Die Bemühungen der anglikanischen Weltgemeinschaft um ihre Kircheneinheit haben am
Wochenende einen Rückschlag erhalten. Eine knappe Mehrheit der Diözesansynoden in
der englischen Mutterkirche lehnte den sogenannten anglikanischen Grundlagenvertrag
„Anglican Covenant“ ab. Das berichtet die Sonntagszeitung „Sunday Telegraph“. Dieses
in harten internationalen Diskussionen ausgehandelte Dokument soll die unverbrüchlichen
Bestandteile der anglikanischen Lehre in einem verbindlichen Rahmen festschreiben,
um künftige „schismatische Handlungen“ einzelner Nationalkirchen zu verhindern. Über
den anglikanischen Grundlagenvertrag wird derzeit in zahlreichen Nationalkirchen beraten
und abgestimmt. In der Kirche von England, der anglikanischen Mutterkirche, ist jedoch
eine Mehrheit der Diözesansynoden erforderlich, bevor das höchste Beschlussgremium,
die landesweite Generalsynode, darüber abstimmen kann. Weltweit gehören der anglikanischen
Kirche etwa 77 Millionen Mitglieder an.