RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 2.9.2017

Tagesmeldungen vom 2.9.2017

- Papst trifft Religionsführer Koreas: Beten um Frieden -
- Neuer Schülerkreis: Theologie Ratzingers weiter tragen -
- Vor der Kolumbienreise: Pfarrer, Guerilleros und Opfer -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMEN DES TAGES:

Papst an Koreas Religionsführer: Bete beständig für Frieden
Korea braucht Frieden und keine Gewalt. Das sagte der Papst an diesem Samstag vor koreanischen Religionsführern. Franziskus empfing eine rund 20köpfige Delegation, die sich für den interreligiösen Dialog auf der koreanischen Halbinsel stark machen, im Vatikan. Die Religionen hätten eine große Verantwortung, so der Papst, denn die Menschheit verlange von ihnen Antworten auf die Probleme der Welt. Deshalb erwarte man auch ein gemeinsames Engagement, um beispielsweise die Menschenwürde zu achten oder konkrete Probleme wie Hunger und Armut zu bekämpfen. Auch gehöre eine Absage an Gewalt dazu. (rv)
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Papst trauert um verstorbenen Ex-Primas Englands
Papst Franziskus trauert um den verstorbenen britischen Kardinal Cormac Murphy-O'Connor. Der ehemalige Primas der Katholiken England und Wales ist am Freitag verstorben. Der Kardinal leitete 2000 bis 2009 die Londoner Erzdiözese Westminster. In einem Beileidstelegramm an den Nachfolger Murphy-O´Connors, Kardinal Vincent Nichols, schreibt der Papst, dass er dankbar für den Dienst des Verstorbenen an der Kirche sei. Auch betont der Papst, wie stark sich Murphy-O´Connor für den Einsatz an den Armen eingesetzt habe und wie mutig er sich um den ökumenischen und interreligiösen Dialog gekümmert habe. (rv)
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Neuer Schülerkreis: Theologie Joseph Ratzingers weiter tragen
Erst waren es nur die direkten Schüler des Theologen Joseph Ratzinger, die sich jährlich trafen um zu diskutieren und ihre Theologie zu vertiefen. 2008 kam dann – auf Anregung des schon Papst gewordenen Theologen – neue Theologinnen und Theologen dazu, die selber nicht bei ihm studiert hatten, aber sich mit Ratzinger-Themen beschäftigten, der ‚Neue Schülerkreis’. Der Neue Schülerkreis hat anlässlich seines Treffens einen Schritt auf Zukunft hin gemacht, der Kreis ist nun ein offizieller Verein. „Der Unterschied zu einem Symposion oder zu Tagungen ist, dass der Schülerkreis zunächst einmal eine Gemeinschaft von Personen ist, die ein gleiches Ziel verfolgen, nämlich die Förderung, die Verbreitung, die Durchdringung der Theologie von Joseph Ratzinger.“ (rv)
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Salvatorianer starten Jubiläumsjahr für Ordensgründer
Sie setzten sich für den Glauben und die Gerechtigkeit ein: der Orden der Salvatorianer orientiert sich dem Spruch „Alles zur größeren Ehre Gottes und zum Heil der Seelen“, wie es ihr Ordensgründer Pater Franziskus Jordan 1881 festschrieb. Nun bereiten sich die Mitglieder des Ordens auf ein besonderes Jubliäum vor. Am 8. September 2018 ist es 100 Jahre her, dass der Gründer des Salvatorianerordens verstarb. In den von ihm gegründeten Ordensgemeinschaften und Laienbewegungen starten aus diesem Grund am diesjährigen 8. September offiziell in ein Festjahr, das an den Sozialpionier erinnert und dessen Aktualität hervorhebt. (kap)
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VOR DER KOLUMBIENREISE DES PAPSTES:

Die Pfarrer und die Guerilleros
Kolumbien ist auf einem steinigen Weg zum Frieden – und die katholische Kirche spielt eine herausragende Rolle dabei. Warum? Sie ist eine allseits anerkannte vermittelnde Größe, und sie ist überall: in Kolumbien wirkt die Kirche dank der Vielzahl ihrer Priester, Laien und Ordensleuten auch dort, wo der Staat mit seinen Institutionen nicht hinkommt. Der Pfarrer „muss eine Person sein, die eine klare Vorstellung von Werten hat. Einer, der sich mit dem christlichen Menschenbild auskennt. Der weiß, dass niemand Eigentümer des Lebens ist, nur Gott. Und der unbestechlich ist, der sich nicht kaufen lässt.“ (rv)
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Was FARC-Opfer sich vom Papst erhoffen
Acht Millionen Kolumbianer sind registrierte Opfer des bewaffneten Konflikts im Land, eines verwickelten Krieges zwischen Regierung, linken Rebellen, rechten Paramilitärs und längst auch Drogenkartellen. Was erwarten sich Kolumbiens Opfer vom Papst auf Besuch? Und was vom Friedensprozess, den Franziskus mit seiner Reise bestärken will? Wie sehen Opfer marxistischer Rebellen die Rolle der Kirche im Prozess der Versöhnung zwischen Opfern und Tätern, was denken sie über die Befreiungstheologie, an der sich linksgerichtete Guerillas inspirieren? (rv)
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UNSER BUCHTIPP:

