Schweiz: Kirchen mahnen im Plakatstreit zur Besonnenheit
In der Debatte über die sogenannte Anti-Minarett-Initiative haben sich die Schweizer
Kirchen grundsätzlich gegen Plakatverbote ausgesprochen. Der römisch-katholische Bischof
von Sion, Norbert Brunner, der Präsident des Evangelischen Kirchenbundes, Thomas Wipf,
und der Vorsitzende des evangelischen Freikirchen-Verbandes, Max Schläpfer, haben
ein solches Verbot als den falschen Weg bezeichnet, mit dieser Initiative umzugehen.
Weder die Plakate der Anti-Minarett-Initiative noch jene der Freidenker sollten ihrer
Ansicht nach untersagt werden, erklärten die kirchlichen Vertreter an diesem Samstag
in verschiedenen Zeitungsinterviews. Alle drei distanzierten sich von der Initiative
wie auch vom Plakat. Man dürfe aber dem Stimmbürger zumuten, dieses „entlarvende Plakat“
selber zu beurteilen, erklärte Wipf. - Über das von der rechtsgerichteten Schweizerischen
Volkspartei (SVP) und anderen Gruppen initiierte Anti-Minarett-Volksbegehren wird
am 29. November eine Volksabstimmung durchgeführt. Dabei werden die Schweizer über
das Verbot von Minaretten abstimmen.