Christen und Muslime können nicht gemeinsam beten, weil sie nicht an denselben Gott
glauben. Diese Überzeugung hat der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Bayern, Johannes Friedrich (München), in einem Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur
idea zum Ausdruck gebracht. Christen glaubten an den dreieinigen Gott, während es
für Muslime völlig undenkbar sei, dass Gott einen Sohn habe. Friedrich, der von 1985
bis 1991 Propst in Jerusalem war, sagte, er habe oft von Muslimen den Vorwurf gehört:
„Ihr Christen glaubt ja an drei Götter“. Selbst im Falle einer Katastrophe – etwa
eines Grubenunglücks – ist deshalb seiner Ansicht nach bei einer Trauerfeier ein gemeinsames
Gebet von Christen und Muslimen nicht möglich. Von der Formulierung, Anhänger von
Judentum, Christentum und Islam seien alle „Abrahams Kinder“, ist Friedrich inzwischen
abgerückt, weil sie die Unterschiede im Gottesbild nicht ernst nehme. (idea 28.09.2007
mg)