2012-12-24 10:35:14

Lateinamerika: 500 Jahre Nachhall einer Predigt


RealAudioMP3 Es ist eine fünfhundert Jahre alte Predigt, aber sie hat es auch heute noch in sich. Der Dominikanerorden feiert in diesen Tagen das Jubiläum der Geburtsstunde seines Einsatzes für Gerechtigkeit und Frieden in Lateinamerika, der mit der Predigt von Antonio Montesinos begann. „Mit welchem Recht haltet ihr die Indianer in dieser gewalttätigen und fürchterlichen Sklaverei?“ fragte Dominikaterpater Montesinos damals. Diese Worte hallen auch heute noch nach, sagt Schwester Toni Harris, internationale Promotorin des Dominikanerordens für Gerechtigkeit und Frieden:

„Menschen sehen eine Verbindung zwischen der Botschaft dieser Predigt vor fünfhundert Jahren und aktuellen Anlässen, die es heute zu bewältigen gilt. Wir Dominikaner in den USA zum Beispiel verbinden ganz konkret damit die Frage nach dem Rassismus, den es in unserem Land immer noch gibt. Aber auch die Fragen nach Migration und Einwanderung kommen in den Blick: Im Land wird es kontrovers diskutiert, aber die Kirche ist da ganz klar: Jeder Fremde soll mit Würde und Respekt aufgenommen werden.“

Die Dominikaner waren 1510 nach Hispaniola gekommen, in die heutige Dominikanische Republik. Und schon kurze Zeit darauf wandte sich Pater Montesinos gegen die Ausbeutung durch die Spanier: „Ihr bringt die Indianer mit eurer exzessiven Gier nach Gold um. Schlaft ihr so tief, dass ihr das nicht merkt?“ Das Jubiläum dieser Worte wirft einen Blick auf all die Probleme, die seit der gewaltsamen Unterwerfung der Urbevölkerung die Geschichte des Kontinents bis heute verfolgen. Schwester Harris:

„Die Auswirkungen des Waffenhandels zum Beispiel, die Unmenge an Geld, die Länder für den Kauf von Waffen aufwenden, das alles hat Auswirkungen auf die Armut weltweit. Es geht um den Missbrauch von Ressourcen, die für den Kampf gegen die Armut eingesetzt werden könnten und sollten. Außerdem bin ich mir sicher, dass Themen wie die Immigration, wie Armut und Rassismus für die meisten Länder in der Welt relevant sind.“

(rv 24.12.2012 ord)









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