Papst Benedikt XVI.
begrüßt, dass sich der Vatikan in einem heute stattfindenden Kongress mit dem Klimawandel
beschäftigt. Die Initiative möge dazu beitragen, sowohl die Forschung als auch „Lebensstile
und Produktionsmethoden“ zu fördern, die die Schöpfung respektieren, schreibt der
Papst heute in einem Telegramm, das die Unterschrift von Kardinalstaatssekretär Tarcisio
Bertone trägt. Der Kongress „Klimawandel und Entwicklung“ findet auf Einladung des
päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden statt. Der Vatikan verfolge das Thema
seit mehreren Jahren aus der Nähe, sagt Kardinal Renato Raffaele Martino, Präsident
des Rates:
„Es steht außer Frage, dass der Klimawandel auch sozialpolitische
Folgen hat. Ein Land, das mehr Ressourcen hat, um dem Klimawandel entgegenzutreten,
kann dies gelassener tun als andere. Beispiel Energiequellen: Sie werden in erster
Linie von entwickelten Ländern angezapft. Ein Land mit fünf Prozent der Weltbevölkerung,
die USA, verbraucht 20 Prozent der verfügbaren Energie, während Indien mit seinen
20 Prozent der Weltbevölkerung nur auf fünf Prozent kommt. Unter der ungleichen Verteilung
leiden immer die weniger Begüterten. Auf diese Art fordert der Klimawandel einen Wandel
der Lebensstile ein.“
Künftige Generationen dürften „nicht ein Wrack erhalten,
sondern eine Welt in besseren Konditionen“, ergänzte der Kardinal in einem Interview
gegenüber „Corriere della Sera“. Mit dem heutigen Kongress versuche der Vatikan eine
Bestandsaufnahme, um danach entsprechende Dokumente und Vorgangsweisen zu erarbeiten.
Vor den Vatikan-Leuten sprachen unter anderem der Wissenschaftler Stefan Rahmstorf
vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und der deutsche Weihbischof Bernd Uhl
von Freiburg. (rv 26.04.2007 gs)