Es ist ein schwerwiegender Fehler, den Palästinensern wegen des Antritts der Hamas-Regierung
die finanziellen Hilfen zu streichen. Das glaubt der frühere Weltbank-Präsident James
Wolfensohn, der derzeit Sondergesandter des so genannten Nahost-Quartetts aus UNO,
USA, Russland und EU ist. In einem Bericht, den er jetzt in Washington vorstellte,
warnt er vor einem Zusammenbruch der palästinensischen Autonomiebehörde wegen des
Drucks aus dem Westen. Wer jetzt jede Finanzhilfe an die Palästinenser einstelle,
der riskiere Chaos und Hungersnot. Das palästinensische Problem werde nicht gelöst,
so der Bericht wörtlich, "wenn wir die Kinder aus den Schulen jagen oder eine Hungersnot
zulassen". Wolfensohn will seine Arbeit als Wirtschaftskoordinator für den Gaza-Streifen
niederlegen, weil seine Arbeit unter den jetzigen Umständen sinnlos sei. (asianews,
agenturen 04.05.06 sk)