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Meldungen vom 2.1.2005


- Papst: Gott läßt Menschen nicht im Stich -
- Lehmann: Man kann Gott auch anklagen -
- Vatikanischer Außenminister: Helft Irak! -


Verantwortlich: P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan v. Kempis
Redaktion: Gudrun Sailer
Redaktionsschluss: 16.00 Uhr

AUS UNSERER BERICHTERSTATTUNG:

Papst: Gott läßt Menschen nicht im Stich
Gott lässt die Menschen niemals im Stich - auch nicht in schweren Prüfungen. Daran erinnerte Papst Johannes Paul II. heute auf dem Petersplatz. Vor Zehntausenden Pilgern und Besuchern sagte der Papst bei diesem ersten Angelus im Neuen Jahr: "Der Glaube lehrt uns, dass Gott uns auch in den schwierigsten und schmerzhaftesten Prüfungen - so wie jetzt angesichts der Katastrophe in Südostasien - nicht allein lässt. Im Weihnachtsgeschehen ist Gott zu uns Menschen gekommen, um unsere Existenz zu teilen. Das Kind von Bethlehem hat den Christen das Gebot der Liebe hinterlassen. In der konkreten Umsetzung dieses Gebots wird die Gegenwart des Herrn erfahrbar: Diese Botschaft ist die Basis für die Hoffnung auf eine bessere Welt, sofern wir auf dem Weg der göttlichen Liebe voranschreiten."
Johannes Paul II. fügte hinzu, er freue sich über den "Wettlauf der Solidarität", der sich in diesen Tagen in allen Teilen der Erde entwickle. Auch diese Solidarität sei Grundlage für die Hoffnung auf bessere Tage im neuen Jahr. (rv)

Vatikan: Lajolo, Türkei soll Religionsfreiheit selbst beweisen
Die Türkei sollte der Europäischen Union gegenüber nachweisen, dass ihr wirklich an der Respektierung der Religionsfreiheit liegt. Das forderte der vatikanische "Außenminister", Erzbischof Giovanni Lajolo, jetzt im Gespräch mit Radio Vatikan. Lajolo antwortete auch auf die Frage, welcher Kontinent und welches Land ihm zur Zeit die größten Sorgen bereiten: "Einige Länder in Afrika. Im Zentrum der Aufmerksamkeit des Heiligen Stuhls steht ebenso immer das Heilige Land. Des weiteren beschäftigen uns mehrere Länder, vor allem in Asien, in denen die Religionsfreiheit nicht genügend geachtet wird. In der Mitte unserer Sorge stehen aber in diesen Tagen jene Länder - vor allem Sri Lanka und Indonesien - die von dem furchtbaren Seebeben verwüstet worden sind und so viele Opfer und Obdachlosen beklagen."
Trotz vieler Signale in Richtung Volksrepublik China ist dieses Land auf der Landkarte des Vatikans noch immer ein weißer Fleck. Wo sehen Sie hier einen Ansatz zur Normalisierung?
Lajolo: "Eine positive Wende in den Beziehungen zur Volksrepublik China kann nur durch einen offenen Dialog bewerkstelligt werden, der auch den Wegfall von Vorurteilen bewirkt. Die volle und unbehinderte Einheit der chinesischen Katholiken mit dem Papst und die Freiheit im Bekenntnis ihres Glaubens würden diese keinesfalls daran hindern, gute Bürger ihres Landes zu sein: ganz im Gegenteil, im Besitz der Freiheit könnten sie in noch besserer Weise in der Gesellschaft wirken. Das beweist u.a. das Beispiel Deutschlands und aller anderen freien Länder."
* Der Vatikan sieht mit großer Aufmerksamkeit auf die Außenpolitik der USA. Nicht immer sind sich Rom und Washington, vor allem was den Irak und die Nah-Ostpolitik betrifft, einig. Erwartet sich der Heilige Stuhl Kurskorrekturen von Seiten der amerikanischen Regierung?
Lajolo: "In der jetztigen Lage scheint mir, dass die Ansichten des Heiligen Stuhls und der Vereinigten Staaten sich wohl nicht so sehr von denen anderer Regierungen unterscheiden: Dem Irak soll geholfen werden, sobald wie möglich innerlich befriedet zu sein, so daß der irakischen Bevölkerung neue Leiden erspart bleiben und sie ihre Zukunft nach demokratischen Regeln selbst in die Hand nehman kann. Eine große Sorge des Heiligen Stuhls betrifft vor allem die kleine christliche Minderheit, deren Wurzeln im Irak älter sind als die der islamischen Bevölkerungsmehrheit. Die Christen fühlen sich jetzt in ihrer Existenz bedroht und Tausende von ihnen suchen eine Zukunft im Ausland. - Was das Heilige Land betrifft, gibt es Anzeichen für die Möglichkeit eines Neubeginns im Verhältnis der israelischen Regierung und den palästinensischen Behörden. Eine Situation des Friedens würde auch den christlichen Institutionen und der kleinen christlichen Minderheiten, die auch im Heiligen Land bestimmt keinen leichten Stand haben, zugute kommen."
* Der Papst hat wiederholt von einem 'Europa vom Atlantik bis zum Ural' gesprochen. Gehören auch die Ukraine und die Türkei zu dieser Vision?
Lajolo: "Die Ukraine ohne Zweifel. Abgesehen von ihrem wirtschaftlichen Potential und ihrer strategischen Lage ist der kulturelle Beitrag, den sie dem europäischen Gefüge geben kann, von noch größerer Bedeutung. - Ob die Türkei zu Europa gehört? Das soll die Türkei selbst beweisen, indem sie sich die Grundwerte der Europäischen Union zu eigen macht, vor allem, was die Bedeutung der Grundrechte des Menschen, insbesondere die Religionsfreiheit, im tatsächlichen Leben der Gesellschaft betrifft."
* Innerkirchlich betrachtet waren zur Jahrtausendwende - in der Zeit, als Sie der Vertreter des Heiligen Stuhls in Deutschland waren - vermutlich die Debatte um den straffreien Schwangerschaftsabbruch und das Dokument 'Dominuns Jesus' die heißesten Eisen zwischen Rom und Berlin Kein Zweifel, dass Sie als Vertreter des Papstes eine schwierige Position einnehmen mußten. Wie sehen Sie das heute im Rückblick?
Lajolo: "Zum System der Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen möchte ich zuerst sagen, dass alle in der katholischen Kirche den Müttern in Schwierigkeiten zu einer positiven Entscheidung zugunsten des Kindes helfen wollten. Man hat lange gerungen, um eine gemeinsame Lösung der geeigneten Mittel zu finden, die das Zeugnis der Kirche zugunsten des Lebens nicht verdunkeln würde. Der Versuch - er war schwierig und durchlitten - ist nicht gelungen. Man muss mindestens anerkennen, dass die deutschen Bischöfe das Problem erkannt haben und sich äußerst engagiert um eine Lösung bemüht haben. Das kann man nicht von allen sagen. - Die erschwerte Annahme von 'Dominuns Jesus' ist der besonderen ökumenischen Empfindlichkeit einiger Katholiken zuzuschreiben, die sich vom katholischen Ökumeneverständnis wegbewegt haben. 'Dominus Jesus' hat einige unabdingbare Grundwahrheiten des katholischen Glaubens wieder in Erinnerung gerufen. Dass dies, wie manchmal angemerkt wird, in einer ökumenischeren Sprache hätte geschehen können, darf man zugeben, ist aber letzten Endes nicht entscheidend.
(rv)

