Am 20. Januar wird
er in sein Amt eingeführt: der neue Bischof von Limburg Franz-Peter Tebartz-van Elst.
Er ist zurzeit in Rom, am Mittwoch hat er am Grab des Heiligen Petrus im Petersdom
einen Gottesdienst gefeiert und ist nach der Generalaudienz Papst Benedikt XVI. begegnet.
Wir haben mit ihm gesprochen und ihn auf die Diskussion um gewaltbereite Jugendliche
angesprochen, die der Ministerpräsident von Hessen Roland Koch losgetreten hat. Dessen
Amtssitz liegt auf dem Gebiet des Bistums Limburg. Christen müssen die gesellschaftlichen
Herausforderungen vom Evangelium her in den Blick nehmen, meint Tebartz-van Elst:
„Es
geht darum, die Barmherzigkeit Gottes immer wieder zu verkörpern. Es geht darum, eine
Ethik der Verantwortung auch in unserer Gesellschaft immer wieder anzumahnen, und
es geht darum – und das scheint mir das Wichtigste zu sein – wie können junge Menschen
so geprägt werden, dass sie in einer Ethik der Verantwortung dieses Leben begreifen.
Ich glaube, dass wir als Kirche ganz wesentlich dazu beitragen können.“
Ohne
die Besinnung auf eine gemeinsame Basis könnten die Probleme nicht gelöst werden:
„Wir
merken ganz deutlich, die Wertediskussion ist in unserer Gesellschaft angesagt, das
hat Konsequenzen für alle Bereiche der Bildung, damit Menschen nicht auf die schiefe
Bahn geraten und ein Lebensziel entdecken, für das sie sich einsetzen können. Ich
glaube, wir müssen diese Themen immer auch in den größeren Zusammenhang stellen.“
Tebartz-van
Elst setzt auf das gesellschaftliche Engagement der Christen. Angesprochen auf die
Frage, was man dabei falsch machen könne, sagt der designierte Bischof von Limburg:
„Resignativ
zu sein in dem Sinne, dass man meint ‚Das ist eine so riesige Aufgabe, was können
wir schon ausrichten?’ Gott muss es tun, und er wird es tun. Das haben wir gerade
erst an Weihnachten wieder gefeiert, das ist in den vielen Schrifttexten in der Verkündigung
auch wieder Thema gewesen: Er ist treu. Und daran fest zu glauben, das in sich zu
tragen - wer resigniert, hat diesen Glauben aufgegeben. Christen sind Menschen der
Zuversicht, Menschen der Hoffnung. Und das möchte ich gerne auch persönlich bezeugen.“