RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 4.9.2017

Tagesmeldungen vom 4.9.2017

- Interviewbuch: „Soviel Freiheit und Ehrlichkeit“ -
- Papst: Barmherzigkeit leben, nicht nur reden -
- Kolumbien: Wir brauchen das Wort des Papstes -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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RUND UM DEN PAPST:

Interviewbuch mit dem Papst: „Er denkt auf einer anderen Zeitschiene“
„Politique et sociéte“ – Politik und Gesellschaft, so lautet der Titel des Gesprächsbuches des französischen Politologen Dominique Wolton mit Papst Franziskus. Bereits am Wochenende gab es einige Meldungen zum Inhalt des Buches, allem voran zur Bemerkung des Papstes, dass er als Jesuitenprovinzial in Argentinien eine Psychoanalyse bei einer jüdischen Analytikerin gemacht habe. Doch in dem Buch geht es um sehr viel mehr als nur um Episoden aus dem Leben des Papstes, wie Wolton im Interview mit Radio Vatikan berichtet. (rv)
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Papst: Barmherzigkeit leben und nicht nur darüber sprechen
Wenn es um die Barmherzigkeit geht, dann reichen nicht nur schöne Worte. Es bedarf auch konkreter Taten. Das betonte der Papst an diesem Montagmittag im Vatikan. Er traf Mitglieder der Shalom-Gemeinschaft. „Ich habe Matteus gehört, der auf brasilianisch sprach und möchte ihn gerne fragen: wer war besser - Pelé oder Maradona?“ Mit dieser eher ironischen Frage wollte er auf die Risiken des Narzissmus und der Selbstbezogenheit hinweisen. (rv)
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Kolumbien: Wir brauchen das Wort des Papstes, kein Geschwätz
Zwei große Themen wird Papst Franziskus im Gepäck haben, wenn er in wenigen Tagen nach Kolumbien aufbricht: Versöhnung und Umwelt. Das sagt Erzbischof Oscar Urbina Ortega von Villavicencio. Der neue Vorsitzende der kolumbianischen Bischofskonferenz, der den Papst auch in seiner Bischofsstadt Villavicencio als Gast begrüßen wird, äußerte sich vor Journalisten deutschsprachiger Medien auf Kolumbien-Besuch. „Der Papst wird“, so sagt Urbina, „ein guter Gesprächspartner für alle Menschen in Kolumbien sein“. (rv)
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Vor einem Jahr: Heiligsprechung Mutter Teresas
Das Vermächtnis der Heiligen Mutter Teresa (1910-1997) und ihre Botschaft für die Welt sollten noch viel stärker ins öffentliche kirchliche Bewusstsein gerückt werden: Das hat Leo Maasburg, früherer Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke (2005- 2016) und langjähriger Begleiter von Mutter Teresa, angemahnt. Es gehe um die unbedingte Liebe Gottes zu den Menschen, Gott sehne sich regelrecht nach dem Menschen. „Das hat Mutter Teresa verstanden.“ (kap)
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WEITERE THEMEN DES TAGES:

USA: „Größter Diskussionspunkt ist Abtreibung“
Die USA scheinen politisch so gespalten wie lange nicht. Doch das liege nicht nur am US-Präsidenten Donald Trump, sagt unser Kollege vom Domradio Renardo Schlegelmilch. Er war zwei Wochen lang in den USA unterwegs und hat nachgefragt: Wie stehen die Christen zu ihrem Präsidenten? Und was ist es, was die Gesellschaft in „links“ und „rechts“ zunehmend spaltet, was auch die Christen betrifft? (domradio)
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Nordkorea/USA: Christen auf Guam haben Angst
Nach den jüngsten Bombentests Nordkoreas haben die Christen auf der Pazifik-Insel Guam Angst vor einem militärischen Schlag. Nordkoreas sechster Atomtest war der bislang bei Weitem stärkste: Am Sonntag ließ Nordkoreas Diktator Kim Jong Un mit einem Bombentest sogar die Erde zittern, wie die internationalen Nachrichtenagenturen berichten. (rv/afp/reuters/pacific daily news)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Beim Kampf gegen Menschenschmuggler sollten die Staaten auch überlegen, wie sie die Menschen schützen und unterstützen können, die sich diesen Kriminellen anvertrauen. Das sagte ein Vatikan-Vertreter am Montag bei einer UNO-Konferenz in Wien. Es werde Menschenschmugglern zu leicht gemacht, „die Verzweiflung von Migranten und Asylbewerbern auszunutzen“, sagte der Jesuitenpater Michael Czerny, Untersekretär und Co-Leiter der Flüchtlingssektion des Vatikan. Menschenschmuggel sei längst zu einem „Milliarden-Business“ geworden. (rv)
Das Generalsekretariat der Bischofssynode im Vatikan hält ein internationales Seminar zur Vorbereitung der Synode zum Thema Jugend im Jahr 2018. Bei dem Treffen kommende Woche sollen auch Jugendliche aus verschiedenen Teilen der Welt als Vertreter ihrer Generation sprechen, teilte der Vatikan am Montag mit. Zudem sollen Experten aus allen fünf Kontinenten über die „Welt der Jugend von heute“ informieren. Das Seminar behandelt in Vorträgen und anschließenden Debatten in Sprachgruppen die Themen „Jugend und Identität“, „Jugend und Anderssein“, „Jugend und Planungsfähigkeit“, „Jugend und Technologien“ sowie „Jugend und Transzendenz“. (kap/rv)
Diese Woche tagt wieder die gemischte Gesprächskommission zwischen Katholiken und Orthodoxen. Wie der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen an diesem Montag mitteilte, werden sich die Kommissionsmitglieder und Experten auf der griechischen Insel Leros treffen. Bei dem neuen Treffen gehe es um die „künftigen Schritte“ im theologisch-ökumenischen Dialog. Bei der letzten Versammlung, die im vergangenen September im italienischen Chieti stattfand, wurde über die Synodalität und das Papstprimat im ersten Jahrtausend besprochen. (rv)
Papst Franziskus hat am Sonntag im Vatikan eine Gruppe von alleinerziehenden Müttern und ihren Kindern aus dem Erzbistum München und Freising getroffen. Das teilte das Erzbistum am Montag mit. Die Begegnung fand nach dem Angelus-Gebet mit dem Papst statt. Für die Gruppe war die Begegnung ein unerwarteter Höhepunkt auf ihrer einwöchigen Romreise. Der Papst sprach mit den Müttern und Kindern, gab ihnen allen die Hand und spendete der Gruppe seinen Segen. (pm)

