RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 5.9.2017

Tagesmeldungen vom 5.9.2017

- Papstvideo an Kolumbien: „Frieden und Dialog“ -
Kolumbien: Waffenstillstand mit ELN-Guerilla -
- Indien: Mutter Teresa wird Schutzpatronin Kalkuttas -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

VOR DER PAPSTREISE NACH KOLUMBIEN:

Videobotschaft für Kolumbien: „Frieden und Dialog“
„Ich komme als Pilger der Hoffnung und des Friedens”: So stellte Papst Franziskus an diesem Montag seine bevorstehende Reise nach Kolumbien vor. In einer Videobotschaft wandte er sich direkt an die Menschen in Kolumbien, er sprach vom Friedensprozess, setzte aber mit der Schöpfungsthematik noch einen weiteren Akzent. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Kolumbien: Waffenstillstand mit zweitgrößter Guerilla
Unmittelbar vor dem Papstbesuch haben die Regierung und die linke Guerilla ELN einen Waffenstillstand vereinbart. Er soll am 1. Oktober beginnen und zunächst 102 Tage dauern, teilte Präsident Santos mit. Die Guerilla will in dieser Zeit Entführungen, Anschläge auf Pipelines und Angriffe gegen Zivilisten einstellen. Überwachen sollen den Waffenstillstand die UNO und die katholische Kirche. Die ELN verfügt über eine Truppenstärke von etwa 2.500 Männern und Frauen. Sie ist nach der inzwischen entwaffneten und zur politischen Partei umgewandelten FARC die zweitgrößte Rebellenorganisation Kolumbiens. (diverse)

Pastoralreise? Ja, das auch - Kardinal Parolin im Interview
So ist das bei Papstreisen: Er ist noch gar nicht losgeflogen, aber der Kampf um die Deutungshoheit hat schon begonnen. Wie politisch wird Franziskus in Kolumbien auftreten?, fragen viele. Wird er auch etwas zur Guerilla ELN sagen, die kurz vor seinem Eintreffen gerade einen Waffenstillstand mit der Regierung geschlossen hat? Und was wird er zur Krise im Nachbarland Venezuela sagen oder tun? Der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin biegt die Erwartungen in eine andere Richtung. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Kolumbien: Unsere Hintergründe
Auf Einladung des deutschen bischöflichen Hilfswerks Adveniat war unsere Kollegin Gudrun Sailer im Juli zu Gast in Kolumbien. Ihre Interviews und Eindrücke verarbeitete sie zu einer Serie von Beiträgen – hier gesammelt nachzulesen und zu hören. (rv)
Papstreise nach Kolumbien: Unsere Reportagen

____________________________________

WEITERE THEMEN DES TAGES:

Kosovo: Mutter-Teresa-Kirche geweiht
Vor zwanzig Jahren starb sie. Vor einem Jahr und einem Tag wurde sie heilig gesprochen. Und an diesem 5. September ist ihr Fest: Mutter Teresa. Auch Papst Franziskus hat sie gewürdigt, mit einem Tweet um die Mittagszeit: „Lasst uns wie Mutter Teresa Horizonte der Hoffnung und der Freude öffnen“, schreibt er. An diesem Dienstag wird ihr feierlich eine Kirche geweiht – nicht in Kalkutta, wo sie als „Engel der Armen“ bekannt wurde. Sondern, ja doch, im Kosovo. Dahinter steckt eine verwickelte Geschichte. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Rom: Der Umwelt-Studiengang an den Papst-Universitäten im Detail
Sieben Hochschulen, ein Diplom: An den Päpstlichen Universitäten von Rom kann man künftig Schöpfungswissenschaften studieren – oder so ähnlich. „Pflege des gemeinsamen Hauses“ heißt der Studiengang, und dahinter steht die Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus aus dem Jahr 2015. „Das gemeinsame Diplom soll Priesteramtskandidaten und Priester, Ordensleute, Katecheten und Seelsorger, aber auch Sozialarbeiter oder freiwillige Engagierte dazu ausbilden, einen neuen Lebensstil zu verbreiten“, sagte uns der indische Jesuit Prem Xalxo, der das Projekt an der Jesuiten-Universität Gregoriana koordiniert. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Neue Radio-Akademie: Kirchliche deutsche Stellen in Rom
Deutsche in Rom, das ist eine lange Geschichte. So wurde z.B. der katholische deutsche Friedhof im Vatikan schon im ersten Jahrtausend gegründet. Mit kirchlichen deutschen Einrichtungen in Rom beschäftigt sich im Monat September, ab diesem Dienstag, unsere neue Radio-Akademie. Johanna Mack ist für uns u.a. zur lutherischen Pfarrei gegangen, um mit Pfarrer Jens-Martin Kruse über das Deutschsein am Tiber zu reden… (rv)
Hören wir doch mal rein

____________________________________

UNSERE LATEINNACHRICHTEN:

Jede Woche frisch: Unsere Nachrichten auf Latein. Gero P. Weishaupt übersetzt für Radio Vatikan ausgewählte Meldungen unseres Programms. (rv)
Hier die aktuellen Nuntii Latini
Hier das Archiv der Nuntii Latini

