RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 21.9.2017

Tagesmeldungen vom 21.9.2017

- Vatikan: Mit Nordkorea über Kernwaffen reden -
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Missbrauch: Vatikan sucht Personal zur Aufarbeitung -
- Papst: Korruption im Geldwesen beseitigen -
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Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Anne Preckel
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
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THEMA DES TAGES:

Nordkoreas Atomwaffen: Vatikan empfiehlt Reden statt Drohen
Dialog mit Nordkorea über Atomwaffen ist unabdingbar. Das betonte am Mittwoch der „Außenminister“ des Heiligen Stuhls, Erzbischof Paul Gallagher, in einer Ansprache vor den Vereinten Nationen in New York. Die „Androhung oder Anwendung von militärischer Gewalt“ gegen das abgeschottete Land würden zu keiner Lösung des Konfliktes führen, ebenso bedauerlich sei die Androhung oder Anwendung von Nuklearwaffen zum Zweck der Abschreckung, verdeutlichte Gallagher die Position des Heiligen Stuhles. Er äußerte sich zwei Tage nach US-Präsident Donald Trumps Auftritt vor den UN, bei dem dieser Nordkorea mit „völliger Zerstörung“ bedroht hatte. (rv)
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HEUTE IM VATIKAN:

Missbrauch in der Kirche: Vatikan sucht Personal zur Aufarbeitung, sagt der Papst
Die katholische Kirche ist nach Worten des Papstes „etwas spät“ auf das Problem des Kindesmissbrauchs durch Kleriker aufmerksam geworden. Das räumte Franziskus am Donnerstag vor Angehörigen der Päpstlichen Kinderschutzkommission im Vatikan ein. Wo aber ein Problem spät erkannt werde, kämen auch die Gegenmittel spät. Die „Gewissen“ hätten „geschlafen“, so der Papst. Dabei müsse die Kirche dem Thema „ins Auge sehen“. In der vatikanischen Glaubenskongregation gebe es viele Fälle, die auf Bearbeitung warteten, bestätigte der Papst. Man versuche, neues Personal zu gewinnen, das die Dossiers studieren könne. (rv)
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Papst: Korruption in Wirtschaft und Geldwesen beseitigen
Papst Franziskus hat zur Bekämpfung von Wirtschaftskriminalität und Korruption aufgerufen. In einer Rede an die Mitglieder der staatlichen Anti-Mafia-Kommission Italiens ging er auf die heutigen Investitions- und Wirkungsfelder des organisierten Verbrechens im internationalen Geldwesen ein. „Wir können heute nicht mehr vom Kampf gegen die Mafia-Organisationen sprechen, ohne das enorme Problem eines Finanzwesens anzusprechen, das sich heute über demokratische Regeln hinwegsetzt“, so der Papst. (rv)
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Jesuiten und Medienreform: Neue Form der Zusammenarbeit
Der Heilige Stuhl setzt bei seiner Medienarbeit weiter auf das „Know-how“ der Jesuiten. Am Donnerstag unterzeichneten der Orden und das vatikanische Kommunikationssekretariat eine Vereinbarung, die das Wirken der Jesuiten in der Vatikankommunikation verankert. Der Schritt ist Teil der vatikanischen Medienreform. Wir haben dazu den Jesuiten Pater Bernd Hagenkord befragt, der unsere deutschsprachige Redaktion von Radio Vatikan leitet. (rv)
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Frühmesse: Der Blick des Herrn rettet uns
Wer Jesus treffen will, muss zuerst anerkennen, dass er selbst ein Sünder ist. Das sagte der Papst an diesem Donnerstag bei der Frühmesse in der Casa Santa Marta im Vatikan. Da die katholische Kirche an diesem Tag die Bekehrung des heiligen Matthäus feiert, war dies der rote Faden in der Papstpredigt. Ein berühmtes Bild dazu stammt vom italienischen Maler Caravaggio, den Papst Franziskus in seiner Meditation ebenfalls erwähnt. (rv)
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DIE NACHRICHTEN:

