Papst Benedikt XVI.
möchte mit den Regierungsverantwortlichen und den internationalen Organisationen über
Fragen der Gerechtigkeit und Solidarität im Gespräch bleiben. Das sagte er beim Angelusgebet
am Neujahrstag. Am Beginn des neuen Jahres wolle er Regierende und einfache Bürger
dazu einzuladen, sich von Schwierigkeiten und Misserfolgen nicht entmutigen zu lassen,
sondern ihre Anstrengungen zu erneuern. „In der zweiten Jahreshälfte 2008 hat
sich eine Wirtschaftskrise großen Ausmaßes gezeigt. So eine Krise muss bis in die
Tiefe gelesen werden, als schwerwiegendes Symptom, das eine Behandlung an der Wurzel
verlangt. Es genügt nicht, wie Jesus sagen würde, ein Stück neuen Stoff auf ein altes
Kleid zu nähen (Mk 2,21). Die Armen an die erste Stelle zu setzen, bedeutet mit Entschiedenheit
überzugehen zu jener globalen Solidarität, die Johannes Paul II. als nötig erkannt
hat: Die Möglichkeiten des Marktes müssen mit jenen der Zivilgesellschaft abgestimmt
werden, unter konstanter Wahrung der Legalität und mit Blick auf das Gemeinwohl.“
Wie
immer richtete der Papst auch Grüße in verschiedenen Sprachen an die Gläubigen, die
- an diesem Donnerstag unter Regenschirmen - auf dem Petersplatz ausharrten. „Am
ersten Tag des Neuen Jahres begrüße ich alle deutschsprachigen Brüder und Schwestern
hier auf dem Petersplatz. Heute, am Oktavtag von Weihnachten, feiert die Kirche das
Hochfest der Gottesmutter Maria und begeht zugleich den Weltfriedenstag. Maria, die
Königin des Friedens, hat Christus zur Welt gebracht, der alle Menschen mit den Gaben
des himmlischen Vaters beschenken will. So bitten wir besonders um Gottes Beistand
für die Völker, die auch zu Beginn dieses Jahres unter gewalttätigen Auseinandersetzungen
leiden, und für uns alle, damit wir den Bedürftigen helfen und so den Frieden fördern.
Der Herr segne und behüte euch und eure Familien!“ (rv 01.01.2009 gs)