2011-01-18 14:56:25

Tunesien: Ungewisse Zukunft


Zurückhaltend äußert sich der Bischof von Tunis, Maroun Elias Lahham, zu den Perspektiven des Landes. Es sei noch nicht absehbar, ob sich das Land auf eine Demokratie zubewege, sagte er am Dienstag gegenüber dem römischen Pressedienst Misna. Bislang seien Demokratien in dieser Weltgegend „inexistent“. Daher bereite es den Tunesiern Sorge, die ersten zu sein, die dies versuchten. Aber bald werde man sehen, ob die neue Regierung tatsächlich offen und demokratisch ist. „Es gibt den Versuch, von einem autoritären Regime zu einem demokratischen Regime zu wechseln“, betonte Lahham. Offenbar übernähmen die weniger korrupten Ex-Mitarbeiter Ben Alis nun die Verantwortung in der Exekutive. Aber das Problem sei, dass in den 23 Jahren unter Präsident Zine El Abidine Ben Ali kaum andere Führungspersönlichkeiten hochkommen konnten. Umso mehr seien baldige Wahlen notwendig.

Wunsch nach Freiheit
Zu Beginn der Demonstrationen in Tunesien sei es um Arbeitslosigkeit und hohe Lebenshaltungskosten gegangen, sagte Lahham zu Misna. Aber schon am zweiten Tag habe sich gezeigt, dass politische Fragen im Vordergrund standen. „Mehr als wirtschaftliche Probleme, die in diesen internationalen Krisenjahren auch viele andere Länder betreffen, war es der Wunsch nach Freiheit, der die Tunesier bewegt", so der Bischof. Von den 10 Millionen Bewohnern Tunesiens sind 21.000 Katholiken.

(ansa/misna/kipa 18.01.2011 pr)







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