2010-11-08 09:01:44

Brasilien: Neue Selige aus Österreich


RealAudioMP3 Barbara Maix heißt sie, aus Wien kommt sie – und seit Samstag Abend steht sie offiziell im Buch der katholischen Seligen. Aber ihre Seligsprechung fand in Brasilien statt – dort, wo sich die Missionarin im 19. Jahrhundert um Kinder, Jugendliche und Kranke gekümmert hat.

1818 wurde sie geboren – der Vater war Beamter am kaiserlichen Hof in Wien. Doch mit 15 Jahren war Barbara schon Vollwaise; sie fand Arbeit als Schneiderin, eröffnete später einen Damensalon und ein Lehrlingsheim. 1848 bricht die Revolution aus; sie kommt wirtschaftlich in Schwierigkeiten und entscheidet sich, zu emigrieren.

„Dreißig Tage wartete sie im Hamburger Hafen“, erzählt Erzbischof Angelo Amato von der vatikanischen Heiligenkongregation: „Dann bekam sie als einzige Möglichkeit eine Schiffspassage nach Brasilien. Sie nahm das als ein Zeichen, dass die Vorsehung sie nach Brasilien rief – und als sie dort ankam, wurde sie praktisch zu einer Brasilianerin.“

In dem Land herrschte damals ein Habsburger; kaum in Rio angekommen, gründet Maria Barbara von der Heiligsten Dreifaltigkeit – so ihr Klostername – 1849 die „Kongregation der Schwestern vom Unbefleckten Herzen Mariens“. Ihre Aufgabe: Arbeit mit Straßen- und Waisenkindern, Kampf gegen die Sklaverei. Bis heute engagiert sich der Orden vor allem mit Schulen und Krankenhäusern – nicht nur in Brasilien, sondern auch in Haiti, Bolivien und Mosambik.

„Ihre Gestalt ist bis heute nicht vergessen, weil sie die Sprache der Nächstenliebe des Evangeliums gesprochen hat. Eine Sprache, die jeder versteht: Groß und klein, gebildet oder ungebildet. Eine Weltsprache, die die Jahrhunderte durchquert!“

Das Seligsprechungsverfahren für Barbara Maix lief seit 1993; im März dieses Jahres brachte Papst Benedikt es zum Abschluß. Erzbischof Amato hat am Samstag Abend im brasilianischen Porto Alegre die Seligsprechung der brasilianischen Wienerin vorgenommen.

(rv 08.11.2010 sk)







All the contents on this site are copyrighted ©.