- Papst fordert mehr kumene -
- Ender: Zu wenig christliches
Engagement in Politik -
- Nuntius mahnt Ukraine zu
Dialog mit Moskau
Verantwortlich:
P. Eberhard v. Gemmingen SJ / Stefan v. Kempis
Redaktion: Bettina Gabbe
Redaktionsschluss: 16.00 Uhr
AUS UNSERER BERICHTERSTATTUNG:
Papst
fordert mehr kumene
Zu
verstrkten Bemhungen um die kumene hat der Papst heute anlsslich
der Gebetswoche fr die Einheit der Christen aufgefordert. Beim
traditionellen Abschlussgottesdienst, den der kumene-Kardinal Walter
Kasper, am Dienstag in Roms Basilika St. Paul vor den Mauern feiern
wird, will das Kirchenoberhaupt im Geist teilnehmen. Beim Angelusgebet
sagte Johannes Paul II. zu den Glubigen auf dem Petersplatz: "Ich
forderte die christlichen Gemeinschaften auf, dieses jhrliche Ereignis
intensiv zu erleben. Es lsst uns im Wunsch um Einheit und im gemeinsamen
Bitten darum in gewisser Weise die Freude der vollen Gemeinschaft
fhlen. Tatschlich wchst das Bewusstsein, dass die Einheit eine
Gabe Gottes ist, die unermdlich in Demut und Wahrheit erbeten werden
muss. Mge Maria uns dabei helfen, alle Hindernisse zu berwinden
und diese Gabe so bald wie mglich zu erhalten. Ich ermutige jeden
Glubigen, vor allem die Jugendlichen, das ganze Jahr ber kumenisch
aktiv zu bleiben und berall zum Zeugen der vollen Einheit zu werden,
die Christus im Abendmahl fordert." (rv)
DIE
NACHRICHTEN:
Vatikan
Das
Oberhaupt der maronitsichen Kirche, Patriarch Nasrallah Sfeir, und Drusenfhrer Walid Jumblatt haben in der vergangenen
Woche mit Vatikanvertretern ber die Lage im Libanon beraten. Nach Angaben libanesischer Zeitungen stand
die UN-Resolution, die indirekt den Abzug syrischer Truppen aus
dem Nachbarland fordert, im Zentrum der Audienzen fr Sfeir und
Jumblatt im Vatikan Sfeir
wird den Angaben zufolge nach weiter nach Paris reisen, um mit Prsident
Jacques Chirac, die Chancen fr eine effektive Entwaffnung der auslndischen
Truppen im Libanon zu errtern. (ansa)
Europa
Deutschland
Einen Rckgang des Engagements in Politik und Gesellschaft aus
christlicher Verantwortung hat der Apostolische Nuntius, Erzbischof
Erwin Josef Ender, beklagt. Es stelle sich die Frage, wie viele
Politiker ihr Mandat als Mittel anshen, das Land mehr im Sinn Gottes
zu gestalten. Das sagte der Vatikandiplomat in Berlin bei einem
Gedenkgottesdienst fr Nikolaus Gro und neun weitere Gegner des
NS-Regimes, die am 23. Januar 1945 in Pltzensee gettet worden
waren. Zugleich wandte der Erzbischof sich gegen eine "generelle
Verdchtigung von Politikern. Die "Luft des Glaubens"
sei in der Politik jedoch "merklich dnner geworden",
beklagte der Vatikanbotschafter. (kna)
Der Aachener Karnevalsverein hat den Vorsitzenden der Bischofskonferenz,
Karl Lehmann, zum "Ritter wider den tierischen Ernst"
ernannt. Damit geht die Ehrung des rheinischen Faschings erstmals
an einen Kardinal. In einer von der ARD bertragenen Zeremonie ehrten
vierzehn Trger des Ordens, darunter der Bremer Brgermeister Henning
Scherf, Lehmann fr seinen Humor und seine Menschlichkeit. Lehmann
trage immer eine "unsichtbare Clowns-Nase", whrend er
sich fr Zivilcourage und Toleranz einsetze, heit es in der Begrndung
der Jury. Der Mainzer Bischof selbst findet sich nach eigener Aussage
nicht sehr komisch. (afp)
Schweiz
Die europische "Charta Oecumenica" ist knftig auch
in dem Alpenland als Leitlinie fr die Zusammenarbeit zwischen den
Kirchen verbindlich. Vertreter der Arbeitsgemeinschaft christlicher
Kirchen in der Schweiz unterzeichneten sie in Saint-Ursanne im Kanton
Jura bei einem kumenischen Gottesdienst. Die im Fernsehen landesweit
bertragene Zeremonie bezeichnete der Prsident der Arbeitsgemeinschaft,
der christkatholische Bischof Fritz-Ren Mller, als Zeichen der
Verpflichtung fr alle, sichtbare kumene-Anstrengungen zu unternehmen.
