Das „deutsche Martyrologium
des 20. Jahrhunderts“, das im Jahr 2000 erschienen ist, hat in Deutschland den Weg
zu einer Reihe künftiger Seligsprechungen geebnet. Das sagt der Herausgeber des 1400-Seiten-Werkes,
der Kölner Priester Helmut Moll, im Gespräch mit uns.
„Diese 800 Zeugen
für Christus, die nun in der 4. Auflage zusammengestellt sind, sind zunächst Vorbilder
im christlichen Glauben für alle Stände und alle Berufe der Kirche. Aber die Bischöfe
sind aufgerufen, dass sie exemplarische Gestalten vorschlagen, damit sie zur Ehre
der Altäre erhoben werden. Und ich kann sagen als Beauftragter der Bischofskonferenz:
Seit dem Auftrag des Papstes und der Durchführung in Deutschland haben viele deutsche
Oberhirten von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht und über zehn neue Kandidaten für
die Selig- und Heiligsprechung vorgeschlagen.“
Auf Deutsch hat sich das
Martyrologium bisher rund 7.000 Mal verkauft. Es wurde mittlerweile ins Englische
übersetzt und zum großen Teil – nämlich dort, wo es um die Märtyrer des Nationalsozialismus
geht – auch ins Italienische. Bei seiner Arbeit an den Märtyrer-Biografien sind Helmut
Moll viele untergekommen, die ihn besonders beeindruckten.
„Wir haben viele
deutsche Glaubenszeugen, die fremde Sender hörten. In der Regel britische. Aber Walter
Klingenbeck aus der Stadt München hat auch Radio Vatikan gehört, zusammen mit seinem
Vater übrigens. Der Junge, ein 17 Jahre alter Mechanikerlehrling, hat das weitergegeben,
weil er es als die Wahrheit des Glaubens empfand. Und die Leute haben gefragt: Woher
weißt du das? Dann hat er es verraten, dass er es von Radio Vatikan weiß. Sie haben
ihn denunziert, er wird verurteilt und hingerichtet.“
"Zeugen für Christus.
Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts" ist im Schöningh Verlag erschienen.
Moll konnte heute die italienische Ausgabe an Papst Benedikt übergeben.