2013-01-27 14:19:07

Österreich: Kirchen fordern offiziellen Gedenktag für Holocaust-Opfer


Die christlichen Kirchen des Landes plädieren dafür, den 27. Januar zum offiziellen Gedenktag für die Opfer des Holocaust zu machen. In zahlreichen europäischen Ländern wird der 27. Januar als Tag der Befreiung des NS-Vernichtungslagers Auschwitz bereits als Gedenktag begangen. Daher sollte dieser Tag auch in Österreich „ein offizieller Tag des Gedenkens an die jüdischen Opfer des NS-Regimes sein“, so eine Erklärung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ). Der Vorstand des Rates veröffentlichte das Schreiben an diesem Sonntag.

Gefordert sei ein solcher offizieller Gedenktag nicht zuletzt „in einer Zeit, in der vieles relativiert wird“. In dieser Situation brauche es ein deutliches Zeichen dafür, dass man niemals vergessen werde und so der Gefahr einer Wiederholung entgegenwirken wolle. Ein solcher „Tag des Nachdenkens über die Vergangenheit“ habe zugleich eine wichtige Bedeutung für die Gegenwart, da aus der Erinnerung Orientierung für die Gegenwart und für die Zukunft gewonnen werden könne. Dies gelte zum Beispiel im Blick auf die Bewahrung der Menschwürde, der Menschenrechte, der Demokratie und des Rechtsstaates. Die Erinnerung dürfe nicht abreißen, denn ohne Erinnerung gebe es weder Überwindung des Bösen noch Lehren für die Zukunft.

Die Vereinten Nationen erklärten den 27. Januar im Jahr 2005 zum internationalen Holocaust-Gedenktag. In vielen europäischen Ländern - von Albanien über Dänemark, Deutschland, Griechenland, Großbritannien, Italien, Kroatien, Polen, Serbien, Slowenien, Spanien bis zur Tschechischen Republik und zur Ukraine - ist dieser Tag ein offizieller Gedenktag. In Österreich sei dies anders, so der ÖRKÖ. Man bedauere ausdrücklich, dass es in Österreich diesen Gedenktag am 27. Januar bisher nicht gebe.

(kap 27.01.2013 sta)








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