Europa

Deutschland
„Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger, den politischen Weg unseres Landes aktiv mitzugestalten. Der erste und wichtigste Schritt dazu ist, sich über die anstehenden Entscheidungen ein eigenes verantwortliches Urteil zu bilden und das Wahlrecht auszuüben.“ Mit diesem Aufruf wenden sich der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, an alle wahlberechtigten Christinnen und Christen in Deutschland. Es sei Aufgabe der christlichen Kirchen, Mitverantwortung für das Gelingen der Demokratie zu übernehmen. (pm)
Das diesjährige Weltfriedenstreffen der katholischen Basisgemeinschaft Sant’Egidio findet in Münster und Osnabrück statt. Das Programm wurde an diesem Montag von den Bischöfen der beiden Städte und Vertretern der Gemeinschaft Sant’Egidio vorgestellt. Den Auftakt des Treffens bildet eine Veranstaltung in Münster, an der auch Bundeskanzlerin Angela Merkel teilnehmen wird. Bei den Diskussionsveranstaltungen werden auf dem Friedenstreffen Politiker ebenso vertreten sein wie Kardinäle, Patriarchen und Rabbiner. Insgesamt 24 Panels an unterschiedlichen Orten sind für die Öffentlichkeit zugänglich. (pm)
Schon vor der Abstimmung am 30. Juni gab es viel Kritik am Gesetz über die sogenannte „Ehe für alle“. Nun schließt sich auch der frühere Präsident des Bundesverfassungsgerichts Hans-Jürgen Papier an. Eine Ehe sei eine Lebensgemeinschaft von Mann und Frau, so sehe es das Grundgesetz vor und auch das Verfassungsgericht. Ersterem schreibt er in dem Interview mit der Zeitung „Die Welt“ „wertsetzende Grundsatzentscheidungen“ zu, an die man sich zu halten habe. Dennoch sei eine Verfassungsbeschwerde gegen das Gesetz aussichtslos, da kein Bürger in seinen Grundrechten verletzt werde. (kna)

Deutschland/Österreich
Einem Proteststurm in mehreren europäischen Ländern sieht sich derzeit die deutsche Supermarkt-Kette Lidl gegenüber. Weil das Unternehmen auf Fotos für Verpackungen die Kreuze orthodoxer Kirchen wegretuschiert hat, hagelt es Kritik in den Social Media. Es sei Bestandteil der eigenen Handelspolitik „die religiöse und politische Neutralität einzuhalten“, betonte die Supermarkt-Kette in einer Stellungnahme zunächst nach ersten kritischen Reaktionen aus Belgien. Mittlerweile hat sich der Discounter in den Sozialen Medien, wo es zahlreiche wütende Kommentare und Boykott-Aufrufe gibt, entschuldigt. (kap)

Naher Osten

Heiliges Land
Von Nazareth auf direktem Wege auf den Berg Tabor – das wird bald möglich sein, verspricht ein Beschluss des israelischen Kabinetts vom Sonntag. Demnach soll der 2011 eröffnete „Evangeliumsweg“ durch Galiläa um eine Seilbahn ergänzt werden, die zum Ort der Verklärung Jesu führt. Kostenpunkt: umgerechnet rund 250.000 Euro. Israel erhofft sich durch die Seilbahn noch attraktiver für Touristen werden zu können. (kna)

Amerika

Vereinigte Staaten
Nach den verheerenden Überschwemmungen in Texas fordern kirchliche NGOs in den USA von Präsident Donald Trump, das für die Grenzmauer nach Mexiko veranschlagte Geld als Hilfszahlungen für die Wiederaufbaumaßnahmen im überfluteten Gebiet von Beaumont zu verwenden. Nach Schätzungen der texanischen Regierung belaufen sich diese Kosten auf rund 190 Milliarden Dollar, berichtet der „Catholic News Service“. (kap)

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