Papst Johannes Paul II. galt als "Papst der Juden" - aufgrund der vielen Gesten, die
er gegenüber jüdischen Gläubigen setzte. Sein Nachfolger im Amt, Papst Benedikt XVI.,
stammt aus Deutschland. Der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn glaubt
dennoch nicht, dass Vertreter des Judentums Vorbehalte gegenüber Joseph Ratzinger
haben. Der Dialog zwischen den Religionen sei bei Benedikt XVI. "in den besten Händen".
Gerade über die Verbindung von Christen und Juden hätte Jospeph Ratzinger schon viel
gesagt.
"Lesen Sie, was er vor einigen Jahren in Jerusalem beim damligen Kongress der Religionen
über das Verhältnis Judentum und Christenutm gesagt hat – wie immer bei ihm, das sind
keine billigen Worte. Das geht immer sehr an die Wurzeln. Um diese wurzeln geht es
– wo ist unser gemeinsamer Punkt, und wo ist auch der Punkt, wo wir auseinandergegangen
sind, aber auch zueinander finden müssen – das ist die Frage des Messias und die Erwartung
des Messias, die uns verbindet und trennt. Ich glaube, man darf sich in diesem Pontifikat
keine Instant-Antworten nicht erwarten. Das hat er nie gemacht und das wird er wohl
auch als Papst nicht machen, er wird immer zum Denken und Herausfordern, in die Tiefe
zu gehen und zu schauen – worum geht es wirklich in diesen Fragen."
(rv 21.04.05 gs)