Kurienbischof: „Nicht jeder Flüchtling kann gültigen Pass vorzeigen“
Beider Vorstellung
der Papstbotschaft zum Welttag der Flüchtlinge und Migranten ist Kurienbischof Joseph
Kalathiparambil vor Journalisten besonders auf das Schicksal von Flüchtlingen eingegangen.
Der Sekretär des Päpstlichen Rates der Seelsorge für Migranten und Menschen unterwegs
sagte am Montag bei der Pressekonferenz im Vatikan:
„Auch heute sind noch
viele Menschen wegen unzähliger Menschenrechtsverletzungen gezwungen, ihre Heimat
und ihre Familien zu verlassen. Auch blutige Konflikte vertreiben viele aus der Heimat.
Denken wir beispielsweise an Syrien, Mali oder an die Demokratische Republik Kongo,
wo achtzig Prozent der Todesopfer Zivilisten sind.“
Auf der Flucht würden
oft Familien auseinandergerissen, die Not sei vielfältig. Papst Benedikt XVI. sehe
darin eine Parallele zum Leidensweg Jesu, so Kalathiparambil. Der Sekretär des Päpstlichen
Rates für die Migrantenseelsorge erinnerte auch daran, dass es in einigen Teilen der
Welt für die Hilfsorganisationen sehr schwierig sei, Flüchtlingen zu helfen - so etwa
in Südafrika, Jordanien oder im Libanon. Innerhalb der EU hingegen werde es immer
schwieriger, Asylanträge genehmigt zu bekommen – was Menschenhändlern in die Karten
spiele. Außerdem kämen auch deswegen viele Verzweifelte bei gefährlichen Meeresüberquerungen
ums Leben:
„All dies geschieht, obwohl die internationale Gemeinschaft verpflichtet
ist, Flüchtlinge und Asylsuchende zu schützen – im Sinne des internationalen Menschenrechts!“
Wichtig
sei nicht nur das Recht auf Asyl, sondern auch der Anspruch auf lebensnotwendige Dinge
wie Lebensmittel, Unterkunft und medizinische Versorgung, so der Kurienbischof: Das
gelte auch dann, wenn die Betroffenen keine gültigen Papiere vorzeigen könnten.
„Wir
können nicht genug betonen, dass Asylsuchende sich auf der Flucht befinden: Es ist
daher ihr gutes Recht, dass sie die nötigen Reisedokumente oder Ausweise nicht immer
dabei haben!“