Welternährungsorganisation: „Abstimmung der Maßnahmen rettet Leben“
Wie wichtig die Abstimmung
der internationalen Hilfsorganisationen für eine wirkungsvolle Hungerbekämpfung ist,
daran erinnert eine Welternährungskonferenz in dieser Woche in Rom. Über 300 internationale
Experten kommen ab Mittwoch am Hauptsitz der UN-Welternährungsorganisation FAO zusammen,
um über den Stand der Nahrungssicherheit zu debattieren. Einer der Brennpunkte: die
Situation in Somalia, ein anderer: der Hunger in der Sahel-Zone. Radio Vatikan hat
mit Luca Russo gesprochen, er ist Ökonom und Mitveranstalter des Symposiums.
„Das
Frühwarnsystem in Somalia funktioniert mittlerweile sehr gut, die FAO und andere Organisationen
arbeiten hier gut zusammen. Auf internationaler Ebene kam das Handeln zu spät, als
man erst im Juli 2011, also zehn Monate zu spät, den Notstand für Somalia erklärte.
Die Situation in Somalia ist im Augenblick aber besser, und die Aussichten sind ganz
gut. Es gibt allerdings im Augenblick keinen Konsens darüber, wie schwerwiegend die
Krise dagegen in der Sahel-Zone ist. Viele Organisationen haben verschiedene Meinungen
dazu. In Somalia haben wir es geschafft, die Situation gemeinsam zu analysieren; für
die Sahel-Zone funktioniert dieses System nicht.“
Hier liege die Herausforderung
für die verschiedenen Hilfsorganisationen und Staaten bei der Bewältigung von Hungerkrisen,
fügt Russo an:
„Eines der großen Probleme in der Vergangenheit war immer,
dass die verschiedenen Organisationen und Staaten jeweils unterschiedliche Analysen
vornahmen und deswegen zu verschiedenen Ergebnissen kamen. So gab es Widersprüche
zwischen ihnen. Deswegen wollen wir uns bei diesem Symposion genau auf diese Frage
konzentrieren: Wie können all die Organisationen, die sich um Nahrungsunsicherheit
kümmern, zu gemeinsamen Analysen kommen? Und so zu gemeinsamen Maßnahmen kommen, um
das Problem der Nahrungsunsicherheit mit vereinten Kräften anzugehen?“