2009-03-03 12:53:40

D: Zollitsch warnt vor Überforderung des Staates


RealAudioMP3 In der Diskussion um die Rettung angeschlagener Unternehmen hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz vor einer Überforderung des Staates gewarnt. „Der Staat kann nicht alle Arbeitsplätze, die möglicherweise in Deutschland verloren gehen, mit Steuermitteln retten“, sagte Robert Zollitsch dem Hamburger Abendblatt.
Die deutschen Bischöfe werden sich im Rahmen ihrer Frühjahrsvollversammlung in Hamburg mit der Wirtschafts- und Finanzkrise beschäftigen. Zollitsch sagte zum Auftakt der Konferenz:

„Wir spüren, dass die Fragen die Menschen beschäftigen, wie sieht die Zukunft aus, wie geht es wirtschaftlich weiter, wie ist es mit den Arbeitsplätzen bei uns in der Bundesrepublik Deutschland und wie ist die wirtschaftliche Entwicklung in der Welt?“
 
Noch vor wenigen Jahren sei die wirtschaftliche Freiheit zu einseitig betont worden. Nach der Finanzmarktkrise werde dem Staat nun vielfach eine Rolle zugeschrieben, die nicht der sozialen Marktwirtschaft entspreche, so Zollitsch. Im Fall von Opel etwa müsse man „gründlich abwägen“.

„Wir wollen die Situation analysieren, wollen uns von Fachleuten beraten und einführen lassen und wollen schauen, wie wir möglichst viel von dem vermitteln können, was aufgrund der christlichen Soziallehre und im Blick auf eine soziale Marktwirtschaft zu dieser Situation gesagt werden kann und wie dann auch tatsächlich gewisse Leitplanken gesetzt werden können.“
 
Zu den Auswirkungen der Finanzkrise auf die katholische Kirche sagte der Erzbischof, in seiner Erzdiözese Freiburg befänden sich nur 0,02 Prozent der Geldanlagen „diesen Randgebieten, wo es unsicher geworden ist. Uns hat die Krise nicht spürbar getroffen. Ähnliches höre ich auch aus den anderen Diözesen.“

(rv/pm 03.03.2009 bp)







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