Die Konferenz Europischer Kirchen (KEK) und der Rat der katholischen
Bischofskonferenzen in Europa (CCEE) verabschiedeten die Charta
vor vier Jahren. (kipa)
Ukraine
Das Kloster Einsiedeln will fr Restaurierungsarbeiten ntige
Investitionen in Millionenhhe mit Hilfe der Privatwirtschaft ttigen.
Nachdem der ehemalige Chef der Bank Crdit Suisse, Rainer Gut, seine
Untersttzung zugesagt hat, sucht der Abt von Einsiedeln, Martin
Werlen, nach weiteren Spitzenmanagern. Nach einem Bericht der "Neuen
Zrcher Zeitung" ist der wachsende Finanzbedarf des Weltkulturerbes
nach Werlens Auffassung trotz umfangreichen Immobilienbesitzes
des Klosters nicht anders abzusichern. (NZZ)
Der Apostolische Nuntius in Kiew ,
Erzbischof Ivan Jurkovic, hat sich fr einen verstrkten Dialog
zwischen der Ukraine und Moskau ausgesprochen. Die Ukraine msse
"auf neue Art" mit Moskau, aber auch mit der Europischen
Union in Kontakt treten, betonte er gegenber Radio Vatikan. Trotz
des Risikos einer Spaltung, das die jngsten Prsidentschaftswahlen
aufzeigten, ist die Ukraine nach den Worten des Vatikandiplomaten
in sich geschlossener als oftmals angenommen. (rv)
Italien
Der Bischof von Civitavecchia-Tarquinia, Girolamo Grilli, frdert
die offizelle Anerkennung des Blutwunders, das vor zehn Jahren seine
Stadt in die Schlagzeilen brachte. Experten aus verschiedenen
Sparten beurteilen einem Bericht, der in der Dizesanzeitung verffentlicht
werden soll, die wiederholt an einer Madonnen-Statue gesichteten
Bluttrnen als bernatrliches Ereignis. Der Bischof hatte nach
eigener Aussage dem Blutwunder zunchst selbst kritisch gegenber
gestanden, bis er selbst Zeuge des Phnomens wurde. (corriere della
sera)
Der Brgermeister von Florenz, Leonardo Domenici, plant gemeinsam
mit dem Erzbischof der Stadt, Kardinal Ennio Antonelli, ein groes
interreligises Treffen. Der Dialog zwischen den verschiedenen
Glaubensgemeinschaften sei fr die Erhaltung des Friedens von entscheidender
Bedeutung, betonte Domenici in Florenz. Bei der traditionellen bergabe
der Papstbotschaft zum Weltfriedenstag einigten der Politiker und
der Kirchenvertreter sich darauf, noch in diesem Jahr gemeinsam
eine Groveranstaltung mit Glaubensvertretern zum Thema Islam zu
veranstalten. (adn-kronos)
Amerika
Peru
Die katholischen
Bischfe haben sich besorgt ber die wachsende Korruption geuert.
Diese sei das Ergebnis
der Suche nach dem eigenen Vorteil oder dem einer Gruppe, die nicht
das Allgemeinwohl der peruanischen Gesellschaft anstrebe. Das betonte die Bischofskonferenz zum Abschluss ihrer 85.
Vollversammlung in Lima. Hintergrund sind die eskalierenden Korruptionsskandale.
Ihren Hhepunkt fanden sie krzlich in der Anklage gegen die Schwester
von Prsident Alejandro Toledo wegen mutmalicher massiver Unterschriftenflschungen
zu Gunsten von dessen Regierungspartei. (kna)
Kanada
Durch eine Volksbefragung
will Premierminister Paul Martin die Einfhrung der Ehe fr gleichgeschlechtliche
Partner absichern. Angesichts des Widerstandes der Opposition und der Kirchen
gegen die in den kommenden Monaten geplante Gesetzesreform beabsichtige
er, die Meinung der Bevlkerung einzuholen. Das sagte Martin bei
seiner China-Visite gegenber kanadischen Journalisten. Torontos
katholischer Erzbischof, Kardinal Aloysius Ambrozic, forderte die
Regierung in der vergangenen Woche auf, auf die Zulassung von Ehen
fr gleichgeschlechtliche Partner zu verzichten. (kna)