2012-11-18 13:35:49

D/Heiliges Land: Kirchen warnen vor Gewaltspirale


Angesichts der wachsenden Kriegsgefahr in Israel und Palästina haben Vertreter der beiden großen Kirchen in Deutschland die Konfliktparteien zur Eindämmung der Gewalt aufgerufen. In einer Erklärung vom Sonntag, die vom Vorsitzenden der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz und vom Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche unterzeichnet ist, fordern sie „die Verantwortlichen in Gaza mit großem Nachdruck auf, die Strategie der Gewalteskalation zu beenden – im Interesse der israelischen Bürgerinnen und Bürger ebenso wie im Interesse des eigenen Volkes, das mehr noch als der Gegner unter der erneut in Gang gesetzten Gewaltspirale zu leiden hat.“ Die „ohnehin erschöpfte Bevölkerung im Gaza-Streifen“ dürfe nicht ein weiteres Mal von der eigenen Regierung als Einsatz in einem Machtspiel missbraucht werden, heißt es weiter. Zugleich fordern die katholische und evangelische Kirche Deutschlands die israelische Regierung „mit Entschiedenheit“ dazu auf, „in ihren militärischen Maßnahmen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit strikt zu beachten“. Israel habe das Recht auf Selbstverteidigung, aber dieses Recht sei durch die Pflicht zur Rücksichtnahme auf die Zivilbevölkerung begrenzt.
Besorgt zeigen sich beide Kirchen über eine mögliche Ausweitung der Gewalt: „Der gewalttätige Konflikt im Heiligen Land könnte die Lage im gesamten Nahen und Mittleren Osten destabilisieren und jene Länder, die in den Umwälzungen der arabischen Welt nach einer neuen, tragfähigen Ordnung suchen, in eine gefährliche Radikalisierung treiben“, heißt es in der Erklärung. Dies bedrohe nicht zuletzt auch die Minderheiten in diesen Ländern, unter ihnen die Christen, die vielerorts ohnedies bereits großen Gefährdungen ausgesetzt seien.
(pm 18.11.2012 pr)








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