2009-10-22 14:47:51

Zypern: Gespräche die man braucht


Ein Treffen zwischen Papst Benedikt und dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill sei auch auf längere Sicht „unmöglich“. Das sagt der russisch-orthodoxe „Außenminister“ Hilarion. Erst müssten in den Beziehungen zwischen beiden Kirchen „positive Fortschritte“ erreicht werden, zitiert ihn die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass. Solche Fortschritte beträfen vor allem die kirchliche und ökumenische Lage im Westen der Ukraine, so Hilarion. Er äußerte sich am Rand der Gespräche zwischen katholischen und orthodoxen Theologen, die derzeit auf Zypern stattfinden. Der griechisch-orthodoxe Metropolit Ioannis Zizioulas von Pergamon wandte sich derweil in einem Interview gegen Kritik konservativer Teile der orthodoxen Welt am katholisch-orthodoxen Dialog. Orthodoxe Geistliche, darunter Mönche vom Berg Athos, werfen dem Ökumenischen Patriarchat vor, in der Frage des petrinischen Primats gegenüber Rom nachzugeben. „Der Widerstand gegen den Dialog ist unverständlich“, so der Metropolit. – Am 16. Oktober hat die „Gemischte Internationale Kommission für den theologischen Dialog zwischen der katholischen Kirche und den orthodoxen Kirchen“ ihre Arbeit wieder aufgenommen. Das Treffen auf Zypern setzt die Begegnung in Ravenna 2007 fort. Bis 23. Oktober tagt die Kommission in Paphos zum Thema: „Die Rolle des Bischofs von Rom in der Gemeinschaft der Kirche im ersten Jahrtausend“. Orthodoxe Geistliche hatten am Samstag die in Paphos auf Zypern tagende Sitzung der Kommission gestört. Weil sie eine Unterwerfung der Orthodoxen durch den Papst in Rom fürchten, verlangten sie einen Abbruch der Gespräche. In dem zitierten Interview bezeichnete Metropolit Ioannis Zizioulas die Vorgänge als Signal dafür, dass der ökumenische Dialog noch einen weiten Weg vor sich habe. Zizioulas gilt als Schlüsselfigur in den anberaumten Gesprächen.

(itar-tass/zenit 22.10.2009 sk)







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