Vatikan

Vatikan/Mexiko
Auch Papst Franziskus spendet für die vom Erdbeben betroffenen Menschen Mexikos: 150.000 Dollar Soforthilfe aus dem Vatikan sollen an besonders betroffene Diözesen gehen. Das gab das Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen an diesem Donnerstag in einer Aussendung bekannt. Ausdrücklich sprach die Note von einem „ersten Beitrag“, der für die Nothilfe eingesetzt werden solle. Gemeinsam mit der Apostolischen Nuntiatur in Mexiko soll das Geld nun zügig verteilt werden. In Mexiko selbst hilft auch die Ortskirche, wie und wo sie kann. (rv)

Vatikan/Japan
Kardinal Fernando Filoni hat im japanischen Hiroshima der Opfer des Atombombenabwurfs im Zweiten Weltkrieg gedacht. Bei einem Gottesdienst in der Kathedrale von Hiroshima erinnerte der Präfekt der vatikanischen Missionskongregation an das „tieftraurige Ereignis“. Zudem verurteilte der Kardinal die „Produktion extrem zerstörerischer Waffen weltweit“. Dauerhafter und gerechter Frieden müsse sich auf drei Säulen stützen: Vergebung, Wahrheit und Recht. (rv/kap)

Europa

Deutschland
Zu einem klärenden Gespräch über eine umstrittene Diakonweihe haben sich der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, getroffen. Anlass des Gesprächs war die Weihe eines Kandidaten zum Diakon Ende Juni. Der Mann aus dem Erzbistum Bamberg war vor vier Jahren nach antisemitischen und rassistischen Vorfällen aus dem Würzburger Priesterseminar entlassen worden. Hanke verteidigte die Weihe als Akt der Barmherzigkeit, außerdem habe sich der junge Mann in der Zwischenzeit in psychotherapeutische Behandlung begeben. (kna)

Amerika

Vereinigte Staaten/Mexiko
Die katholische Bischofskonferenz der USA hat nach dem Erdbeben in Mexiko ihre Solidarität mit den Betroffenen bekundet. Ihr Vorsitzender, Kardinal Daniel DiNardo, rief am Mittwoch alle Gläubigen des Landes auf, für die Opfer und Angehörigen der Katastrophe zu beten. Zugleich verwies er auf den großen Zusammenhalt der Menschen, die „in den Leidenden Brüder und Schwestern“ sehen. Bei dem schweren Erdbeben in Mexiko sind am Dienstag nach Regierungsangaben mindestens 248 Menschen ums Leben gekommen. (kna)

Chile
In Chile sind erneut drei Brandanschläge auf Kirchen verübt worden. Medienberichten zufolge wurden in der Unruheprovinz Araucania zwei katholische und eine evangelische Kirche zum Ziel der Brandstifter. Nach Angaben der Ermittlungsbehörden wurden in der Nähe der Tatorte Bekennerschreiben von radikalen Mapuche gefunden. Die Mapuche sind die Ureinwohner Chiles; sie werden immer weiter an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Zuletzt häuften sich in Chile Brandanschläge auf Kirchen. Papst Franziskus wird das Land im Januar besuchen. (kna)

Vereinte Nationen

UNO
Erzbischof Ivan Jurkovic mahnt vor den Vereinten Nationen einen besseren Umgang mit indigenen Völkern an. Zum zehnten Jahrestag des Abkommens zu den Rechten von Ureinwohnern betonte der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, dass die politischen, ökonomischen sowie kulturellen und sozialen Rechte der indigenen Völker durch den Vertrag eigentlich geschützt seien. Problematisch sei jedoch die Rolle von transnationalen Konzernen, die die Rechte der Ureinwohner dennoch untergraben, wenn sie bei ihren wirtschaftlichen Vorhaben nicht mit den Indigenen in Dialog treten. Ende August erst hatte Brasiliens Präsident Temer ein Sperrgebiet des Amazonas-Regenwaldes für den Bergbau freigegeben. (rv)

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