„Wahre Gastfreundschaft beinhaltet, dass man sich dem Anderen öffnet.“ Das stellt
der Mailänder Kardinal Dionigi Tettamanzi ein einem Interview mit der Tageszeitung
„La Stampa“ fest. In dem Gespräch nimmt Kardinal Tettamanzi Stellung zu der Verabschiedung
des so genannten „Sicherheitspaket“ durch das italienische Parlament. Die neuen Gesetze
beinhalten kontroverse Normen auf dem Gebiet der Immigration, etwa die Rückführung
von Bootsflüchtlingen noch auf dem Meer, ehe sie einen Asylantrag stellen können.
„Alle wollen Sicherheit, aber wirklich nötig ist eine menschliche und zivilisierte
Sicherheit. Es ist wichtig, dass die Gleichwertigkeit aller Menschen nicht weiter
zur Diskussion gestellt wird.“, so Kardinal Tettamanzi. Es sei der Punkt gekommen,
an dem es keine Zukunft mehr gebe ohne Solidarität gegenüber den Hilfsbedürftigen,
Kranken und Fremden: Man solle „Brücken bauen anstelle von Mauern errichten. Wahre
Integration geschieht in der Anerkennung der Gleichheit aller Menschen.“, fasst der
Kirchenvertreter seine Forderungen zusammen. (misna 17.07.2009 cl)