2005-02-01 15:00:35

Vatikan: Schweizer Bischöfe auf Ad Limina Besuch


Die Schweizer Bischöfe haben heute ihren Ad Limina-Besuch im Vatikan angetreten. Ein Thema brennt ihnen besonders unter den Nägeln: Die Laienpredigt, die in der Deutschschweiz häufig praktiziert wird - selbst wenn der Heilige Stuhl sie ablehnt.
Vor vierzehn Tagen hatten die Schweizer Bischöfe zwei Dokumente herausgebracht, eines über Liturgie, das andere über Laien. Darin verteidigen sie für bestimmte Fälle die Laienpredigt - genauer gesagt: das Predigtwort durch - theologisch gebildete - Pastoralassistentinnen und Assistenten. Werden die Schweizer Oberhirten die Laienpredigt auch gegenüber Papst und Kurie verfechten? Dazu Agnell Rickenmann, Generalsekretär der Schweizer Bischofskonferenz.
"Wenn in einem Land sich über Jahrzehnte eine Gewohnheit und eine pastorale Notwendigkeit gezeigt hat, ist es nicht einfach, im Rahmen der Gesamtkirche diese Gewohnheit oder pastorale Notwendigkeit zu vertreten - das ist klar. Aber ich denke, sicher werden die Bischöfe auch ihre Situation den verschiedenen Dikasterien darlegen müssen. Das ist halt so: Wo verschiedene Meinungen sind, wird man auch diskutieren müssen."
Die Schweizer Bischofskonferenz sieht personellen Änderungen entgegen. Der Präsident des Episkopats, der Churer Bischof Amedee Grab, vollendet übermorgen sein 75. Lebensjahr und wird dem kanonischen Recht gemäß sein Amt zur Verfügung stellen. Beobachter glauben nicht, dass der Papst diesen Rücktritt animmt, weil Grab gleichzeitig auch Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen ist. Im April erreicht mit dem St. Gallener Bischof Ivo Fürer ein weiterer Schweizer Bischof das 75. Lebensjahr. Rickenmann selbst hatte Ende Dezember seinen Rücktritt angeboten, den Grund wollte er nicht kommentieren.
Der Ad Limina-Besuch der Schweizer Bischöfe dauert bis Freitag dieser Woche.
(rv 01.02.05 gs)







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