„Die Familie ist eine einzigartige Gemeinschaft der Liebe“
Papst Benedikt ist
sehr zufrieden mit seinem Mailand-Besuch. Bei seiner Generalaudienz zog er an diesem
Mittwoch in Rom eine Bilanz der dreitägigen Visite vom letzten Wochenende. Benedikt
hatte in Europas größtem Bistum am VII. Welttag der Familien teilgenommen, das unter
dem Motto stand: „Die Familie, die Arbeit und das Fest“.
„Ich bin immer
noch ganz erfüllt von den unvergeßlichen und wunderbaren Begegnungen mit den Familien
aus Italien und aus aller Welt. Es war auch mein erster Besuch als Nachfolger des
heiligen Petrus bei den Gläubigen im Erzbistum Mailand, die mich aufs herzlichste
empfangen haben. Und ich wollte im Rahmen dieses Besuchs auch die Gelegenheit wahrnehmen,
den Menschen von Emilia, die so schwer unter den Folgen des Erdbebens zu leiden haben,
meine Nähe zum Ausdruck zu bringen.“
In Mailand hatte der Papst am Sonntag
bekanntgegeben, dass er eine halbe Million Euro an Nothilfe ins Erdbebengebiet schicken
will. Das Geld stammt aus Spenden, die Benedikt in Mailand erreicht haben; es soll
in der norditalienischen Region Emilia, in der die Beben nicht abreißen, vor allem
betroffenen Familien zugute kommen.
„Mit vielen Menschen konnte ich ins
Gespräch kommen, und einige Familien gaben ergreifende Lebenszeugnisse des Glaubens
und der Liebe. Die Familie ist eine einzigartige Gemeinschaft der Liebe, die auf dem
Sakrament der Ehe gründet und berufen ist, ein Heiligtum des Lebens zu sein, Hauskirche
und Keimzelle unserer Gesellschaft. Von Mailand ging eine Botschaft der Hoffnung aus:
die Liebe ist herausfordernd, aber schön und frohmachend, die Liebe ist treu, sie
währt für immer und sie ist offen für das Leben. Als Zeugen dieser Liebe können die
Familien an der Sendung der Kirche und am Aufbau unserer Gesellschaft mitwirken.“
Der
Papst hatte in Mailand u.a. von Politik und Arbeitgebern eine bessere Vereinbarkeit
von Familie und Beruf gefordert. Man dürfe Arbeit nicht nur als Profitmaximierung
verstehen; eine solche Logik schade den Familien und damit auch der Gesellschaft im
Ganzen. Zugleich setzte sich Benedikt für den Schutz des arbeitsfreien Sonntags ein
und versicherte wiederverheirateten Geschiedenen, er fühle sich ihnen besonders nahe.
„Alle Familien möchte ich dem besonderen Schutz der allerseligsten Jungfrau
Maria, der Königin der Familien, anvertrauen. Ich wünsche euch allen einen gesegneten
Aufenthalt hier in der Ewigen Stadt!“