RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 11.9.2017

Tagesmeldungen vom 11.9.2017

- Papst verabschiedet sich von Kolumbien: -
- „Weg der Versöhnung entschlossen angehen“ -
- Kurienreform: „Drei Viertel sind geplant“ -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Stefan von Kempis
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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ABSCHLUSS DER PAPSTREISE:

Papst Franziskus ist wieder in Rom. Er landete am Montagmittag (MEZ) auf dem römischen Flughafen Ciampino und schloss seine Kolumbienreise persönlich mit einem Gebet in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore ab. Eine Heilige Messe im kolumbianischen Cartagena war am Sonntag der Höhepunkt des letzten Reisetages. Zuvor war Franziskus an der Gedenkstätte für den heiligen Peter Claver mit Jesuiten zusammengetroffen und hatte die Grundsteine zweier Sozialzentren gesegnet. (rv)

Papstmesse in Cartagena: Für einen Frieden von unten
In seiner letzten Ansprache auf kolumbianischem Boden hat Papst Franziskus all denen gedankt, die bei der Organisation seiner Reise geholfen haben. Es seien „intensive und schöne Tage“ gewesen, sagte er am Sonntag in Cartagena. Vor allem aber drehte der Papst das Motto der Reise, nämlich „Machen wir den ersten Schritt“, weiter: „Bleiben wir nicht dabei stehen, den ersten Schritt zu tun, sondern machen wir uns weiterhin täglich zusammen auf den Weg, um dem anderen auf der Suche nach Harmonie und Brüderlichkeit entgegenzugehen!“ (rv)
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Diese Botschaft bezog der Papst in seiner Predigt auf die Gesellschaft insgesamt: Gesetze und institutionelle Vereinbarungen genügten nicht, es brauche eine Kultur der Begegnung, um zu wirkungsvoller Verständigung zu gelangen, so Franziskus. (rv)
Hier die Predigt im vollen Wortlaut

Papst betet für Kolumbiens Nachbarland Venezuela
Es sind vielleicht 150 Kilometer, die die Stadt Cartagena vom Nachbarland Venezuela trennen. Papst Franziskus ergriff bei seiner Visite in Cartagena die Gelegenheit, öffentlich auf die politische Krise in Venezuela hinzuweisen und zu einem Ende der Gewalt dort aufzurufen. (rv)
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Mit allen an der Krise leidenden Menschen erklärte sich Franziskus solidarisch; dabei richtete er sich auch an die Flüchtlinge: „Ich möchte allen Söhnen und Töchtern dieses Landes meine Nähe ausdrücken, wie auch allen, die hier in Kolumbien Aufnahme gefunden haben.“ (rv)
Hier das Angelus-Gebet im vollen Wortlaut

Päpstliche Pressekonferenz: Resümee, Klimawandel und Konflikte
Dass auch die ELN-Guerilla pünktlich zum Papstbesuch in Kolumbien Friedenssignale sandte, hat Franziskus gefreut. Er sei „bewegt“ über den Empfang, den ihm die Kolumbianer bereitet haben, sagte er bei einer improvisierten Pressekonferenz auf seinem zwölfstündigen Rückflug von Kolumbien nach Rom. Dabei ging der Papst auch auf den Klimaschutz und die Flüchtlingspolitik in den USA und Europa ein. (rv)
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Papstsegen für Obdachlose und Menschenhandel-Opfer
In Cartagena segnete der Papst die Grundsteine von zwei Sozialzentren, die sich um Obdachlose und Opfer von Menschenhandel kümmern werden. Danach ging es in einem langen Autocorso zum Heiligtum des Petrus Claver, des Patrons der Sklaven, dem die Stadt das Attribut „Stadt der Menschenrechte“ verdankt. (rv)
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Während Papstbesuch: 60 Prozent weniger Morde
Während des fünftägigen Besuchs von Papst Franziskus in Kolumbien ist die Mordrate im gesamten Land um 60 Prozent gesunken; das sagte Präsident Santos nach der Abreise des Papstes vor Journalisten. Im Durchschnitt vermeldet das Land 50 Morde am Tag, davon viele in der Hauptstadt Bogotá. (agi)
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UNSER SERVICE ZUR PAPSTREISE:

Im Wortlaut: Alle Papstansprachen auf Deutsch
Einen Überblick über alle Papstansprachen und Predigten während der Kolumbienreise in der offiziellen deutschen Übersetzung und im Wortlaut finden Sie hier. (rv)

Von Aussöhnung bis Kirche: Unsere Reportagen
Alle Radio Vatikan-Hintergrundberichte zur Kolumbienreise mit Informationen aus erster Hand finden Sie hier. (rv)

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WEITERE THEMEN DES TAGES:

