Benedikt XVI. in Savona: „Mutig den Herausforderungen begegnen“
Es ist ein kurzer
aber intensiver Pastoralbesuch: Am Samstagnachmittag ist Benedikt XVI. nach Ligurien
gereist. Am Samstag besuchte er Savona an der italienischen Riviera. Hier war sein
Vorgänger Pius VII. (1800-1823), unter Napoleon Bonaparte zeitweise interniert gewesen.
Wie schon öfters bei Papstreisen regnete es vor allem ergiebig – nach Benedikts
Worten Zeichen himmlischen Segens für ausgedörrte Seelen… Erste Etappe war das
Marienheiligtum „Nostra Signora della Misericordia“ nördlich von Savona. Das von
Pius VII. 1815 gekrönte Gnadenbild der Kapelle ist ein Symbol für die Befreiung des
Kirchenstaats nach der napoleonischen Bedrohung. Benedikt XVI. verlieh der Marienstatue
die „Goldene Rose“, eine besondere päpstliche Auszeichnung. Danach ging es zur Piazza
del Popolo in Savona, wo der Papst eine Messe unter freiem Himmel feierte. In seiner
Ansprache erinnerte der Papst an das Verhalten der Savoneser in diesem „dunklen Kapitel
der europäischen Geschichte“.
„Es lehrt uns den Mut, die Herausforderung
der Welt anzunehmen: Den Materialismus, den Relativismus, den Laizismus, kompromisslos,
bereit unter Einsatz der eigenen Person dem Herrn und seiner Kirche treu zu bleiben.
Das Beispiel der ruhigen Festigkeit von Papst Pius VII. lädt uns dazu ein, das Gottvertrauen
unerschütterlich zu bewahren im Wissen, dass Er, auch wenn er schwierige Momente für
seine Kirche zulässt, sie niemals verlassen wird.“
Benedikt erinnerte an
die Bedeutung des persönlichen Gebets, der Sonntagsmesse und des Bußsakraments. Den
Priestern dankte er für ihren unermüdlichen Einsatz und die Jugendlichen ermutigte
er zu Nonkonformismus:
„Christus zu folgen bedeutet immer, den Mut haben
gegen den Strom zu schwimmen. Und es lohnt sich: Das ist der Weg der wahren Selbstverwirklichung
und also des wahren Glücks. Mit Christus erfährt man, dass mehr Glück im Geben, denn
im Nehmen liegt.“ (Apg 20.35). Deswegen ermutige ich euch, das Ideal der Heiligkeit
ernst zu nehmen.“
Im Anschluss an die Messe in Savona absolvierte der Papst
einen privaten Besuch im Bischofspalais. Dort besichtigte er die Räume, in denen Pius
VII. zwischen 1809 und 1812 unter Arrest lebte. Danach ging es weiter nach Genua –
wegen des Wetters mit dem Auto und nicht – wie vorgesehen – mit dem Helikopter. Benedikt
XVI. begab sich zum Marienheiligtum „Madonna della Guardia“ in den Bergen nördlich
von Genua. In dem abgeschieden gelegenen Wallfahrtskomplex übernachtete der Papst
auch.