Die Behörden des Landes haben an diesem Donnerstag erneut ein Boot mit Flüchtlingen
auf dem Mittelmeer nach Libyen abgeschoben. Das berichtet die Nachrichtenagentur Ansa.
Sie beruft sich auf die Hafenpolizei von Palermo und auf Aussagen von Fischern, die
die Flüchtlinge im Kanal vor Sizilien gerettet hatten. 14 Flüchtlinge wurden demnach
von einem italienischen Polizeiboot aufgenommen und direkt nach Libyen gebracht. Ihre
Nationalität ist ungeklärt. Seit Inkrafttreten des neuen Ausländerrechtes können Flüchtlinge
bei Eintritt in die nationalen Gewässer direkt nach Libyen abgeschoben werden. Kirchenvertreter,
Menschenrechtsorganisationen und auch die UNO hatten die verschärfte Regelung scharf
kritisiert. Viele der illegal einreisenden Flüchtlinge würden nach Antragstellung
rechtmäßig Asyl erhalten, bei einer direkten Abschiebung jedoch erneut in Lebensgefahr
gebracht. Die Menschenrechte seien auch in internationalen Gewässern gültig, zitiert
die katholischen Agentur Misna den EU-Menschenrechtskommissar Thomas Hammarberg. Viele
der Bootsflüchtlinge kommen aus Somalia oder anderen Krisengebieten. (or/ansa/misna
30.07.2009 pr)