Eine „neuerliche leichte Trübung“ im evangelisch-katholischen Verhältnis sieht der
Mainzer Kardinal Karl Lehmann. Beim Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) in München sagte
er am Freitag, dass die Bevorzugung der Luther-Bibelübersetzung durch die evangelische
Kirche sowie die vatikanische Erklärung zum katholischen Kirchenverständnis „Dominus
Iesus“ aus dem Jahr 2000 seine Einschätzung bestätigen würden. Durch den erweiterten
Gebrauch der vorkonziliaren Liturgie in der katholischen Kirche und der damit verbundenen
Neufassung der Karfreitagsfürbitte für die Juden seien weitere Irritationen entstanden,
so Lehmann. Nichtsdestotrotz hätten die Kirchen in Deutschland in den vergangenen
40 Jahren „beträchtliche Fortschritte“ erzielt. Als Beispiele nannte er Stellungnahmen
zu den Themen Migration, Medien und bioethischen Fragen.