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Europa

Österreich
Der Verantwortliche des Internetportals „Kreuz-net.at ist am Dienstag in Wien wegen Verhetzung zu einer viermonatigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das berichtet die Austria Presseagentur (APA) nach Ende der Verhandlung, die bereits im Juli hätte stattfinden sollen und wegen Nichterscheinens des Beklagten vertagt werden musste.
Gegenstand des Verfahrens war ein im Dezember 2015 erschienener Beitrag gegen Homosexuelle. Unter anderem war davon die Rede, Syphilis sei „Gottes Strafe“ für, so wörtlich, „Homo-Unzüchtler". Die Strafe wurde dem Betreiber der Internetseite unter Setzung einer Probezeit von drei Jahren bedingt nachgesehen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. (kap)

Deutschland
Als Ermutigung für den christlich-jüdischen Dialog wertet der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr das bei einer Audienz am 31. August an Papst Franziskus überreichte Schreiben „Zwischen Jerusalem und Rom“. Das Dokument sei die erste offizielle Erklärung von rabbinischen Organisationen als Antwort auf das über 50 Jahre alte Konzilsdokument „Nostra Aetate“. Im Interview mit der KNA äußert der Bischof sich auch zu den im Text angesprochenen Unterschieden zwischen beiden Religionen. Wesentlicher Unterschied sei die theologische Bewertung der Person Jesu: „Die Bedeutung, die Jesus als der Christus für uns Christen hat und die in der Christologie und in der Trinitätslehre ausformuliert wurde, wird von jüdischer Seite nicht anerkannt.“ Der Dialog könne eine solche Differenz nicht aufheben, so Neymeyr. (kna)
Der bisherige Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck wird ab dem Wintersemester 2017/2018 an der Ruhr-Universität Bochum lehren. Am Centrum für Religionswissenschaftliche Studien (CERES) wird er ein Seminar über Religionspolitik in der Praxis geben, in dem Fragen wie „Welche Akteure und Lobbys gibt es in der Religionspolitik?“ und „Wie sieht das Verfassungsrecht dazu aus?“ beantwortet werden sollen. Das CERES setze dabei auf Becks langjährige Erfahrung in der Religionspolitik, so dessen Direktor Volkhard Krech. (pm)

Großbritannien
Nach Informationen des Nationalen Instituts für Sozialforschung bezeichnet sich erstmals mehr als die Hälfte der Briten als „nicht religiös“. Mit 53 Prozent sind es fünf Prozentpunkte mehr als noch vor zwei Jahren. Besonders deutlich ist die Entwicklung bei den 18- bis 25-Jährigen, von denen sich 71 Prozent als nicht religiös bezeichnen. Nur drei Prozent von ihnen zählen sich zur anglikanischen Kirche, immerhin fünf Prozent zur katholischen Kirche, die gesamtgesellschaftlich seit Beginn der Erhebung 1983 dauerhaft bei etwa zehn Prozent liegt. (pm/natcen)

Afrika

Westafrika
Die Gewalt durch die afrikanische Terrorgruppe Boko Haram hat einen neuen traurigen Höhepunkt erreicht. In den beiden Westafrikanischen Ländern Kamerun und Nigeria wurden mit 381 Toten seit Anfang April mehr als doppelt so viele Opfer gezählt wie in den fünf Vormonaten. Nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International ist die neue perfide Taktik der Terrorsekte, Frauen und Mädchen dazu zu zwingen, sich an belebten Orten in die Luft zu sprengen. In Nigeria gab es allein im August 100 Tote durch Terroranschläge, seit April waren es 223. (pm)

Naher Osten

Türkei/Russland
Seit Jahren herrschen Unstimmigkeiten zwischen dem ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel mit Bartholomaios I. an der Spitze und der russisch-orthodoxen Kirche mit ihrem Patriarchen Kyrill I. Nun wollen sich beide offenbar zu einem „Gipfeltreffen“ im Dezember in Moskau treffen, bei dem Fragen zur Kirche und ihrer Zukunft in der Ukraine sowie grundsätzliche orthodoxe Kirchenfragen geklärt werden sollen. Das berichtet die KNA unter Verweis auf Angaben aus dem Phanar in Istanbul und Informationen aus Athen. Eine solche Zusammenkunft werde auch vom Kreml unterstützt - Putin sehe sich als Schirmherr der orthodoxen Kirche, weshalb dieses Thema auch oft bei diplomatischen Terminen auf der Tagesordnung stehe. (kna)

Asien

Indien
Mutter Teresa wird zu einer Schutzpatronin des Erzbistums Kalkutta. Das kündigte Erzbischof Thomas D’Souza am Festtag der Heiligen an. Er werde die aus Albanien stammende Ordensgründerin, die jahrzehntelang unter den Armen in Kalkutta wirkte, am Mittwochabend in der Kathedrale feierlich zur Mitpatronin des Erzbistums erheben. Bisher einziger Patron ist der heilige Franz Xaver. An der Messe in Kalkutta wird auch der Päpstliche Nuntius teilnehmen. Er soll das päpstliche Dekret verlesen. (asianews)

____________________________________

Alle unsere Nachrichten, Tag für Tag, seit dem Jahr 2005
Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@vatiradio.va