2009-06-20 13:53:56

Vatikan: Der Papst würdigt De Gasperi


RealAudioMP3 Moral und Politik sind keine Gegensätze. Deshalb braucht es christliche Politiker. Das sagte Papst Benedikt XVI. bei einem Treffen mit der italienischen De-Gasperi-Stiftung an diesem Samstag. Dabei würdigte Benedikt den verstorbenen italienischen Ministerpräsidenten und Europa-Politiker Alcide De Gasperi. Die Politik des tief gläubigen De Gasperi habe durch „moralische Redlichkeit“ und den „Glauben an menschliche und christliche Werte“ überzeugt, so der Papst. Das sei vor allem auch in schwierigen Zeiten deutlich geworden. Benedikt:

„In historisch schwierigen Momenten, geprägt von sozialen Umwälzungen in Italien und Europa, hat De Gasperi es verstanden, sich wirkungsvoll für das Gemeinwohl einzusetzen. Er hat sich an den Lehren des Evangeliums gebildet und war in der Lage, seinen Glauben in konkrete und kohärente Handlungen zu übersetzen. Spiritualität und Politik waren in der Tat zwei parallele Dimensionen seiner Persönlichkeit, die sein soziales und geistiges Engagement kennzeichneten.“

Auch wenn es zur Amtszeit des Politikers auch Unstimmigkeiten zwischen Politik und Kirche gegeben habe, habe De Gasperi nie gezögert, der Kirche grundlegend zuzustimmen. Er habe dabei immer wieder antworten in den kirchlichen Lehren gesucht, ohne jedoch Selbständigkeit im Denken zu verlieren. Der Papst:

„Er lernte von der Kirche und folgte ihr – gerade deshalb war er in seinen politischen Entscheidungen autonom und verantwortlich. Ohne sich der Kirche für politische Ziele zu bedienen und ohne jemals einen Kompromiss mit seinem rechten Gewissen einzugehen.“

Alcide de Gasperi, der von 1881-1954 lebte, gilt als einer der Gründungsväter der neuen demokratischen Staaten und als Vorreiter der Europäischen Gemeinschaft. Außenpolitisch setzte er sich für die Westintegration Italiens sowie für Zusammenarbeit und Verständigung ein. In Anerkennung seiner steten Förderung der europäischen Einigung wurde De Gasperi am 24. September 1952 der internationale Karlspreis zu Aachen verliehen. Zwei Jahre später wurde er zum Präsidenten der „Parlamentarischen Versammlung der EGKS, dem Vorläufer des Europäischen Parlamentes gewählt, verstarb jedoch drei Monate später.

(rv 20.06.2009 pr/mg)








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