RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 6.9.2017

Tagesmeldungen vom 6.9.2017

- Papst Franziskus nach Kolumbien aufgebrochen -
Kolumbien: „Ohne Papst wäre Frieden gescheitert“ -
Deutschland/Italien: „Flüchtlingsfrage geht alle an“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Mario Galgano
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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PAPSTREISE NACH KOLUMBIEN:

Papst Franziskus ist an diesem Mittwoch zu seiner 20. Auslandsreise aufgebrochen, gegen Mitternacht mitteleuropäischer Sommerzeit (UTC+2) wird er in Bogotá erwartet. Seinen Tag abschließend trifft der Papst an der Nuntiatur in der Hauptstadt, wo er während der gesamten Reise übernachten wird, eine Gruppe von Straßenkindern und Familien. Wegen der Zeitverschiebung werden wir über viele Ereignisse jeweils erst am Folgetag berichten können. (rv)

Kolumbiens Präsident: Ohne Papst wäre Frieden gescheitert
Ohne Papst Franziskus hätte Kolumbiens Präsident Juan Manuel Santos bei den erfolgreich abgeschlossenen Friedensverhandlungen mit der FARC-Guerilla „das Handtuch geworfen“: Das hat der Friedensnobelpreisträger am Dienstag (Ortszeit) der Tageszeitung „El Tiempo“ gesagt. Auch bei den Verhandlungen mit der ELN habe der Papst eine Schlüsselrolle inne: Dass die marxistische Gruppe am Dienstag erstmals in der Geschichte einen Waffenstillstand unterzeichnete, sei eine „wichtige Nachricht“, die man durchaus als „erstes Wunder des Papstes“ sehen könne. (kap)
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Kolumbien: Uribe schreibt dem Papst einen Brief
Ex-Staatspräsident Alvaro Uribe hat einen Brief an Papst Franziskus geschrieben und darin die Straflosigkeit führender Guerilla-Mitglieder verurteilt. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Semana“. Während Menschenrechtsverstöße der kolumbianischen Armee geahndet worden seien, sei es für die Spitze der linken Guerilla möglich, ohne Strafe davonzukommen, beklagte Uribe. Papst Franziskus hatte Uribe zusammen mit dessen Nachfolger, dem heute amtierenden Präsidenten Santos, vergangenen Dezember zu einer Doppelaudienz in den Vatikan eingeladen, um den Friedensprozess voranzubringen. (kna/rv)

Vor Abflug: Papst besucht Basilika
Wenige Stunden vor seinem Abflug nach Kolumbien hat Papst Franziskus vor der Marien-Ikone in der Basilika Santa Maria Maggiore gebetet. Die Papstbesuche bei dem Gnadenbild haben inzwischen Tradition; Franziskus kehrte am Dienstagabend erneut in der römischen Kirche im Herzen der Ewigen Stadt ein. Er brachte einen Blumenstrauß mit und betete einige Minuten lang still vor dem Bildnis der Gottesmutter „Salus populi Romani“. Dies machte Franziskus bisher bei allen Auslandsreisen; üblicherweise besucht er die Muttergottes-Basilika auch nach seiner Rückkehr. (rv)
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Vier Tage Kolumbien: Programm und Live-Übertragungen
Vier Tage in vier Städten, vier Messen und viele Begegnungen: Franziskus hat während seiner Reise viel vor. Einen ausführlichen Überblick über das Reiseprogramm haben wir hier für Sie zusammen gestellt. (rv)
Hier finden Sie das Programm der Reise

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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Deutschland/Italien: „Flüchtlingsfrage geht uns alle an“
Der Flüchtlingsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Stefan Heße, hat die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs zur europaweiten Umverteilung von Flüchtlingen begrüßt. Demnach sind alle EU-Staaten verpflichtet, Flüchtlinge aufzunehmen. „Die ankommenden Flüchtlinge müssen nach ihrer Erstaufnahme gerecht verteilt werden - das ist unsere moralische Pflicht“, erklärte Heße am Mittwoch während einer Informationsreise nach Sizilien. Zwischen den EU-Ländern sei Solidarität notwendig. (rv/katholisch.de)
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Weltfriedenstreffen: „Auf jeden Fall ändern sich die Dinge“
Während Papst Franziskus in Kolumbien für Frieden und Versöhnung eintreten wird, stehen am Wochenende die Städte Münster und Osnabrück ganz im Zeichen desselben Anliegens: ab Sonntag beginnt dort das Weltfriedenstreffen, das von der katholischen Gemeinschaft Sant’Egidio gemeinsam mit den Bistümern Münster und Osnabrück veranstaltet wird. Rund 5.000 Menschen werden sich vier Tage lang bei Vorträgen und Diskussionen mit unterschiedlichen Aspekten von Frieden beschäftigen. (pm)
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Deutschland/Tschadbecken: 800.000 Kinder sind unterernährt
Ein Hilfswerk schlägt Alarm: Mindestens 800.000 Kinder unter fünf Jahren, die in der afrikanischen Region des Tschadbeckens leben, sind unterernährt. Das gab der „Norwegian Refugee Council“ jetzt bei einer Sitzung in Berlin bekannt. Grund für diese horrende Zahl sei neben Naturkatastrophen vor allem die sicherheitspolitische Situation in den betroffenen Ländern Nigeria, Niger, Kamerun und Tschad, so die unabhängige NGO. (rv)
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Österreich: Schulen sollen auf Erfahrungsvermittlung setzen
Spätestens in diesen Tagen beginnt im deutschen Sprachraum wieder der Schulalltag für Kinder und Jugendliche. Schüler lernen leichter, wenn sie im Schulalltag vielfältige Erfahrungen abseits des Regelunterrichts in der Klasse machen: Dieses Prinzip ihres Wirkens haben Vertreter der österreichischen Ordensschulen am Dienstag in einem Pressegespräch in Wien dargelegt. Erfahrungslernen gehe über bloßes Ausbildungswissen hinaus, berühre den Menschen ganzheitlich und mache das Lernen nachhaltig. (kap)
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UNSER FILMTIPP:

