Ägypten: Kardinal will trotz Schlaganfall zum Konklave
Der emeritierte koptisch-katholische Patriarch Kardinal Antonios Naguib will trotz
seines angeschlagenen Gesundheitszustands zum Konklave nach Rom reisen. Seine ursprüngliche
Absicht, nach einem Schlaganfall die Reise abzusagen, habe er verworfen. Es sei die
„erste Pflicht eines Kardinals, an der Wahl des Petrusnachfolgers teilzunehmen“. Dies
sagte der frühere Patriarch der koptisch-katholischen Christen dem vatikanischen Pressedienst
„Fides“. Wegen seiner Beeinträchtigung lässt sich Naguib nach eigenen Angaben von
einem Assistenten zu dem streng abgeschirmten Konklave begleiten. Dieser solle ihm
helfen, den täglichen Weg vom vatikanischen Gästehaus Santa Marta zur Sixtinischen
Kapelle zurückzulegen, wo die Wahlgänge stattfinden. Die Begleitung durch einen Helfer
muss nach der strengen Papstwahlordnung eigens genehmigt werden.
Naguib stand
seit März 2006 an der Spitze der kleinen koptisch-katholischen Kirche in Ägypten.
Er war nach einem am 31. Dezember erlittenen Schlaganfall von der Kirchenleitung zurückgetreten.
Benedikt XVI. berief ihn im November 2010 ins Kardinalskollegium.