2010-05-02 16:58:51

Schweiz: Tagebuch bezichtigt Ordensschwester körperlicher Gewalt


Es sind schwere Beschuldigungen, die jetzt in einem Zeitungsartikel gegen eine Ordensschwester erhoben werden: In einem ehemaligen Kinderheim im Kanton Luzern soll es in zwei Fällen in den 1930er Jahren zu schweren Gewaltausschreitungen mit tödlichen Folgen gekommen sein. Das meldet die Zeitung „Zentralschweiz am Sonntag“ an diesem Sonntag und beruft sich dabei auf einen Tagebucheintrag. Bislang gebe es zwar noch keine gesicherten Erkenntnisse über die im Tagebuch geschilderten Vorgänge, aber an deren Glaubwürdigkeit zweifle laut Zeitung weder der Schwesternorden noch die Kantonverantwortlichen. Die Provinzoberin der Ingenbohler Schwestern, Marie-Marthe Schönenberger, betonte gegenüber der Zeitung: „Wir können für diesen und auch die anderen schlimmen Fälle, die passiert sind, nur in aller Form um Verzeihung bitten – stellvertretend für unsere Vorgängerinnen.“ Die Vorgänge seien „mit unserem christlichen Glauben und den damaligen Richtlinien, mit denen wir Kinder erziehen wollten, in keinster Weise vereinbar“. Auch Regierungsrat Guido Graf, Vorsteher des Sozialdepartementes des Kantons Luzern, zeigte sich gegenüber der Zeitung schockiert. Die Schilderungen in dem jetzt bekannt gewordenen Tagebuch eines ehemaligen Heimkindes erhöhen laut Graf den Druck, die Aufarbeitung voranzutreiben. – Laut dem Zeitungsbericht soll eine Ordensschwester in den 1930er Jahren im katholischen Heim Rathausen zwei Kinder so schwer verletzt haben, dass die Kinder an den Folgen ihrer Verletzungen starben. Die Familie der vor elf Jahren Verstorbenen hatte die Aufzeichnungen der Zeitung zur Verfügung gestellt. Der Orden bemüht sich laut Medienberichten, die Geschehnisse in Rathausen lückenlos aufzuarbeiten. Die Ingenbohlerinnen waren von 1880 bis 1972 im Auftrag des Kantons für das Kinderheim zuständig.

(kipa 02.05.2010 vp)







All the contents on this site are copyrighted ©.