2004-01-21 16:49:56

Vereinigte Staaten: Bei Bischofstreffen mit Vertertern des Judentums Aufruf zu Engagement gegen neuen Antisemitismus


Ein Dialog mit Eigendynamik – das ist die Einschätzung des Pariser Kardinals Jean-Marie Lustiger nach einem Treffen prominenter Kardinäle und Bischöfe mit jüdischen Theologen in New York. Die zweitägigen Spräche, gestern zu Ende gegangen, widmeten sich dem Thema: „Was ist das höchste Gebot?“. Ursprünglich war nur eine kleine, informelle Begegnung geplant gewesen. Aber dann wurde daraus die vielleicht bislang größte Begegnung von Kardinälen und Vertretern des internationalen Judentums überhaupt: Rund 60 Teilnehmer kamen zusammen, darunter auch der Wiener Kardinal Christoph Schönborn und der Aachener Bischof Heinrich Mussinhoff. Die Initiative war von amerikanischen Vertretern des orthodoxen Judentums ausgegangen. Eine ungewöhnliche Geste der sonst eher dialogscheuen Rabbiner, so Kardinal Lustiger, der selbst als junger Mann vom Judentum zum Christentum konvertiert ist. Er hatte die Kontakte für das Treffen vermittelt. Die eher theologischen Ansprachen sind noch nicht veröffentlicht. Aber jüdische Teilnehmer erklärten anschließend gegenüber der Presse, sie hätten die Katholiken gebeten, sich energischer gegen neu aufkommenden Antisemitismus in der Welt zu äußern. Papst Johannes Paul II., hieß es, habe mehr für den christlich-jüdischen Dialog getan als irgendeiner zuvor. Jetzt, da sein Pontifikat vielleicht bald zu Ende gehe, habe man dafür sorgen wollen, dass seine freundschaftlichen Äußerungen nicht ohne Wirkung blieben.

varie, 21.01.04 gv







All the contents on this site are copyrighted ©.