RADIO VATIKAN - OFFIZIELLE WEBSEITE - Online-News 25.9.2017

Tagesmeldungen vom 25.9.2017

- Nach der Wahl: Marx für „verbale Abrüstung“ -
- Weltweite Caritas-Kampagne für Flüchtlinge -
- Woelki: Kritische Ökumene-Bilanz -
____________________________________
Verantwortlich: P. Bernd Hagenkord SJ / Stefan von Kempis
Redaktion: Christine Seuss
Redaktionsschluss 16.00 Uhr
Die folgenden Texte basieren auf unserer
Nachrichtensendung „Treffpunkt Weltkirche“ täglich um 16 Uhr
____________________________________

THEMEN DES TAGES:

Nach der Wahl: Marx für „verbale Abrüstung“
Nicht nur auf die AfD starren, sondern „verbal abrüsten“: Dazu lädt Kardinal Reinhard Marx ein, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. Die Debatten in Deutschland dürften sich nicht ausschließlich um eine Partei drehen, sagte er zum Beginn der Herbstvollversammlung der Bischöfe am Montagnachmittag in Fulda. „Nicht von vornherein die Fixierung auf ein einziges Thema und eine einzige Partei – das wäre kontraproduktiv!“ Zwar mache ihm der „Rechtsruck“, der bei der Bundestagswahl zutage getreten sei, durchaus Sorge, sagte der Kardinal. Doch das sei „ein Trend, der generell durch Europa geht, nichts typisch Deutsches“. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Kinderschutzkommission: Stimmen der Opfer hörbarer machen
Die Stimme der Opfer von Missbrauch durch Kleriker noch besser als bisher hörbar machen, weiter an den Richtlinien für die einzelnen Bischofskonferenzen arbeiten und mit ungebrochenem Einsatz an der Aufklärung und der Ausbildung von Kirchenmitarbeitern und Geistlichen arbeiten: Das sind, wie der Jesuit Hans Zollner in einem langen Interview mit uns ausführt, die Ziele der vatikanischen Kinderschutzkommission, die gerade in Vollversammlung getagt hat. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Frühmesse: Auf den Trost des Herrn warten
Christen sollten auf den Trost des Herrn warten, mit ihm rechnen, ihn gut in Erinnerung behalten: Dazu hat Papst Franziskus bei seiner Frühmesse an diesem Montag geraten. Wenn ein Christ nicht „in Spannung“ auf den Trost Gottes hin lebe, sei er „verschlossen“, „ins Magazin gestellt“. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Vatikan: Weltweite Caritas-Kampagne für Flüchtlinge
Papst Franziskus eröffnet am Mittwoch bei der Generalaudienz eine Kampagne der internationalen Caritas zum Thema Flüchtlinge und Migranten. Sie will die Ängste Alteingesessener vor Flüchtlingen zerstreuen und sie mit Schutzsuchenden ins Gespräch bringen. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

____________________________________

UND DANN WAR DA NOCH…

Papst dankt Schweizergarde für „selbstlosen Einsatz“
Lobende Worte des Papstes an seine Leibwächter: Franziskus hat den Schweizergardisten für ihre „diskrete, fachliche und selbstlose Präsenz“ im Vatikan gedankt. (rv)
Hier mehr in Text und Ton

Die Papstworte an die Hilfsstiftung der Schweizergarde
Hier lesen Sie die Ansprache des Papstes
an die Mitglieder der Unterstützungsstiftung für die Schweizergarde. (rv)

____________________________________

DIE NACHRICHTEN:

Europa

Deutschland
Nach dem Einzug der AfD in den Bundestag sollte die Kirche aus Sicht des Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (Zdk), Thomas Sternberg, die Partei nicht „besonders hofieren“. Dazu gebe es keinen Grund, sagte Sternberg in Bonn. Es sei wichtig, „dass wir als Kirche wahrnehmen, was die Menschen dazu getrieben hat, in so hoher Zahl eine solche Partei zu wählen. Damit müssen wir uns noch intensiver auseinandersetzen. Das werden wir auch mit aller Kraft tun“, sagte Sternberg, der auch CDU-Landtagsabgeordneter war. Insgesamt sprach Sternberg von einem „bitteren Abend“. Aber es bleibe festzustellen: „87 Prozent der Deutschen haben die AfD nicht gewählt.“ (kna)
Der Berliner Erzbischof Heiner Koch sieht durch den Ausgang der Bundestagswahl auch die Kirchen herausgefordert. „Wir werden uns in die dringend notwendige Wertediskussion und Wertebegründung öffentlich einbringen, auch in unserem sozialen Engagement“, erklärte Koch am Montag. „Gerade im Erzbistum Berlin, wo wir die Erfahrung der Teilung und der Trennung schmerzlich erlebt haben“, werde sich die Kirche „einem Auseinanderfallen der Gesellschaft entschieden entgegenstellen“. Nach Einschätzung Kochs zeigt das Wahlverhalten vor allem im Osten Deutschlands „die Angst einer zunehmenden Zahl von Menschen vor Umbrüchen“. (kna)
Die Kirchen in Thüringen haben zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit Programm und Wählern der Partei aufgerufen. Die mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann
nannte es am Montag „für alle Demokraten unerträglich, dass rechtsextreme und -populistische Positionen so große Unterstützung finden“. Sie rief dazu auf, das Gespräch mit den Menschen zu suchen, „die diese Partei aus Enttäuschung mit anderen Parteien gewählt haben“. Der Leiter des Katholischen Büros Erfurt, Winfried Weinrich, forderte „eine sachliche Auseinandersetzung, um den Protestwählern die Augen zu öffnen“. Teile des AfD-Programms seien „mit Positionen der christlichen Soziallehre unvereinbar“. (kna)

Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat eine kritische Bilanz der Ökumene im Reformationsjahr 2017 gezogen. Bei aller Freude über „gegenseitige Wertschätzung“ gebe es aktuell viele „Anfragen und Sorgen“, schreibt Woelki in einem Essay. So beobachte er zunehmende Meinungsverschiedenheiten bei Haltungen zum Embryonenschutz, zur „Ehe für alle“, zu Abtreibung oder Sterbehilfe. Theologisch, so der Kardinal weiter, habe das protestantische Modell einer „versöhnten Verschiedenheit“ der Konfessionen zuletzt kaum Fortschritte gebracht. Grundlegende Unterschiede schlicht in sich „wechselseitig bereichernde Dimensionen“ umdeuten zu wollen, sei „Etikettenschwindel“. Auch das Ziel einer gegenseitigen Teilnahme an Eucharistie beziehungsweise Abendmahl ist für ihn nicht näher gerückt. (kna)

Italien
Die Arbeitslosigkeit, vor allem unter Jugendlichen, ist „der große Notstand“ Italiens und sollte „die wichtigste Priorität“ für das Handeln der Regierung sein. Das sagte der neue Vorsitzende der Italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Gualtiero Bassetti, jetzt beim Auftakt der Vollversammlung der Bischöfe am Montagabend. „Obwohl es in Italien einige kleine Anzeichen für ein Wiederanziehen der Wirtschaft gibt, kann man nur besorgt sein über die offizielle Zahl von acht Millionen Armen im Land“, so Bassetti. „Das sind junge Leute, Frauen, Paare und Fünfzigjährige, die die Arbeit verloren haben und deswegen vom Wirtschaftssystem beiseite gedrängt worden sind.“ - Die Ansprachen von Bischofskonferenz-Vorsitzenden werden von den Medien in Italien gemeinhin auf politische Signale abgehorcht. In Italien finden 2018 Parlamentswahlen statt. (rv)

____________________________________

Alle unsere Nachrichten, Tag für Tag, seit dem Jahr 2005
Nachrichtenarchiv von Radio Vatikan

Radio Vatikan sendet täglich:

16.00 h „Treffpunkt Weltkirche“

20.20 Uhr „Magazin“

6.20 Uhr Wiederholung des „Magazins“ vom Vortag

Radio Vatikan ist außerdem zu hören bei:

· Radio Horeb um 16.00 und 18.00 Uhr, über ASTRA 1A - Tonunterträger von Pro7 (Frequenz 7.38 MHz - analog) und ZDF (7.56 MHz - digital). Im Kabel u.a.: München 89,6 / Augsburg 106,45 / Regensburg 101,8 / Rosenheim 101,5 / Kempten 103,6 / Luxemburg 100,5.

· Domradio Köln über Kabel im Erzbistum Köln und Satellit zwischen 18.00 Uhr und 20.00 Uhr.

· Radio Gloria über Kabel in der Schweiz und Satellit.

· Radio Stephansdom um 19.40 Uhr, in Wien auf UKW 107,3 kHz, sowie im Kabel über 87,7 oder 105,0 MHz

· Radio Grüne Welle um 6.30, 10.00 und 16.00 Uhr, in Südtirol auf UKW 103,0 (Bozen) und 97,8 (Brixen)

· Radio Maria Österreich um 16.00 und 18.00 Uhr im Großraum Innsbruck auf UKW 104.8 und im Mostviertel/NÖ auf UKW 104.7. Im Kabel u.a. Telekabel Wien 102.7 MHz

· Radio Maria Schweiz um 16.00 und 18.00 Uhr kann in weiten Teilen der Deutschschweiz direkt aus der Luft empfangen werden

Im Internet:

Die deutschsprachigen Sendungen sind online live und auf Abruf zu hören unter: www.radiovaticana.de. Weitere Informationen hier

Post: Radio Vaticana - sezione tedesca, I-00120 Città del Vaticano
Fax: 0039 - 06 - 6988 3844
e-Mail:
deutsch@vatiradio.va