gründerzeit in Konstantinopel nach umfassender Restaurierung neu geweiht: Es handelt sich um die Verklärung-Kirche-Christi („Metamorphosis“) auf dem Sisli-Friedhof. Der 1859 angelegte Sisli-Friedhof ist der größte griechisch-orthodoxe Friedhof außerhalb Griechenlands. Mehr als 85.000 Christen haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Der Status des Friedhofs war bis vor kurzem unklar, wie bei vielen anderen christlichen Einrichtungen in Istanbul. Bis heute finden aber auf dem Friedhof Beerdigungen von christlichen Einwohnern der Bosporus-Metropole statt. Istanbul war bis 1914 zu mehr als 50 Prozent christlich. (kap)

Naher Osten

Irak
Die kurdischen Peschmerga ziehen sich aus der Ninive-Ebene zurück. Nach Information des vatikanischen Fidesdienstes wurde dies sowohl von kurdischer als auch irakischer Seite bestätigt. Nach der Ankündigung, Einheiten der irakischen Armee würden sich in dem Gebiet in Stellung bringen, gab es die Befürchtung, es könnte zu militärischen Auseinandersetzungen kommen. Vorerst scheint der Konflikt somit gebannt. Das nährt auch bei vielen Christen in der Region die Hoffnung auf eine sichere und friedliche Zukunft. Die Angst vor einem neuen Krieg war groß, nachdem der IS vertrieben worden war. Viele Menschen hatten zuletzt aus kurdischen Gebieten fliehen müssen. (fides)

Asien

Pakistan
Pakistans Religionsminister Sardar Muhammad Yousaf sieht keinen Anlass zur Abschaffung des umstrittenen Blasphemiegesetzes in seinem Land. Pakistan könne „niemals“ ein säkularer Staat sein, zitierten Medien am Dienstag aus einer Rede des Ministers vor dem pakistanisch-amerikanischen Presseverein in Washington. Yousaf wies Vorwürfe zurück, wonach das Gesetz oft zur Unterdrückung religiöser Minderheiten führe. Die Vorschriften verfolgten vielmehr das „noble Ziel“, nicht nur den Islam, sondern „alle Religionen“ zu schützen, betonte der Minister. Schlupflöcher zum Missbrauch des Gesetzes seien inzwischen geschlossen worden. (kna)

Myanmar
Kirchenführer und Politikbeobachter in Myanmar warnen vor Sanktionen gegen das Land. Die von der US-Regierung angedrohten Wirtschaftssanktionen gegen Myanmar aufgrund der Verfolgungen der Rohingya würden vor allem den vielen armen Menschen im Land schaden und die Reformpläne von Aung San Suu Kyi bedrohen, zitiert die Nachrichtenagentur ucanews entsprechende Stimmen. Der Bischof der Diözese Pyay in Rakhine, Alexander Pyone Cho, schlug etwa als Alternative zu Sanktionen eine Zusammenarbeit der internationalen Gemeinschaft mit der Regierung von Aung San Suu Kyi vor. (ucanews)

____________________________________

Alle unsere Nachrichten, Tag für Tag, seit dem Jahr 2005
Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@spc.va