DIE NACHRICHTEN:

Deutschland
Kardinal Karl Lehmann hat die Politik angesichts der Katastrophe in Asien aufgerufen, eine soziale Globalisierung zu gestalten. Erdbebengefährdete Regionen bräuchten bessere Frühwarnsysteme und womöglich auch eine andere Siedlungspolitik, schreibt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz in der "Bild am Sonntag". Angesichts des Leidens und der Trauer Hunderttausender betonte Lehmann, man könne Gott auch anklagen. Er persönlich habe nur eine Antwort auf die Frage, weshalb Gott so etwas zulasse. "Der Blick geht auf den gekreuzigten Jesus. Gott teilt in ihm unser Leben. Er kommt deshalb auch in unsere letzten Abgründe."
Überhaupt standen die Äußerungen deutscher Bischöfe um die Jahreswende unter dem Eindruck der Flutkatastophen in Asien. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, rief zu "riesiger weltweiter Solidarität auf. Würde eine "soziale Globalisierung gelingen, dann könnte man hoffen, dass auch in der Menschheit ein neues Denken beginnen könnte. Der Limburger Bischof Franz Kamphaus regte an, sich Rechenschaft über die eigenen Gottesbilder zu geben. Die heute gängigen Gottesvorstellungen entsprächen den "Träumereien von einer leidfreien Gesellschaft". Hingegen forderte der Trierer Bischof Reinhard Marx, Medienverantwortlicher des Episkopates, dazu auf, mit der Hilfe auch noch da zu sein, wenn "die Kameras und die Aufmerksamkeit erloschen seien." (kna)

Schweiz
Rund 10.000 Menschen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich haben an der fünftägigen christlichen Konferenz "Explo 04" in Basel teilgenommen. Organisiert hatte sie die Missions- und Schulungsorganisation "Campus für Christus Schweiz". Die Veranstaltung in den Basler Messehallen, die gestern zu Ende gegangen ist, bot Interessierten unter dem Titel "Gemeinsam vorwärts" Referate, Interviews, Filme sowie Seminare. Die Explo soll das Miteinander stärken und die Solidarität und Opferbereitschaft der Christen fördern, hieß es. (kipa)