Kurienreform: „Drei Viertel sind fertig geplant“
Die Reform rollt: Zum 21. Mal trifft sich in diesen Tagen der Kardinalsrat von Papst Franziskus. Bis Mittwoch sprechen die Reformbeauftragten über den Fortgang der Neuformulierung eines vatikanischen Grundgesetzes; es soll an die Stelle der bisher gültigen Apostolischen Konstitution „Pastor bonus“ treten. (rv)
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Friedenstreffen der Religionen: Bischof würdigt Kanzlerin
Eine Würdigung für die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland infolge der von Bundeskanzlerin Angela Merkel 2015 initiierten Flüchtlingspolitik kommt vom Münsteraner Bischof: Felix Genn eröffnete das Friedenstreffen der Religionen am Sonntag auch im Namen seines Osnabrücker Amtskollegen Franz-Josef Bode. In seiner Begrüßungsrede hob Genn hervor, die Kanzlerin habe 2015 trotz vieler Widerstände „Wege des Friedens“ gesucht, indem Deutschland flüchtenden Menschen in Notsituationen vorübergehend oder bleibend eine Aufnahme bot. (pm/kap)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Drohnenflüge über dem Vatikan sind keine gute Idee, das hat ein russischer Tourist am Wochenende am eigenen Leibe erfahren. Wegen Verletzung des Flugverbots in der Sicherheitszone wurde das weiße Fluggerät des 41-Jährigen inklusive der Aufnahmen von der Polizei beschlagnahmt. Dazu gab es eine Anzeige der Carabinieri auf dem Petersplatz. Er habe nicht gewusst, dass Drohnenflüge hier verboten seien, erklärte der Mann laut italienischen Medienberichten vom Montag. Seit 2016 bekamen den Berichten zufolge bisher 20 Touristen wegen unerlaubter Drohnenflüge in Rom eine Anzeige. (kap)

Europa

Deutschland
„Ich danke den polnischen Mitgliedern der deutsch-polnischen Kontaktgruppe für ihren Appell an die polnische Öffentlichkeit, sorgsam mit dem Gut der deutsch-polnischen Versöhnung umzugehen.“ So würdigt Erzbischof Ludwig Schick, Vorsitzender der Kommission Weltkirche der DBK und Vorsitzender der deutschen Bischöfe der Kontaktgruppe, die Erklärung seiner polnischen Amtskollegen zum hohen Stellenwert der deutsch-polnischen Versöhnung, in der sie auch auf aktuelle Spannungen zwischen den Regierungen beider Länder Bezug nehmen. Ein friedliches Zusammenleben von Polen und Deutschen „im Herzen Europas“ fördere die Stabilität in ganz Europa und sei „ein Hoffnungszeichen für alle europäischen Völker und Nationen“, unterstrich Erzbischof Schick in der Presseerklärung. (pm)

Ukraine
In der vom Krieg im Osten des Landes geprägten Ukraine herrscht trotz allem „ein friedliches Nebeneinander der Kirchen“. Das sagt im Interview mit der KNA der griechisch-katholische Großerzbischof von Kiew, Swjatoslaw Schewtschuk. Der Krieg im Osten des Landes sei kein Bürgerkrieg unter Anhängern verschiedener Konfessionen, sondern das Ergebnis eines Angriffskrieges von außen. „Wir lehren unsere Gläubige den Respekt vor anderen Glaubensgemeinschaften und predigen, dass sie ihren Feinden verzeihen müssen“, so Schewtschuk, der die mit Rom unierte byzantinische Kirche der Ukraine leitet. Dies bedeute allerdings nicht, dass man bereit sei, auf seine Rechte zu verzichten. (kna)

Russland
Die Moskauer Stadtbehörden streben einen außergerichtlichen Vergleich in der Auseinandersetzung mit der Erzdiözese Moskau über die Rückgabe der katholischen Peter-Paul-Kirche in der Miljutinska-Gasse an, wie der Pressedienst der Wiener Stiftung „Pro Oriente“ unter Verweis auf russische Medien berichtet. Das 1845 erbaute Gotteshaus – eine der ältesten katholischen Kirchen in Moskau – wurde in den 1920er Jahren von den kommunistischen Behörden geschlossen; nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude einem wissenschaftlichen Forschungsinstitut übereignet. Ab den 1990er Jahren versuchte die katholische Gemeinschaft, das Gotteshaus zurückzuerhalten, blieb aber bislang erfolglos. (kap)
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Amerika

Vereinigte Staaten
Die katholische Kirche in den USA will für die Opfer des Hurrikans „Irma“ im Bundesstaat Florida schnelle Hilfe für die Betroffenen leisten. Nach einem Bericht der KNA kündigte der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Kardinal Daniel DiNardo von Galveston-Houston, an, eng mit den einzelnen Diözesen zusammenzuarbeiten. „In einer Zeit wie dieser, in der unsere Ausdauer auf die Probe gestellt wird, bitten wir Gott, uns Kraftreserven und Mitgefühl für jene zu geben, die so schwer leiden“, erklärte er. Die Nation müsse so kurz nach den sintflutartigen Überschwemmungen in Texas nun auch die Herausforderung durch den Sturm „Irma“ meistern, so der Kardinal, dessen Diözese selbst im August schwer vom Hurrikan „Harvey“ verwüstet wurde. (kap/kna)

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