Im Land des Herrn: Ein franziskanischer Pilger- und Reiseführer für das Heilige Land
Eine Rezension von Mario Galgano
Das Heilige Land, Zielort vieler Pilger, ist trotz vielen Büchern und Beschreibungen für viele ein Geheimnis. Viele kehren überrascht wieder nach Hause, nachdem sie erstmals die biblischen Stätten aufgesucht haben. Aber vor allem stellt sich die Frage: wie bereitet man sich denn am besten für eine solche Pilgerreise vor? Eine wertvolle Unterstützung erhält man im Pilgerführer „Im Land des Herrn“ von Gregor Geiger und Heinrich Fürst. Beide Autoren gehören dem Franziskanerorden an, der seit 1342 den päpstlichen Auftrag hat, die Stätten der Erlösung zu hüten und Pilgern zugänglich zu machen. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Bei der Energienutzung braucht es mehr Innovation. Dazu ruft Papst Franziskus in einer Botschaft an die Weltausstellung Expo 2017, die in der kasachischen Hauptstadt Astana durchgeführt wird. An diesem Samstag ist der Stand des Heiligen Stuhles im Mittelpunkt der Ausstellung. Das Thema der Expo lautet „Energie der Zukunft“. In seiner Botschaft, die an diesem Samstag veröffentlicht wurde, betonte der Papst, dass ein „weiser Gebrauch der Energiequellen“ entscheidend für die Gesundheit des Planeten und das gesellschaftliche Wohl seien. (rv)
Papst Franziskus hat einem todkranken 17-Jährigen geschrieben und ihm Mut für seine letzten Wochen zugesprochen. Dabei bekennt er auch, dass seine Worte angesichts des Leides nur „unzureichend“ sein könnten. Der Brief, der auf den 14. April datiert, wurde am Freitag bei der Beerdigung des Schülers Alessio Turolla im norditalienischen Adria bei Venedig verlesen, wie die Regionalzeitung „La Voce di Rovigo“ in der Samstagsausgabe meldet. „Ich weiß, wie unzureichend menschliche Worte sind, um dein so geprüftes Herz zu ermutigen“, schreibt der 80-jährige Papst demnach dem Jugendlichen. (kna)
Der chinesische Künstler Ai Weiwei hat Papst Franziskus' Umgang mit Flüchtlingen gewürdigt. Franziskus sei „einzigartig“ und die Fußwaschung des Papstes bei Flüchtlingen am Gründonnerstag habe ihn zu Tränen gerührt, sagte der Künstler dem katholischen Fernsehsender „TV 2000“ am Freitag. Der Papst schaffe es, die Herzen der Menschen zu berühren. „Seine Vision drückt sich in all seinen Taten aus und hat nicht nur religiöse Bedeutung“, so Ai Weiwei. (kna)

Europa

Deutschland
„Er muss seine Vernunft ausgeschaltet haben, sonst würde er nicht so reden können“: mit diesen Worten kritisiert der katholische Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende, der 2016 nach rassistischen Anfeindungen sein Amt im bayerischen Zorneding aufgegeben hat, hat den AfD-Spitzenkandidaten Alexander Gauland. Gauland sei unbelehrbar, sagte der deutsche Geistliche kongolesischer Herkunft dem Kölner Stadt-Anzeiger. Gauland hatte in einer Rede vorgeschlagen, die türkisch-stämmige Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoguz, nach Anatolien zu „entsorgen“. (kna)
Der frühere UN-Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit, Heiner Bielefeldt, hält es nach eigenem Bekunden für eine „riesengroße Illusion“, dass eine Welt ohne Religionen eine bessere wäre. Religionen machten „menschliches Leben interessant, manchmal auch kompliziert“, sagte der Erlanger Professor für Menschenrechte im Interview der Diözesanwochenzeitung von Münster, „Kirche+Leben“ in der Ausgabe vom 3. September. Wer auf eine religionsfreie Welt abziele, werde den Menschen nicht gerecht, so der Experte im Vorfeld des Weltfriedenstreffens in Münster. (kna)

Asien

Myanmar
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hat vor einer humanitären Katastrophe im Westen Myanmars gewarnt. Nach dem Tod von etwa 400 Menschen binnen einer Woche rief Guterres die Sicherheitskräfte des Landes zur Zurückhaltung auf. Guterres sei „zutiefst besorgt über Berichte von Exzessen“ bei Einsätzen von Sicherheitskräften des Landes im Bundesstaat Rakhine, teilte ein UN-Sprecher am Freitag in New York mit. In einer Woche wurden bei der jüngsten Gewaltwelle fast 400 Menschen getötet, wie die Armee am Freitag bekanntgab. (afp/nzz)

Amerika

Venezuela
Angesichts der schweren Krise in Venezuela hat die Opposition Papst Franziskus um Beistand gebeten. Der Papst solle die sozialistische Regierung von Nicolás Maduro zur Annahme humanitärer Hilfe und Achtung der Menschenrechte drängen. „Unser Land befindet sich in einer humanitären Krise großen Ausmaßes“, sagte der Präsident des von der Opposition dominierten Parlaments, Julio Borges. Die Regierung bestreite, dass das Land in einer Krise stecke und habe Hilfsangebote, beispielsweise der Caritas, abgelehnt. (reuters/ap)

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