D: Kardinal Sterzinsky lehnt Elterngeld-Kürzung ab
Der Berliner Kardinal Georg Sterzinsky hat die Streichung des Elterngeldes für Hartz-IV
Empfänger kritisiert. Sterzinsky sagte am Dienstag in Berlin der Katholischen Nachrichten-Agentur,
dies sei ein „massiver Einschnitt bei armen Familien“. Er trage dazu bei, die soziale
Balance aus dem Gleichgewicht zu bringen. Die Schwächsten in der Gesellschaft würden
dadurch am stärksten benachteiligt, so der Erzbischof, der in der Deutschen Bischofskonferenz
die Kommission für Ehe und Familie leitet. Sterzinsky verwies auf die politische Debatte
bei Einführung des Elterngeldes. Bei der Ablösung des Bundeserziehungsgeldes durch
das Elterngeld im Jahr 2007 sei es als „wichtige und daher beizubehaltende soziale
Komponente“ betrachtet worden, dass das Mindestelterngeld nicht auf Sozialleistungen
angerechnet werde. Mit Blick auf die hohe Kinderarmut in Deutschland dürften die Lebensbedingungen
von Familien „nicht noch weiter verschlechtert werden“, so der Kardinal. Die Politik
müsse das Signal geben, dass jedes Kind in der Gesellschaft erwünscht sei. „Deshalb
darf das Elterngeld für bedürftige Familien nicht gestrichen werden“, mahnte Sterzinsky.
Kinder bräuchten von Anfang an einen guten Start. Dazu gehöre auch finanzielle Sicherheit
für die Familie.