Eine fantastische Frau
Der unerwartete Tod ihres älteren Partners konfrontiert eine junge chilenische Transgender-Frau mit der Verachtung der Gesellschaft. Während die Polizei ihr demütigende Fragen stellt, will die Familie des Toten sie mit Gewalt von der Beerdigung fernhalten. In die Außenseiter-Position gedrängt, sieht sie sich gezwungen, für ihr Recht auf Trauer zu kämpfen. Genau beobachtendes, kunstvoll aufgebautes Drama, das eine außergewöhnliche Nähe zu seiner brillant verkörperten Hauptfigur aufbaut. Ihr Kampf um Akzeptanz und das Recht auf ihre Trauer erscheinen realistisch und bewegend, während surreale Sequenzen und die Musik einfühlsam ihre Gefühlswelt widerspiegeln. - Sehenswert ab 16. (FilmDienst)
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DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Die Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz findet in diesem Jahr vom 25. bis 28. September in Fulda statt. 69 Teilnehmer beschäftigen sich an einem Studientag um die „Schöpfungsverantwortung nach Laudato Si – Umwelt und integrale Entwicklung als Aufgabe der Kirche“. Weitere Themen sind die Flüchtlingsarbeit, die Gefahren des internationalen Terrorismus sowie die Bischofssynode „Jugend, Glaube und Berufungsunterscheidung“, heißt es in einer Pressemitteilung. (pm)
„Konstruktive Kommunikation“ statt „Fake-News“, gute Nachrichten statt Sensationsgier – mit diesem Appell hat sich der deutsche „Medienbischof“ Gebhard Fürst an alle Medienschaffenden und Mediennutzer gewandt. Gerade in Zeiten von „Fake-News“ und „alternativen Fakten“ sei es wichtig, Hoffnung und Zuversicht zu verbreiten, schreibt Bischof Fürst anlässlich des Mediensonntags am 10. September. Das bedeute nicht, die Augen vor den Problemen dieser Welt zu verschließen, sondern möglichst sachlich und eben nicht sensationsgierig zu berichten. (pm)
Der ehemalige ZdK-Vorsitzende Hans Joachim Meyer ist am Dienstag mit dem päpstlichen Gregoriusorden ausgezeichnet worden. Überreicht wurde ihm der Preis vom Berliner Erzbischof Heiner Koch in der Berliner Katholischen Akademie. In seiner Laudatio stellte der Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, Meyers „analytische Kraft und visionäre Fähigkeit“ heraus. Vor allem „für eine Ökumene des wechselseitigen Respekts und Entgegenkommens“ habe sich der Rostocker stark gemacht, würdigte Langendörfer. (kna)

Deutschland/Südasien
Nach der Flutkatastrophe in Indien und Nepal stellt das internationale Missionswerk „Missio-München“ 100.000 Euro Soforthilfe für die Betroffenen bereit. Benötigt würden vor allem Nahrungsmittel, Wasserreinigungstabletten, Hygiene-Artikel, Zeltplanen und Decken, erklärt der Direktor des Sozialdienstes der nordindischen Diözese Muzaffarpur, Maria Selvam. Besonders betroffen seien alte Menschen, Kranke und Kinder, die in den überschwemmten Gebieten unter freiem Himmel ausharren müssten, da über 34.000 Häuser unbewohnbar seien. (pm)

Italien
Der emeritierte Erzbischof von Bologna, Kardinal Carlo Caffarra, ist in der Nacht auf Mittwoch verstorben. Das berichten italienische Medien unter Berufung auf Caffarras Umfeld. Er wurde 79 Jahre alt. Ab 2004 war er Erzbischof von Bologna, ab 2006 Kardinal. Gemeinsam mit den Kardinälen Walter Brandmüller, Raymond Burke und dem mittlerweile verstorbenen Joachim Meisner forderte Caffarra im November 2016 vom Papst eine Klärung offener Fragen der Familienpastoral und war einer der Mitunterzeichner des sogenannten „Dubia“-Briefes an den Papst. (rv/ansa)

Tschechische Republik
Theologen aus elf europäischen Staaten rufen die ost- und mitteleuropäischen Kirchen dazu auf, „Brücken zwischen den polarisierten Gruppen zu bauen“. Mit Blick auf das Thema Migration warnten sie davor, Ängste zu schüren, die entsolidarisierten und somit eine gerechte Welt und den Weltfrieden verhinderten. Die Wissenschaftler kamen seit Sonntag zu einer Tagung im tschechischen Budweis zusammen. „Wer Angst verbreitet, gewinnt vielleicht Wahlen, verspielt aber die Chance auf eine gerechte und friedliche Zukunft“, schreiben die rund 30 Theologen. (kap)

Amerika

Vereinigte Staaten
Nach der Ankündigung von US-Präsident Trump, das Programm zum Schutz junger Migranten (DACA), zu beenden, meldet sich nun die amerikanische Bischofskonferenz zu Wort, wie die KNA berichtet. Und das sehr deutlich: „Nach Monaten der Angst und der Furcht um ihre Zukunft sehen sich diese mutigen jungen Menschen nun der Abschiebung ausgesetzt“, heißt es in einer Erklärung. „Diese Entscheidung ist inakzeptabel und reflektiert nicht, wer wir als Amerikaner sind“. (kna)

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20.20 Uhr „Magazin“

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