Der Vatikan ist erfreut über den neuen politischen Kurs Nepals. Bei einem Treffen
mit dem nepalesischen Botschafter an diesem Donnerstag im Vatikan äußerte sich Benedikt
XVI. positiv über Ansätze der Demokratisierung und der Einführung eines Mehrparteinsystems
in dem Land. Der Papst verwies in dem Zusammenhang auf Signale, die in den jüngsten
politischen Vereinbarungen zum Vorschein gekommen seien. Viel sei jedoch noch umzusetzen,
um die Demokratie im Land vollständig zu verwirklichen, so Benedikt XVI. weiter. Konkret
nannte der Papst die Gewalt gegen Katholiken in Nepal, bei der auch kirchliches Eigentum
beschädigt worden sei. Der Papst sieht die Vorfälle im Widerspruch zur „langen Tradition
der Toleranz“ in dem Land. Der Spielraum kirchlicher Einrichtungen im Sozial-, Schul-
und Gesundheitswesen des Landes ist nach Ansicht des Papstes dagegen groß: Sie könnten
frei handeln, ihre Arbeit werde geschätzt. Von den 26 Millionen Einwohnern Nepals
sind nach vatikanischen Angaben 6.000 Katholiken. - Neuer Botschafter Nepals beim
Heiligen Stuhl ist der 58-jährige Suresh Prasad Pradhan; er war zuletzt Botschafter
in Berlin.