Portugal
In Lissabon ist ein Taizé-Treffen von 40.000 Jugendlichen mit einer Messe im Hieronymos-Kloster zu Ende gegangen. Der Gründer und Prior der ökumenischen Bewegung, Frère Roger, rief zum Abschluss der fünftägigen Veranstaltung dazu auf, die Wiederherstellung der Einheit der christlichen Kirchen nicht länger aufzuschieben. Der 89-Jährige rügte all jene, die ihre Energie in die Aufrechterhaltung der Trennung setzten. Zum Taizé-Treffen hatte Papst Johannes Paul II. eine Grußbotschaft nach Lissabon geschickt, ebenso der ökumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholomaios, der orthdoxe Patriarch von Moskau, Alexej II., und der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams. (kna/efe)

Rumänien
Der Patriarch der rumänisch-orthodoxen Kirche, Teoctist, hat den Gläubigen nahegelegt, den Opfern der Flutkatastrophe in Südasien zu helfen. In einem Gottesdienst am Samstag rief Teoctist zum Gebet für die Opfer sowie zum Schicken von "auch symbolisch gemeinten" Hilfsgütern auf. Der rumänisch-orthodoxen Kirche gehören 20 der 22 Millionen Einwohner des Landes an. (afp)

Nahost

Israel
Die Anführer der Menschheit sollen ihre Gewissen erziehen, damit die Beziehungen zwischen den Völkern sich verbessern. Das sagte der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Michel Sabbah, in seiner Ansprache zu Neujahr. Die Politiker müssten das universale moralische Recht respektieren lernen, damit es nicht von nationalen Egoismen vereinnahmt werde. (misna)

Amerika

Kuba
Die Versorgung der Bürger durch den Staat kann dazu führen, dass Menschen gegenüber den Sorgen und Nöten ihrer Nächsten unempfindlich werden. Das sagte der Erzbischof von Havanna, Kardinal Jaime Ortega, in seiner Predigt bei der Messe zum 1. Januar. Er rief dazu auf, den "Hass in den Herzen" zu beseitigen. An der Messe nahmen die Angehörigen zahlreicher Dissidenten teil, die im Frühling 2003 zu langen Haftstrafen verurteilt worden waren. Der 1. Januar ist der Jahrestag der Revolution von Staatschef Fidel Castro. (efe)

Asien

Bis zu zehn Jahre wird der Wiederaufbau in den 12 Ländern der Katastrophe in Süd- und Südostasien dauern. Das hat nun UNO-Generalsekretär Kofi Annan bekannt gegeben. Die verheerende Flut ist seiner Einschätzung nach die größte Katastrophe, mit der die Vereinten Nationen jemals konfrontiert wurden. Millionen Menschen bräuchten dringend Lebensmittel, Trinkwasser und Medikamente, sagte Annan. Die Hilfszusagen aus aller Welt belaufen sich mittlerweile auf rund zwei Milliarden Dollar.
Über die Lage in Indonesien meinte uns gegenüber der italienische Missionar Pater Laurenzi: "In Indonesien ist die Lage unverändert von Trauer und Klagen bestimmt. Aus dem Ausland kommen viele Hilfslieferungen. Mittlerweile konnten die Helfer zum Glück in eine Stadt an der Westküste vordringen, die über Tage isoliert war. Langsam geht es auch ins Landesinnere. Hier liegen überall noch Tote herum. So viele, dass sie nicht mehr gezählt werden. Jetzt bereits kommen Leute auf uns zu, die Waisenkinder adoptieren wollen."
Für die schwer betroffene Krisenregion Aceh sieht Pater Laurenzi aber auch einen Hoffnungsschimmer politischer Art. "Aceh war immer eine abgeschlossene Provinz, isoliert und kontrolliert von Soldaten. In diesen Tagen musste sie sich zwangsläufig öffnen. In der Gefahr akzeptiert man Hilfe von allen, die sie anbieten Insofern regt dieses Unglück zum Nachdenken an. Und es gibt die Möglichkeit zur Solidarität, zum Austausch zwischen den verschiedenen Provinzen und Inseln."
Auch der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn hält sich zur Zeit in Aceh auf. Am gestrigen 1. Jänner feierte er eine Messe in einem Flüchtlingslager in Banda Aceh: "Einer der bewegendsten Gottesdienste, die ich je erlebt habe", so der Kardinal wörtlich. In der Stadt habe die Flut ganze Stadtteile weggewischt. Erschwert werde die Lage durch die Anwesenheit der islamistischen Separatisten, die in Aceh einen Gottesstaat errichten wollen. Manche islamische Prediger würden die Katastrophe als Ausdruck des "Zornes Gottes" interpretieren - so ein Gottesbild könne aber "nicht das letzte Wort" sein, erklärte Schönborn. Als "unberechtigt" bezeichnete der Wiener Kardinal Vorwürfe, dass das indonesische Militär aus Sicherheitsbedenken Hilfsmaßnahmen für die Opfer behindere. (rv/kap)


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