Vatikan/Kanada: Keine Kommunion „in schwerer Sünde“
Menschen, die in schwerer
Sünde leben, können nach Worten von Papst Benedikt XVI. nicht zur Kommunion zugelassen
werden. Der Empfang der Eucharistie setze voraus, dass man frei von schweren Sünden
sei und diese zuvor gebeichtet habe, sagte Benedikt am Sonntag Abend in einer Videoschalte
während des Abschlussgottesdienstes des Eucharistischen Kongresses im kanadischen
Québec. Konkrete Beispiele für Widersprüche zur Lehre der Kirche wie wiederverheiratete
Geschiedene nannte der Papst nicht. „Die Sünde und besonders die schwere Sünde
widersetzt sich dem Tun der Eucharistischen Gnade in uns. Andererseits: Diejenigen,
die aufgrund ihrer Situation nicht kommunizieren können, werden in der Wunsch-Kommunion
und der Teilnahme an der Eucharistiefeier Kraft und Heilswirksamkeit finden.“ Priester
und Laien sollten den Eucharistischen Ritus und die Rolle eines jeden Einzelnen respektieren,
so der Papst. Die Liturgie gehöre nicht uns, sondern sei ein Schatz der Kirche. Kommunionempfang
und Eucharistische Anbetung führten zu einem Leben „in Gemeinschaft mit der Kirche“. „Trotz
unserer Schwäche und unserer Sünden möchte Christus in uns seine Wohnung einrichten,
er will uns heilen. Daher müssen wir alles tun, was in unserer Macht steht, damit
wir ihn in einem reinen Herzen aufnehmen.“ Ein historisches Schlachtfeld, auf
dem der Freiluftgottesdienst stattfand, war Schauplatz für einen eindringlichen Aufruf
des Papstes zur Versöhnung und zu gemeinsamem Engagement der Christen. Die Teilnahme
an der Eucharistie sei die Basis. „Jeder kann auf diese Weise seinen Glauben
stärken und jeden Tag besser seine Mission in der Kirche und der Welt erfüllen. …
Die Teilnahme an der Eucharistie entfernt uns also nicht von unseren Zeitgenossen,
im Gegenteil; weil sie der Ausdruck der Liebe Gottes schlechthin ist, erinnert sie
uns daran, dass wir uns gemeinsam mit unseren Brüdern den gegenwärtigen Herausforderungen
stellen und aus unserem Planeten einen Ort machen sollen, an dem man gut leben kann.
Daher muss man ununterbrochen dafür kämpfen, dass jede Person von seiner Empfängnis
bis zum natürlich Tod respektiert wird, das unsere reichen Gesellschaften die armen
aufnehmen und ihnen ihre Würde wieder geben, dass jede Person sich und ihre Familie
ernähren kann, dass der Friede und die Gerechtigkeit auf allen Kontinenten erstrahlen.“
Der
Eucharistische Weltkongress war gut eine Woche in Kanada zu Gast. Das 50. Glaubensfest
dieser Art wird in vier Jahren in Irland stattfinden. (rv 23.06.2008 peg/bp)