2017-04-13 13:35:00

Ostern in der Welt: Viele Christen fürchten Anschläge


In Nigeria, Indien und Pakistan ist die Stimmung im Hinblick auf die Terrorgefahr zu Ostern angespannt. Das berichtet das Internationale Katholische Hilfswerk missio in Aachen am Donnerstag unter Berufung auf Partnerorganisationen vor Ort. Auf den Philippinen wurden Sicherheitsmaßnahmen verstärkt, um Christen vor Anschlägen zu schützen.

Besonders der Norden Nigerias sei durch die islamistische Terrorgruppe Boko Haram gefährdet, sagte Bischof Stephen Dami Mamza aus der Diözese Yola dem Missionswerk. „Der Sambisa-Wald wird entgegen anderslautender Berichte der Regierung immer noch von tausenden Boko-Haram-Kämpfern gehalten, von dort aus werden die angrenzenden Dörfer beinahe jede Woche attackiert.“ Am Wochenende seien insbesondere die Kirchen und die Osterfeierlichkeiten rund um den Sambisa-Wald gefährdet. „Auf dem Land tut der Staat viel zu wenig für die Sicherheit, und es fehlt an Militär“, kritisierte Mamza.

In Indien sind nach Einschätzung von missio-Partnern vor allem Christen im Bundesstaat Odisha gefährdet. 2008 wurden in der Region Kandhamal über 100 Christen getötet, mehr als 300 Kirchen zerstört, über 50.000 Menschen mussten fliehen. „Die Stimmung in Kandhamal ist vor großen Kirchenfesten unter Christen seit dieser Zeit Jahr für Jahr sehr angespannt. Die Furcht vor gewalttätigen Hindu-Nationalisten ist groß“, sagte missio-Sprecher Johannes Seibel, der Kandhamal im vergangenen November besucht hatte.

12.500 Polizisten und Soldaten sollen über die Ostertage im philippinischen Manila für die Sicherheit von Kirchen, Flughäfen und anderen öffentlichen Orten sorgen. Bei Großveranstaltungen wie Prozessionen würden die Sicherheitskräfte deutlich sichtbar Präsenz zeigen, zitieren örtliche Medien am Donnerstag Polizeisprecher Oscar Albayalde. Zudem würden militante Gruppen, von denen eine Terrorgefahr ausgehen könnte, verstärkt überwacht. Beobachter in dem asiatischen Land fürchten mögliche Racheakte durch Sympathisanten der islamistischen Terrorgruppe Abu Sajaf. Der Anführer der Gruppe, Muamar Askali, war in dieser Woche bei einem Feuergefecht zwischen der Armee und Islamisten auf der Ferieninsel Bohol erschossen worden. Er soll für die Enthauptung des deutschen Seglers Jürgen Kantner vor zwei Monaten verantwortlich sein.

(kna 13.04.2017 pr)








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