Die Aussöhnung zwischen Nordkorea und Südkorea gehört für den neuen Erzbischof von
Seoul „zu den wichtigsten Aspekten unserer Zeit“. Fragen, „die beide Teile Koreas
betreffen“, müssten durch Dialog gelöst werden, es seien „dringend Maßnahmen für ein
besseres gegenseitiges Verständnis notwendig“. Das betonte Erzbischof Andrew Yeom
Soo jung im Interview mit dem vatikanischen Fidesdienst. Vor allem sollten „die Forschung
und andere Aktivitäten im Hinblick auf die Wiedervereinigung“ gestärkt werden, fügte
der Erzbischof an. Die Erzdiözese Seoul setze sich mit der Caritas sehr für die Bereitstellung
von humanitären Hilfen für die Menschen in Nordkorea ein, so der Erzbischof weiter.
„Lebensschutz und Mission haben Priorität“ Als pastorale Prioritäten
benannte Andrew Yeom Soo jung, der in der Leitung des Hauptstadt-Erzbistums am 10.
Mai Kardinal Nicholas Cheong Jinsuk nachfolgte, den Lebensschutz und die Mission.
Die koreanische Gesellschaft habe mit dem Klassenkonflikt, mit Problemen bei der Bildung
und in den Familien sowie mit sinkenden Geburtenraten zu kämpfen. „Ich glaube, dass
die Religion nützlich ist, wenn es um die Lösung von sozialen Konflikten geht, dort
wo ein Geist der Solidarität in der Gesellschaft verbreitet werden soll“, so der Erzbischof.
Zum Thema Neuevangelisierung merkte er an: „Ich werde auch die ,Bewegung Evangelisierung
2020‘ aktiv unterstützen, die Kardinal Cheong auf den Weg brachte und die sich das
Wachstum der katholischen Glaubensgemeinschaft um zwanzig Prozent bis zum Jahr 2020
zum Ziel setzt.“ – Das Erzbistum Seoul zählt 1,4 Millionen Katholiken. Von den 48
Millionen Südkoreanern sind mehr als fünf Millionen katholisch. Damit ist Südkorea
- aus dem Norden liegen keine verläßlichen Zahlen vor - das Land mit der fünftgrößten
Katholiken-Gemeinde in Asien - nach den Philippinen, Indien, Vietnam und Indonesien. (fides/kipa
22.05.2012 pr)